Читать книгу Führer ins Dakiniland - Geshe Kelsang Gyatso - Страница 59
DAS ZUFLUCHTSGEBET REZITIEREN
ОглавлениеZuerst visualisieren wir die Zufluchtsversammlung und erzeugen die Ursachen für die Zuflucht: Entsagung, Mitgefühl und Vertrauen in die Drei Juwelen. Dann rezitieren wir das Zufluchtsgebet aus dem Sadhana. Wir stellen uns vor, daß wir von den unzähligen Lebewesen aus den sechs Bereichen Samsaras umgeben sind. Wir visualisieren sie alle in menschlicher Form, aber wir erinnern uns, daß jedes in Wirklichkeit die Leiden seines jeweiligen Bereiches erfahren muß. Uns am nächsten sind unsere Eltern, die Familie und Freunde. Wir stellen uns vor, daß wir alle zusammen das Zufluchtsgebet rezitieren. Wenn wir auf diese Weise praktizieren, wird der Nutzen, den wir aus der Zufluchtnahme ziehen, so groß wie die Anzahl aller fühlenden Wesen sein.
Mit unserem Gebet an die Gurus bitten wir sie, uns ihre Segnungen zu gewähren und alle unsere Handlungen von Körper, Rede und Geist in den spirituellen Pfad umzuwandeln. Mit unserem Gebet an die Buddhas bitten wir um ihre Unterstützung auf den spirituellen Pfaden, die zur Befreiung und zur Erleuchtung führen. Mit unserem Gebet an den Dharma erinnern wir uns an die besonderen Qualitäten des Dharma-Juwels und erzeugen einen starken Wunsch, schnell Dharma-Realisationen zu erlangen. Mit unserem Gebet an die Höheren Sanghas bitten wir um ihre Unterstützung auf dem spirituellen Pfad und um die Beseitigung aller Hindernisse, die unserer Erlangung der Befreiung und Erleuchtung entgegenstehen.
Wenn wir hunderttausend Zufluchtsgebete als den ersten der vier großen vorbereitenden Führer sammeln, können wir die Zufluchtsgebete an dieser Stelle zählen. Wir können entweder die Gebete aus dem Sadhana oder das folgende kurze Gebet zählen:
Ich nehme Zuflucht zu den Gurus, Buddhas, Dharmas und Sanghas.
Nachdem wir das Gebet hundertmal oder so viele Male, wie wir wünschen, rezitiert haben, stellen wir uns vor, daß Licht und Nektar in fünf Farben aus jedem der Zufluchtsobjekte herniederströmen. Sie lösen sich in uns auf und reinigen alle unsere negativen Handlungen, besonders diejenigen, die gegen unsere Gurus, die Buddhas, den Dharma und den Sangha gerichtet waren. Wir haben viele solcher negativen Handlungen begangen. Vielleicht sind wir wütend auf unsere Gurus oder die Buddhas gewesen oder haben uns ihnen gegenüber respektlos verhalten. Vielleicht haben wir unser Vertrauen in sie verloren oder unsere Verpflichtungen, die wir ihnen gegenüber eingegangen sind, und unsere Versprechen, die wir ihnen gegeben haben, nicht erfüllt. Vielleicht haben wir den Dharma vorübergehend aufgegeben oder Abneigung gegenüber dem Anhören von Dharma-Unterweisungen oder dem Praktizieren von Dharma entwickelt. Vielleicht haben wir die Sanghas kritisiert oder uns ihnen gegenüber respektlos verhalten. Wenn wir die Gebete rezitieren und das herniederströmende Licht und den Nektar visualisieren, stellen wir uns vor, daß alle diese nichttugendhaften Handlungen, die wir in diesem und allen unseren früheren Leben erschaffen haben, gereinigt sind und daß sich unsere Lebenszeit verlängert und sich unsere Verdienste und Dharma-Realisationen vermehren.