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AUGENBLICKLICHE SELBSTERZEUGUNG ALS VAJRAYOGINI

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Nachdem wir die Segnungen von Guru Vajradharmas Körper, Rede und Geist erhalten haben, stellen wir uns vor, daß die ganze Welt zusammen mit allen ihren Bewohnern zu Licht schmilzt und sich dann in unseren Körper auflöst. Auch unser Körper schmilzt zu Licht und verkleinert sich langsam, bis er sich schließlich in Leerheit auflöst. Dies gleicht der Art und Weise, wie sich alle Erscheinungen dieses Lebens beim Tode auflösen. Wir meditieren einsgerichtet über Leerheit, ohne das Entstehen irgendeiner konventionellen Erscheinung zu erlauben. Wir stellen uns vor, daß unser Geist sich völlig mit Leerheit vermischt, und wir entwickeln die Erkenntnis: «Ich bin der Wahrheitskörper von Vajrayogini.» Diese Praxis nennt man «den Tod in den Pfad des Wahrheitskörpers bringen».

Aus dem Wahrheitskörper verwandeln wir uns augenblicklich in ein Oval aus rotem Licht, etwa 45 cm hoch und 30 cm breit, das vertikal auf einem Lotos mit acht Blütenblättern und einem Sonnenkissen steht. Diese Verwandlung gleicht der Art und Weise, wie der Bardo-Körper aus dem Klaren Licht des Todes entsteht. Wir entwickeln die Erkenntnis: «Ich bin der Freudenkörper von Vajrayogini.» Diese Praxis nennt man «den Zwischenzustand in den Pfad des Freudenkörpers bringen».

Nun wächst das rote Oval aus Licht, das in seiner Natur unser eigener Geist ist, und verwandelt sich in den Ausstrahlungskörper von Vajrayogini. Wir erzeugen den göttlichen Stolz: «Ich bin Vajrayogini.» Dies gleicht dem Verlassen des Zwischenzustandes und dem Annehmen der Wiedergeburt. Diese Praxis nennt man «die Wiedergeburt in den Pfad des Ausstrahlungskörpers bringen».

Diejenigen, die das Vajrayogini-Tantra täglich praktizieren wollen, aber nicht genügend Zeit oder nicht die notwendigen Fähigkeiten besitzen, entweder das ausgedehnte oder das mittlere Sadhana zu praktizieren, können die Verpflichtung, sich als Gottheit zu erzeugen, die sie während der Vajrayogini-Ermächtigung übernommen haben, erfüllen, indem sie den folgenden Ablauf praktizieren. Zuerst nehmen wir Zuflucht, erzeugen Bodhichitta und lösen die Zufluchtsobjekte auf, wie dies erklärt wurde. Dann meditieren wir über das Bringen des Todes, des Zwischenzustandes und der Wiedergeburt in den Pfad und erzeugen uns als Gottheit Vajrayogini, wie soeben beschrieben. Dann visualisieren wir, daß bei unserem Herzen in einer roten Phänomenenquelle und auf einem Mondkissen ein roter Buchstabe BAM ist. Um diesen herum steht im Gegenuhrzeigersinn Vajrayoginis Mantra: OM OM OM SARWA BUDDHA DAKINIYE VAJRA WARNANIYE VAJRA BEROTZANIYE HUM HUM HUM PHAT PHAT PHAT SÖHA. Mit großem Vertrauen konzentrieren wir uns auf das BAM und die Buchstaben des Mantras und rezitieren das Mantra so viele Male wie möglich oder wenigstens so viele Male, wie wir es während der Vajrayogini-Ermächtigung versprochen haben. Schließlich rezitieren wir ein kurzes Widmungsgebet.

Es ist auch möglich, eine kurze Selbsterzeugungspraxis in Verbindung mit dem kurzen Sadhana, dem Dakini-Yoga, durchzuführen, das in Anhang II gefunden werden kann. Dieses Sadhana ist hilfreich für sehr beschäftigte Praktizierende, weil es die wesentlichen Stufen der Selbsterzeugung als Vajrayogini mit dem Guru-Yoga der sechs Sitzungen verbindet. Wir sollten uns jedoch nicht mit kurzen Übungen zufrieden geben. Wenn wir die Buddhaschaft erlangen wollen, indem wir uns auf Vajrayogini verlassen, müssen wir die elf Yogas auf jeden Fall ausführlich praktizieren.

Führer ins Dakiniland

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