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»Und? Hast endlich den jungen Gotthelf befragt?«

»Nein.«

»Und warum net?«

»Weil i ka Zeit g’habt hab’.«

»Nechyba!«

»Was? Was is’ denn?«

»Willst du mir im Ernst einreden, dass du so viel zu tun hast, dass du keine Zeit hast, den Pepi Gotthelf zu befragen?«

Nechyba rutschte auf seinem Sessel hin und her und kaute ganz langsam an dem Bissen, den er gerade im Mund hatte. Es handelte sich um eine knusprig gebratene Leberwurst, die Aurelia gmeinsam mit Braterdäpfeln liebevoll zubereitet hatte und die er in Ruhe essen wollte. Mit vollem Mund nuschelte er:

»I bin Oberinspector. I kann mich net um alles kümmern.«

»Um alles eh nicht, aber um den Mord an dem armen Gotthelf.«

»Darum kümmert sich eh der Fraczyk.«

»Und? Was hat der bisher herausgefunden?«

»Nix.«

»Also, wann gehst zum jungen Gotthelf und fragst ihn nach den Bettgehern, die bei seinem Vater logiert haben?«

Nechyba rutschte neuerlich auf seinem Sessel hin und her, sodass dieser quietschte und knarrte. Um nicht sofort antworten zu müssen, schob er einen Riesenbissen in den Mund. Wunderbar, endlich wieder einmal Erdäpfeln. Und dazu eine Leberwurst! Beides hatte seine Gattin heute von ihrem Fleischhauer bekommen. Für die Familie des Hofrats und auch für sich selbst. Der Preis war exorbitant hoch gewesen, aber das spielte weder für den Herrn Hofrat noch für den Oberinspector eine Rolle. Hauptsache war, dass beide wieder einmal ein gutes Papperl74 hatten.

»Nechyba, i hab’ dich was gefragt!«

Er sah seine Frau mit leidendem Blick an.

»Weißt, wie viele Akten auf meinem Schreibtisch liegen? Die muss ich alle bearbeiten. Ich kann nicht einfach so wegspazieren. Ich hab’ a Verantwortung. Und außerdem ruft mich der Dr. Schober ständig zu sich. Zu Besprechungen. Ich komm zu rein gar nix mehr.«

»Ich weiß, dass der Dr. Schober einen Narren an dir g’fressen hat. Trotzdem! Wann befragst du den Pepi Gotthelf? Du kannst ihn ja vom Pospischil ins Polizeigebäude bringen lassen.«

»Dafür müsst’ ich ihn arretieren lassen. Das geht net.«

»Vielleicht kommt er freiwillig.«

»Das glaubst doch selbst nicht.«

»Nechyba! Du hast mir versprochen, dass du dich um den Fall kümmerst. Also, wann befragst du ihn?«

»Versprochen hab’ i gar nix.«

»Und ob du das hast. Also, wann befragst du ihn? Morgen?«

Nechyba seufzte, nickte und murmelte:

»Von mir aus.«

74 Essen

Schönbrunner Finale

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