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Neunzehntes Kapitel

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Im grel­len und pein­li­chen Lich­te die­ser Tage er­klär­te sich mir ein Be­such im ver­gan­ge­nen Jahr, der mich da­mals ei­tel Freu­de und Won­ne dünk­te. Ein rei­zen­des Mäd­chen, Toni, sieb­zehn­jäh­rig, Halb­schwes­ter mei­nes Va­ters und Schwes­ter On­kel Gu­stavs, der im Hau­se war, tauch­te plötz­lich bei uns auf, sie und ihre äl­te­re Schwes­ter. Sie hat­te ein großes Glück ge­macht, wie es hieß, da ein rei­cher In­dus­tri­el­ler aus Rem­scheid um sie ge­wor­ben und ihr Ja­wort er­hal­ten hat­te. Ich war so­gleich in Toni ver­liebt und ge­noss eine Men­ge Zärt­lich­kei­ten von ihr, wie sie ein über­mü­ti­ges und glück­be­rausch­tes Kind an einen Sie­ben­jäh­ri­gen ohne Ge­fahr ver­schwen­den kann. Als nach ei­ni­gen Ta­gen der Bräu­ti­gam er­schi­en, war die Stim­mung ge­dämpf­ter ge­wor­den. Und kurz und gut, Mi­jn­heer Sound­so – er trug sich wie ein Hol­län­der –, ein Ei­sen- und Stahl­wa­ren­fa­bri­kant, hat­te be­schlos­sen, den Ver­mö­gensan­teil sei­ner Braut und im Auf­trag den der an­de­ren Halb­schwes­tern um je­den Preis aus dem Gast­hof her­aus­zu­zie­hen, und ließ sich durch­aus nicht da­von ab­brin­gen.

In die­sem Be­such wirk­ten sich die Fol­gen der spä­ten Hei­rat mei­nes Groß­va­ters Haupt­mann aus, und mit ihm be­gann der stil­le Verzweif­lungs­kampf mei­nes Va­ters, der den Ver­lust uns­res Gast­hofs und un­se­res Ver­mö­gens schließ­lich und end­lich nicht ab­wen­den konn­te.

Gu­stav Haupt­mann blieb im Haus, nie aber hat mein Va­ter eine sei­ner Halb­schwes­tern von je­ner Zeit an wie­der­ge­se­hen. Als die ver­wit­we­te Toni mit ih­rem Sohn fast drei­ßig Jah­re dar­auf vor der Tür sei­ner klei­nen Vil­la in Warm­brunn stand, wur­de sie nicht her­ein­ge­las­sen.

*

Beim Tode mei­nes Groß­va­ters müs­sen mei­nem Va­ter die ge­schäft­li­chen Schwie­rig­kei­ten bei­na­he über den Kopf ge­wach­sen sein. Es war ihm an­schei­nend noch nicht ge­lun­gen, die Hy­po­the­ken auf­zu­trei­ben, durch die er die Aus­zah­lung sei­ner Halb­ge­schwis­ter er­mög­li­chen konn­te. Sie alle drei, das heißt ihre Män­ner, be­stan­den auf ih­rem Schein. Wir ahn­ten nicht, und auch mei­ne Mut­ter ahn­te wohl nicht, wie es um uns stand, als sie sich dar­über auf­reg­te, dass Va­ter ihr nicht ge­nü­gend Ver­trau­en schen­ke. Wenn er die zum Aus­gleich und zur Ret­tung nö­ti­gen Hy­po­the­ken nicht auf­trei­ben konn­te, so la­gen wir mit­ten im Win­ter auf der Stra­ße, und es brach ein Elend ohne Maß über uns her­ein. Er hat­te recht, wenn er das ver­schwieg.

Der Brun­nen­in­spek­tor hat­te bei der Ver­tei­lung sei­nes nicht klei­nen Bar­ver­mö­gens fast aus­schließ­lich sei­ne zwei un­ver­hei­ra­te­ten Töch­ter, Eli­sa­beth und Au­gus­te, be­dacht. Kein Wun­der, dass der Gat­te mei­ner Mut­ter Ma­rie, des­sen Schiff im Sturm auf Le­ben und Tod kämpf­te, in einen Zu­stand ge­riet, in dem sich Er­bit­te­rung und Verzweif­lung misch­ten, da ja eine ge­rech­te Ver­tei­lung die Ret­tung sei­nes Schif­fes be­wirkt hät­te.

