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TABELLE 1: Bedeutung internationaler Märkte für die deutsche Wirtschaft

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Umweltfreundliche Energien & Energiespeicherung

Entwicklung Weltmarkt (2007-2020): + 11 % p. a. (auf 615 Mrd. €), Solarthermie sogar + 20 % und PV + 27 % p. a.

Weltmarktanteil der deutschen Firmen: 30 % (90 % Biogasanl., 23 % Solarthermie, 25 % Windkraft, 21 % PV, 35 % Wasserkraft)

Marktstruktur in Deutschland: 83 % der Fa. KMUs (Jahresumsatz < 50 Mio. €); 62 % agieren in Innovationsnetzwerken, 20 % in internationalen Netzwerken

Rentabilität: 31 % haben Umsatzrendite > 5 % (13 % > 10 Mio. €)

Internationalisierung deutscher Firmen: 40 % der Fa. haben Schwerpunkt ihrer Geschäftstätigkeiten im Ausland; 13 % der Wertschöpfung im Ausland

Bedeutungszuwachs internationaler Märkte bis 2020 (in Punkten): Osteuropa (+ 24); Russland und USA (jeweils + 16); Indien (+ 14); China (+ 13); Brasilien (+ 11); Bedeutung Deutschland: 88 (von 100)

Wasser

Entwicklung Weltmarkt (2007-2020): + 6 % p. a. (auf 805 Mrd. €), größte Segmente sind Wasserversorgung und Abwasserbehandlung; größtes Wachstum bis 2020, aber bei Effizienzsteigerung (10 % p. a.) und Abwasserbehandlung (+ 7 %)

Weltmarktanteil der deutschen Firmen: 10 % (im dezentralen Wassermanagement und bei Effizienzsteigerung sogar 20 %, bei Abwasserbehandlung 12 %, Wasserversorgung nur 7 %)

Marktstruktur in Deutschland: 83 80 % der Fa. < 10 Mio. € Umsatz; 25 % sind Produktionsbetriebe

Rentabilität: 39 % haben Umsatzrendite > 5 % (17 % > 10 %)

Internationalisierung deutscher Firmen: 40 % der Fa. haben Schwerpunkt ihrer Geschäftstätigkeiten im Ausland; 15 % der Wertschöpfung im Ausland

Bedeutungszuwachs internationaler Märkte bis 2020 (in Punkten): Osteuropa (+ 18); Russland (+ 15); Indien (+ 13); Westeuropa (+ 12); China (+ 11); Brasilien (+ 10); USA (+ 8)

Kreislaufwirtschaft (Abfall & Recycling, automatische Stofftrennung)

Entwicklung Weltmarkt (2007-2020): + 3,5 % (auf 55 Mrd. €), größtes Marktsegment Abfall & Recycling, aber höchstes Wachstum bei automatischer Stofftrennung

Weltmarktanteil der deutschen Firmen: 24 % (bei automatischer Stofftrennung sogar 64 %!)

Marktstruktur in Deutschland: Sehr kleinteilig: 80 % der Fa. < 10 Mio. € Umsatz

Rentabilität: 45 % haben Umsatzrendite > 5 % (Spitzenverdiener: Anbieter Lärmschutz, Luftreinhaltung)

Internationalisierung deutscher Firmen: 30 % der Fa. ; 20 % d. Umsatzes Ausland

Bedeutungszuwachs internationaler Märkte bis 2020 (in Punkten): Osteuropa (+ 15) ; Russland (+ 14); Indien (+ 10); China (+ 8); USA (+ 7); Brasilien (+ 6)

Nachhaltige Mobilität (Kernsegmente: Schienenfahrzeug-bau, Filtertechnologie, Hybridantriebe, Verkehrstelematik)

Entwicklung Weltmarkt (2007-2020): Von 200 auf 300 Mrd. €: besonders großes Wachstum wird bei Hybridantrieben (+ 9 % p. a.) und Verkehrstelematik (+ 6 % p. a.) gerechnet, letzteres Segment nach Schienenfahrzeugbau zweitgrößtes Segment

Weltmarktanteil der deutschen Firmen: 18%

Marktstruktur in Deutschland: Kleinteilig: 80 % < 50 Mio. Umsatz; 23 % der Fa. Produktion + Anlagenbau

Rentabilität: 31 % haben Umsatzrendite > 5 % (8 % > 10 %)

Internationalisierung deutscher Firmen: 40 % der Fa. haben Schwerpunkt ihrer Geschäftstätigkeiten im Ausland; 10 % der Wertschöpfung im Ausland

