Читать книгу Einfach weitergehen - Gertraud Hofbauer - Страница 11
Unerwartete Hilfe
ОглавлениеNach wenigen Minuten kommt eine Ärztin heraus und ich stelle mich ihr kurz vor. In diesem Moment geschieht für mich das größte Wunder. Wie aus dem Nichts steht plötzlich ein großer, sympathischer Mann neben mir, gibt mir seine Hand und stellt sich vor mit den Worten: »Grüß dich, ich bin der Franz, ich bin der Reiseleiter hier vor Ort.«
Er wendet sich mit ein paar kurzen, türkischen Sätzen an die Ärztin, diese notiert sich etwas auf einem Block und verabschiedet sich dann. Franz zeigt auf eine Bank, auf der wir uns niederlassen. Ich bin unendlich erleichtert, mich in dieser Situation auf bayerisch unterhalten zu können. Franz ist Österreicher und lebt hier auf Zypern. Er erklärt mir, dass unsere Hotelrezeption vom Flughafenpersonal informiert wurde. Daraufhin sei er zuerst in das andere Krankenhaus gefahren, das näher am Flughafen liegt. Dort schickten sie ihn weiter hierher nach Nikosia.
»Du kannst natürlich weiterhin in eurem Hotel wohnen bleiben«, teilt er mir mit.
»Danke, aber ich würde gerne hier in unmittelbarer Nähe bei meinem Mann bleiben, wenn das möglich wäre.«
»Ja, das verstehe ich. Ich werde sehen, was sich machen lässt. Hast du ein Handy? Dann gebe ich dir meine Nummer, damit du mich jederzeit erreichen kannst, und ich speichere deine Nummer bei mir ein.«
Während ich das Handy aus der Tasche hole, beginnen meine Hände unkontrolliert zu zittern. Ich bin nicht in der Lage, die Tasten zu drücken und bin dankbar, dass Franz das für mich erledigt.
»Ich habe auch der Ärztin meine Nummer gegeben und mit ihr ausgemacht, dass sie mich anruft, sobald sich etwas verändern sollte«, informiert er mich, während er die Nummern eintippt.
»Franz, ich weiß nicht, wie lange ich noch telefonieren kann. Das Ladekabel vom Handy und der Adapter sind in einem der Koffer und ich weiß nicht, wo die jetzt sind. Es ist möglich, dass sie am Flughafen noch aus der Maschine genommen wurden, sie können aber auch schon auf dem Weg nach München sein.« Meine Stimme zittert.
»Ich werde mich darum kümmern, und ein Ladekabel hätte ich ansonsten auch noch bei mir zu Hause«, beschwichtigt er mich.
Wir gehen zum Ausgang und Franz verabschiedet sich. Er will sich um ein Zimmer und die Koffer kümmern und dann gegen halb zwei wieder hier sein. Jetzt ist es neun Uhr.