Nun, mein Va­ter ret­te­te dies­mal noch selbst sein Schiff. Und dass dies ge­sch­ah und wir von da ab noch fast ein Jahr­zehnt an Bord blei­ben durf­ten, war für die Ent­wick­lung uns­rer Fa­mi­lie von nicht zu über­schät­zen­der Wich­tig­keit.

*

Was ich von al­len die­sen Ver­hält­nis­sen mehr ah­nungs­wei­se als wirk­lich wis­send auf­nahm, ver­än­der­te die äu­ße­ren For­men mei­nes Be­tra­gens und mei­nes Le­bens nicht. Die neu­en Be­schwe­run­gen konn­ten der Leich­tig­keit und dem Schwun­ge mei­ner Be­we­gun­gen nichts an­ha­ben. Ich habe er­zählt, wie ich trotz al­lem und al­lem auf dem Kar­ren voll gol­de­nen Laubs im Post­hof mei­ne Jun­gens kut­schier­te, und zwar in vollen­det hei­te­rem Über­mut, trotz­dem mir der Sta­chel, dass ich dem Tode nicht ent­ge­hen kön­ne, im Ge­mü­te saß. Auch das neue Er­leb­nis, konn­te ich es gleich nie end­gül­tig ab­schüt­teln, trat wäh­rend lan­ger Zei­ten, von neues­ten Ein­drücken über­deckt, in das Un­ter­be­wusst­sein zu­rück.

Die Hil­fe, die mein Va­ter um Neu­jahr er­hal­ten ha­ben muss­te, brach­te ihm also Be­ru­hi­gung; un­ser Le­ben konn­te in al­ter Wei­se fort­ge­hen. Die na­tio­na­len Vor­gän­ge aber wa­ren so un­wi­der­steh­lich auf­schwung­haft, dass sich ihr Geist al­lem, auch un­serm Va­ter, mit­teil­te. Am 18. Ja­nu­ar un­ver­ge­ss­li­chen An­ge­den­kens wur­de im Schloss zu Ver­sail­les Kö­nig Wil­helm von Preu­ßen zum Kai­ser ge­krönt.

Bis­marck und Molt­ke, Molt­ke und Bis­marck wa­ren in al­ler Mun­de. In der Schu­le san­gen wir »Die Wacht am Rhein«, der alte Bren­del selbst war fest­lich er­regt. Die Horn­haut an den Knie­beln sei­ner Fin­ger, die den Takt auf der Bank klopf­ten, wur­de im­mer di­cker. Er hol­te so­gar in je­der Ge­sangs­stun­de sei­ne Schul­meis­ter­gei­ge her­vor, was er frü­her nie ge­tan hat­te. So­zu­sa­gen mit Äch­zen und Kräch­zen ver­jüng­te er sich. Zwar noch im­mer fie­len die Wor­te: »Ihr Bö­se­wich­ter! Du Bö­se­wicht!«, aber dann hör­te man ihn auch wohl hin­aus­seuf­zen: »Kin­der, es ist eine große, ge­wal­ti­ge Zeit!« – »Es braust ein Ruf wie Don­ner­hall, wie Schwert­ge­klirr und Wo­gen­prall!« san­gen wir auf der Stra­ße. Und über­haupt schwelg­ten wir Jun­gens in na­tio­na­ler Be­geis­te­rung. Ei­nen Spiel­ka­me­ra­den hat­ten wir schon zu An­fang des Krie­ges rück­sichts­los als Fran­zo­sen ver­folgt, weil er mit ei­ner Stür­mer­müt­ze er­schie­nen war, die an die Kopf­be­de­ckung der Ro­tho­sen er­in­ner­te. Wir kann­ten ihn und die El­tern des Jun­gen ge­nau, wuss­ten, dass es ein eben­so gu­ter Deut­scher war wie wir an­de­ren. Wir stie­ßen ihn trotz­dem ein­stim­mig aus und ver­folg­ten ihn, wo er auf­tauch­te.