Bedeutungszuwachs internationaler Märkte bis 2020 (in Punkten): Osteuropa (+ 17); Russland (+ 16); Westeuropa (+ 16); Indien (+ 10); China (+ 7); USA (+ 8); Brasilien (+ 5); Bedeutung Deutschland: 96

Energieeffizienz

Entwicklung Weltmarkt (2007-2020): + 5 % p. a. (auf 1030 Mrd. €), Mess-, Steuer- und Regeltechnik + 5 %, Elektromotoren sogar + 6 %, beides die wichtigsten Kernsegmente

Weltmarktanteil der deutschen Firmen: 12 %; im Bereich Mess-, Steuer- und Regeltechnik sogar 15 %, ebenso bei Heiz- und Klimatechnik

Rentabilität: 46 % (> 5 % UR)

Internationalisierung deutscher Firmen: Knapp ein Drittel (30 %); 13 % der Werts. Ausland

Bedeutungszuwachs internationaler Märkte bis 2020 (in Punkten): Osteuropa (+ 18); Russland (+ 14); Westeuropa & USA (jeweils + 13); Indien (+ 12); China (+ 11); Brasilien (+ 10)

TABELLE 1

Die Übersicht verdeutlicht, dass die ökologisch nachhaltige Ausgestaltung der Volkswirtschaft in vielen Ländern bereits auf der politischen Agenda steht und entsprechende ehrgeizige Ziele formuliert sind. Treibende Kräfte sind natürlich zum einen der steigende Problemdruck in Form von katastrophalen Umweltzuständen und oft spürbaren Auswirkungen auf Wohl und Gesundheit der Bevölkerung, zum anderen hat die internationale Diskussion nicht zuletzt im Rahmen der internationalen Klimarahmenkonvention zur Schärfung des Bewusstseins und zu konkreten Aktivitäten geführt: So haben über 90 Entwicklungsländer sogenannte „Technology Needs Assessments“ (TNAs) für die Minderung der Treibhausgase und die Anpassung an den Klimawandel erstellt (http://unfccc.int/ttclear/jsp/CountryReports.jsp). Die Länder wurden von der UNDP und der UNEP unterstützt, geeignete technologische Optionen für Schwerpunktbereiche zu identifizieren und zu priorisieren. Dabei wurden auch bestehende Marktbarrieren untersucht, die deutlich machen, dass zunächst entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, um im Markt Nachfrage nach den gewünschten Technologien zu generieren.

Klassische Ansätze wie das Einsetzen eines Vertriebsagenten, der ein Netzwerk zu potenziellen Kunden aufbaut, greifen daher angesichts dieser Situation zu kurz und führen bestenfalls zur Realisierung eines Referenzprojektes, das aber wenig Chancen auf Multiplikation hat. Alleingänge sind kostenaufwendig und drohen zu verpuffen bzw. wenig wirksam im Sinn der Marktschaffung zu sein.

Partnerschaften mit anderen Unternehmen der Branche, die Initiierung und Teilnahme an bilateralen oder internationalen Innovationsnetzwerken, Entwicklungspartnerschaften mit Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit bieten sich hier an, um systematisch und effektiv einen vielversprechenden Markt zu erschließen. Besonders im Bereich Umwelt & Energie ist das Agieren in Verbünden und in Kooperationen mit der öffentlichen Hand angemessen, da in vielen Fällen der öffentliche Sektor der Kunde ist und, wie bereits angemerkt, der Markt für (deutsche) Umwelt- und Energietechnologien rechtliche Rahmenbedingungen voraussetzt, die von der Regierung zunächst geschaffen werden müssen.

Die Konstituierung von Partnerschaften sowohl mit anderen Unternehmen wie auch mit öffentlichen Institutionen wird im Bereich Umwelt & Energie zunehmend gefördert: Förderprogramme des BMBF, „develoPPP.de“ des BMZ, die Exportinitiativen des BMWi ebenso wie die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) des BMU sind nur einige Beispiele. Allerdings können einzelne Partnerschaften und Kooperationen auch nur zur Entwicklung eines Marktes beitragen; damit ein Markt für einzelne Technologien in einem Land X systematisch entwickelt wird, müssen einzelne Projekte in eine Gesamtstrategie bzw. Roadmap eingebettet sein, d. h. ineinandergreifen und aufeinander abgestimmt sein.

Dabei ist der gesamte Technologiepfad im Auge zu behalten, angefangen mit der Entwicklung bzw. Anpassung einer technischen Lösung über deren Demonstration bis zur Verbreitung im Markt.

Leitfaden 2013 Innovative Ansätze des internationalen Vertiebs von Energie- und Umwelttechnologien

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