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ENTSAGUNG ENTWICKELN

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Wenn wir den Yoga des Aufwachens praktizieren, wachen wir mit dem göttlichen Stolz auf, daß wir Vajrayogini sind, aber wenn wir Zuflucht nehmen oder uns mit Übungen wie der Vajrasattva-Reinigung beschäftigen, sollten wir diesen göttlichen Stolz vorübergehend aufgeben und denken:

In Wirklichkeit muß ich erst Vajrayogini werden. Weil ich viele Verblendungen habe und weil mein Geist immer noch die Prägungen der negativen Handlungen in sich trägt, die ich seit anfangsloser Zeit angesammelt habe, werde ich weiterhin Leiden erfahren. Ich habe schon unzählige Male Schmerz und Tod erlitten. Jedesmal wenn ich starb, mußte ich meinen Körper verlassen. Wenn all das Blut und die Knochen meiner früheren Körner jetzt existieren würden, würde das Blut eine größere Ausdehnung als ein Ozean haben, und die Knochen würden die ganze Erde bedecken. Unzählige Male in der Vergangenheit mußte ich ohne jede Wahl das Leiden des Körperwechsels erfahren, und ich werde dies auch in der Zukunft unzählige Male erfahren müssen. In unzähligen früheren Leben wurde ich als Insekt geboren und lebte von Exkrementen. Wenn alle Exkremente, die ich in meinen Insektenwiedergeburten konsumiert habe, jetzt existieren würden, würden sie einen Haufen so groß wie ein Berg bilden. Wie wunderbar wäre es, wenn ich die Befreiung in diesem Leben erreichen könnte! Wenn ich es nicht kann, werde ich unzählige weitere Wiedergeburten annehmen und die Leiden von Geburt, Krankheit, Alter und Tod immer wieder erfahren müssen, und ich werde weiterhin, all die verschiedenen Leiden, wie die drei Leiden, die sechs Leiden und die acht Leiden, ertragen müssen.

Wenn wir auf diese Weise über die Leiden von wiederholter Geburt, Tod und Wiedergeburt nachdenken, werden wir eine tiefe Abscheu vor Samsara entwickeln. Solange wir in Samsara bleiben, sind Leiden unvermeidbar. Die schmerzlichen Gefühle, die wir gelegentlich empfinden, dauern nur eine kurze Zeit an, aber wenn wir an die Leiden von zukünftigen Leben und an Samsara im allgemeinen denken, werden wir realisieren, daß die Not, die wir erfahren müssen, ohne Ende ist, falls wir nicht Befreiung erlangen. Wir sitzen gerade bequem und lesen dieses Buch, aber unser Tod kann jeden Augenblick eintreten. Wenn wir heute sterben, wo werden wir dann nächste Woche sein? Wir alle leiden unter der Ungewißheit, nicht zu wissen, wann wir sterben oder wo wir wiedergeboren werden. Das einzige, was wir mit Sicherheit wissen, ist, daß wir irgendeine Form von Leiden erfahren werden, wo auch immer wir unsere nächste Wiedergeburt erlangen. Wenn wir als menschliches Wesen wiedergeboren werden, werden wir die Leiden, im Mutterleib zu sein und den Mutterleib zu verlassen, erfahren müssen. Wir werden das gesamte Wissen, das wir uns in diesem Leben angeeignet haben, vergessen haben, und wir werden uns unsere Bildung von neuem erarbeiten müssen. Was auch immer unser sozialer Status sein mag, wir alle tragen im Augenblick ein Gefühl von Stolz auf uns selbst in uns, aber nach dem Tod wird unser Körper in der Erde begraben oder in einem Feuer zu Asche verbrannt werden. Die Natur von Samsara ist Unbeständigkeit und Elend.

Wenn wir alle diese Punkte sorgfältig betrachten, werden wir anfangen, uns bei dem Gedanken, daß wir in Samsara bleiben müssen, sehr unbehaglich zu fühlen. Diese Unbehaglichkeit wird uns zu Entsagung führen, dem Wunsch, Samsara zu entfliehen.

Führer ins Dakiniland

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