*

Die Tat­kraft mei­nes Va­ters setz­te nicht aus. Er war ir­gend­wo mit Roon, dem Kriegs­mi­nis­ter, in Ver­bin­dung ge­kom­men. Der Ge­ne­ral hat­te zu ihm ge­sagt: »Wen­den Sie sich an mich, wenn Sie glau­ben, dass ich Ih­nen ein­mal in ir­gend­ei­ner Sa­che die­nen könn­te!« Das hat­te mein Va­ter nun ge­tan. Ober-Salz­brunn, hat er ihm ge­schrie­ben, ist ein hüb­scher und leis­tungs­fä­hi­ger Ba­de­ort und be­son­ders ge­eig­net, Ge­fan­ge­ne un­ter­zu­brin­gen, Re­kon­va­les­zen­ten oder Ge­sun­de. Das Ein­tref­fen ei­nes Fran­zo­sen­trans­por­tes wur­de dar­auf­hin vom Kriegs­mi­nis­te­ri­um mei­nem Va­ter für Fe­bru­ar an­ge­sagt.

Lei­der wur­de nicht Wort ge­hal­ten. Mit­ten in Win­ter hob sich in den Lo­gier­häu­sern ein Keh­ren, Wa­schen und Put­zen an, das gleich­sam die Zeit auf den Kopf stell­te. Nach­dem sich dies al­les als über­flüs­sig her­aus­stell­te und die Hoff­nung auf Staats­ver­gü­tung und man­cher­lei sons­ti­ge Sen­sa­ti­on zu Was­ser ge­wor­den war, fiel der gan­ze Ort über mei­nen Va­ter her, als den, der das Un­heil ver­ur­sacht habe.

Trotz des Ein­spruchs mei­ner Mut­ter wur­de im Hau­se wie­der me­lio­riert. Pri­mi­ti­ve Was­ser­spü­lun­gen wur­den an­ge­legt, fer­ner eine Luft­hei­zung im Klei­nen Saal. Im Orte wuchs der Mut und die Lust zur Ge­sel­lig­keit, und mein Va­ter dach­te dar­an, den Klei­nen Saal auch im Win­ter für Kränz­chen, Bäl­le, Hoch­zei­ten der Ein­ge­ses­se­nen aus­zunüt­zen. Der die Luft er­wär­me­n­de Ofen stand in der Kut­scher­stu­be Un­term Saal, und ich hat­te im­mer schon als Kna­be den Ver­dacht, dass die Luft, die eben­falls von Un­term Saal durch den Schacht in die Höhe stieg, nicht die bes­te sein kön­ne.

*

Um Os­tern war wie­der ein Fa­mi­li­en­tag, der sich, wie alle Fes­te in je­ner Zeit, zu ei­ner Art Sie­ges­fei­er ge­stal­te­te. On­kel und Tan­ten, die wie­der im Blau­en und Gro­ßen Saal durch­ein­an­der­wim­mel­ten, mu­si­zie­rend, schwat­zend, la­chend und pa­trio­ti­sche Re­den hal­tend, wäh­rend wie­der­um drau­ßen die Sta­re pfif­fen, wa­ren be­rauscht ohne Wein: aber dann tat auch er noch das Sei­ne.

Bis­marck, Bis­marck, Bis­marck war das Lo­sungs­wort. Am 21. März war in Ber­lin der ers­te deut­sche Reichs­tag er­öff­net wor­den, wo­bei Bis­marck den Fürs­ten­ti­tel er­hielt. Er war der Schmied, er hat­te auf sei­nem Am­boss Pin­ke­pank die deut­sche Ein­heit zu­sam­men­ge­schweißt. Er war der He­ros, er hat­te die Kai­ser­kro­ne ge­schmie­det und Kö­nig Wil­helm in die schon er­grau­ten Lo­cken ge­drückt.

