Читать книгу Leitfaden 2013 Innovative Ansätze des internationalen Vertiebs von Energie- und Umwelttechnologien - Georgia Badelt - Страница 5
1. Einleitung 1.1 Hintergrund
ОглавлениеDer deutsche Welthandelsanteil am Export von sogenannten potenziellen Umweltschutzgütern betrug im Jahr 2003 19 %. Mit 30 % und 24 % (2007) sind die Anteile deutscher Unternehmen an den Weltmärkten für umweltfreundliche Energien und Kreislaufwirtschaft besonders hoch. Schon heute arbeiten 1,5 Millionen Menschen in Unternehmen, die Umwelttechnologien entwickeln. Mit den Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Bereich Umwelt gehört Deutschland zu den europäischen Spitzenreitern und überflügelt bei Umweltschutzpatentanmeldungen mit 23 % die USA und Japan. Die Bedeutung der Branche Umwelt & Energie für die deutsche Volkwirtschaft liegt auf der Hand: Laut Roland Berger Strategy Consultants erwirtschafteten Umwelttechnologien in Deutschland im Jahr 2007 rund 8 % des BIP, bis 2020 wird sich dieser Anteil auf 14 % erhöhen1.
Die Bearbeitung ausländischer Märkte spielt dabei ein zunehmend wichtige Rolle: Laut des GreenTech-Atlas waren im Jahr 2009 über 35 % der Unternehmen überwiegend außerhalb Deutschlands tätig. Die Internationalisierung scheint sich auszuzahlen: Während der Umsatz der national tätigen Unternehmen seit 2006 im Durchschnitt um 18 % wuchs, erreichten die Unternehmen mit internationalem Schwerpunkt eine Steigerung von 24 %. An Bedeutung nehmen in diesem Zusammenhang nicht nur die Absatzmärkte in West-und Osteuropa zu. Von den BRICS-Staaten wird bis 2020 laut der befragten Unternehmen besonders Russland für alle Umweltleitmärkte einen Bedeutungszuwachs erfahren, gefolgt von Indien, China und Brasilien. Die drei zuletzt genannten Länder werden vor allem in den Bereichen umweltfreundliche Energien, Wasser und Energieeffizienz in der Einschätzung der Firmen bis 2020 an Bedeutung gewinnen.
Aber in diesen Weltregionen ist die Markterschließung nicht einfach: Ob es um Abwasserreinigungsanlagen, Müllverbrennungsanlagen, Stromerzeugungsanlagen auf Basis Erneuerbarer Energien oder um Energieeffizienz-Technologien in Gebäuden oder Industrie geht – in Schwellen- und Entwicklungsländern sind die Märkte für diese Technologien in der Regel noch nicht etabliert. Das Bewusstsein und Know-how über die Vorteilhaftigkeit von klimaschonenden Umwelt- und Energietechnologien ist bei den Akteuren (bspw. Ingenieurbüros, Bauunternehmen, Generalunternehmen, Kunden) nur unzureichend vorhanden; politische und rechtliche Rahmenbedingungen geben nur wenig Anreize zum Einsetzen entsprechender Lösungen. Hinzu kommen „klassische“ Marktbarrieren wie intransparente Ausschreibungen und Genehmigungsverfahren sowie die Bevorzugung „billiger“ lokaler Lösungen.
Auf der anderen Seite locken immense Potenziale, wie die folgende INFO-BOX zeigt.