Der Wein mei­nes Va­ters mach­te die Zun­gen der On­kels frei­ge­big. Sie schwo­ren, er habe mit Otto von Bis­marck eine über­ra­schen­de, frap­pan­te Ähn­lich­keit. Vi­el­leicht war et­was Wah­res dran, be­son­ders wenn man den glei­chen Schnurr­bart be­rück­sich­tig­te. Nach sei­ner gan­zen Art in­ter­es­sier­te sich mein Va­ter gar nicht für eine sol­che Ähn­lich­keit. Man stieß aber trotz­dem be­geis­tert auf ihn, gleich­sam den Bis­marck von Salz­brunn, an und ließ ihn meh­re­re Male hoch­le­ben.

Er war kein Spiel­ver­der­ber und nahm es hin.

Die Bis­mar­ck­ver­eh­rung mei­nes Va­ters selbst war rück­halt­los, hat­te er doch sei­ne ei­ge­nen, viel­fach zu­rück­ge­stell­ten und ver­bor­gen ge­hal­te­nen Idea­le von 1848 ver­wirk­licht. Es lag aber auch ein Sieg des Gast­hofs zur Preu­ßi­schen Kro­ne über den Dachrö­dens­hof dar­in, der, in­be­grif­fen den Obe­r­amt­mann Gu­stav Schu­bert auf Lohnig, die neue Zeit nicht von Her­zen be­grü­ßen konn­te. Hie Bis­marck, Deut­sches Reich und deut­scher Reichs­tag oben­drein, dort Enge, Par­ti­ku­la­ris­mus, Kon­ser­va­ti­vis­mus, kurz Dachrö­dens­hof. In Bis­marcks Grö­ße und Er­folg lag mei­nes Va­ters Er­folg, Sieg und Recht­fer­ti­gung.

*

Der Früh­ling kam, und er wur­de es in ei­nem noch ganz an­de­ren Sin­ne als bis­her. Die Na­ti­on war auf ein­mal da, die bis da­hin trotz Krieg und Kriegs­ge­schrei kei­ne we­sent­li­che Sub­stanz hat­te. Ich sel­ber wäre wohl noch zu jung ge­we­sen, um na­tio­nal zu sein, aber auch Er­wach­se­ne zo­gen vor, die­ses Ge­fühl, so­fern es groß­deutsch oder all­deutsch war, für sich zu be­hal­ten. Mit ei­nem Male brach es nun aus und her­vor und wur­de zum frisch­tö­nen­den, le­ben­spen­den­den Ele­ment, drin wir alle schwam­men.

Für Deutsch­land hat­te die Kai­ser­krö­nung in Ver­sail­les den Wert ei­nes Schöp­fungs­akts. Es kam über un­ser Volk ein Be­wusst­sein von sich selbst. Es hat­te sich selbst sich sel­ber be­wie­sen, denn es hat­te eine Rei­he großer Män­ner, mit Bis­marck an der Spit­ze, her­vor­ge­bracht, auf de­nen die Au­gen der Welt mit Stau­nen und Grau­en, vor al­lem je­doch mit Be­wun­de­rung ruh­ten. Der Stolz auf sie, auf ihre Sie­ge, die Sie­ge des Vol­kes, teil­te sich je­dem, auch mir klei­nem Jun­gen, mit, und ich stand nicht an, mei­nem Blu­te einen An­teil, ein Mit­ver­dienst an sol­chen Er­fol­gen zu­zu­schrei­ben. Es hat­te das durch­aus nichts mit dem Zup­fen der Schar­pie1 zu tun, ei­nes Ver­band­stof­fes für die Ver­wun­de­ten, das ich un­ter der Auf­sicht mei­ner Mut­ter in Ge­mein­schaft der sons­ti­gen Haus­ge­nos­sen ge­übt hat­te.

Je­der­mann ahn­te die nun kom­men­de, un­ge­heu­re deut­sche Auf­schwung­zeit, wenn er auch das Gna­den­ge­schenk des kom­men­den, mehr als vier­zig­jäh­ri­gen Frie­dens nicht vor­aus­se­hen konn­te.

Die Schwei­ze­rei mit ih­ren Wie­sen und ih­ren Him­mels­schlüs­seln hat­te ein ganz an­de­res Ge­sicht. Sie be­stand aus ei­nem Holz­haus im Ber­ner oder Schwarz­wäl­der Stil mit höl­zer­nen Um­gän­gen und da­zu­ge­hö­ri­gem Wei­de­land. Die Schaf­fe­rin, eine sau­be­re Frau, die der Fürst, wie ge­sagt, hin­ein­ge­setzt hat­te, war fröh­lich auf­ge­regt, als wir ei­nes Ta­ges bei ihr ein­kehr­ten.

Mich traf auf dem Rück­we­ge von dort ein Miss­ge­schick, des­sen Nar­be ich noch am Fin­ger tra­ge, das aber nicht mei­nen Him­mel ver­düs­ter­te.

Mein Bru­der Carl rief einen klei­nen Hund, den wir frei­ge­las­sen hat­ten und des­sen Lei­ne mir über­ant­wor­tet war, und er kam, zu­rück­ge­blie­ben, an mir vor­bei­ge­rast. Da warf ich ihm sei­ne Lei­ne über. Die­se Dumm­heit, wo­mit ich un­be­dacht das Tier fan­gen und auf­hal­ten woll­te, jag­te mir den Ka­ra­bi­ner, den Ha­ken der Lei­ne, in den rech­ten Zei­ge­fin­ger hin­ein.

Den Ka­ra­bi­ner aus dem Fin­ger zu lö­sen war nicht leicht, und man sag­te mir, dass ich im­mer wie­der von den Fin­ger­ge­d­är­meln ge­spro­chen hät­te, die her­aus­quöl­len. Es war auf dem Rück­weg, und so muss­ten wir wie­der zur Schwei­ze­rei zu­rück­keh­ren.

Mein In­stinkt, was die Wund­be­hand­lung be­traf, be­riet mich gut. Ich habe wohl eine Stun­de lang den Fin­ger am Trog der Schwei­ze­rei un­ter den Strahl des im­mer flie­ßen­den Berg­was­sers ge­hal­ten. Von der hilf­rei­chen Schaf­fe­rin dann ver­bun­den, ist er in we­ni­gen Ta­gen zu­ge­heilt.

Am An­nen­turm blüh­ten wie im­mer die Le­ber­blüm­chen. Wenn schon im Früh­ling al­les Tote le­ben­dig wird, dies­mal zeig­te sich all die­ses Le­ben noch fest­li­cher. Die Gar­ten­ar­bei­ter in den An­la­gen rie­fen ein­an­der lau­te Scher­ze zu, die Gar­ten­wei­ber mit ih­ren Kar­ren und Be­sen des­glei­chen. Die Brun­nen­schöp­fer mit ih­ren Bäs­sen und Tenö­ren du­del­ten »Die Wacht am Rhein« und an­de­re Kriegs­lie­der vor sich hin, wenn sie mit großen Glä­sern an lan­gen Stan­gen den Heil­quell aus der Tie­fe der gra­ni­te­nen Brun­ne­num­fas­sung her­auf­hol­ten. Kutsch­ke mit sei­nem »Was kraucht dort in dem Busch her­um, ich glaub’, es ist Na­po­li­um!« war eine all­be­lieb­te Fi­gur. Und Be­ne­det­ti, des Kai­sers Ge­sand­ter an Kö­nig Wil­helm in Ems, nicht min­der:

Da trat in sein Ka­bi­net­te

ei­nes Mor­gens Be­ne­det­te,

den ge­sandt Na­po­le­on.

Der fing zor­nig an zu kol­lern,

weil ein Prinz von Ho­hen­zol­lern

soll­t’ auf Spa­ni­ens Kö­nigs­thron.

Aus die­sen hei­te­ren Ela­bo­ra­ten des Krie­ges schwirr­ten Zi­ta­te über­all um­her, im Sprach­schatz der Men­schen hei­misch ge­wor­den.

Man war bei aller­größ­tem Hu­mor und wuss­te kaum, wo man ihn las­sen soll­te.

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