Читать книгу Mit dem Wohnmobil durch die Welt — trotz Rollstuhls im Gepäck - Gisela von Mossen - Страница 100

- Los Angeles -

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bringen sollte und schließlich in eine der achtspurigen Autobahnen mündete, die wie ein dichtes Netz die Stadt durchziehen und sich auf sieben Ebenen über elf Rampen und ebenso viele Brücken treffen. Wahnsinn, und genau so wahnsinnig war der Verkehr! Hier wurden wir zum ersten Mal mit der Intoleranz vieler amerikanischer Autofahrer konfrontiert. Äußerst rechts fahrend, zeigte uns schon nach kurzer Zeit ein Schild: Exit only! Da wir natürlich nicht die erste Ausfahrt nehmen wollten, mussten wir die Spur wechseln, was uns nur unter größten Schwierigkeiten gelang, es wurde wild gehupt und rücksichtslos vorbeigerast. Wir hielten uns also mehr in der Mitte, auf dem vor mir ausgebreiteten Stadtplan suchte ich die für uns günstigste Abfahrt heraus.


Da uns das Civic Center mit seinen unzähligen hoch aufragenden modernen Verwaltungs- und Regierungsgebäuden nicht sonderlich anzog, beschlossen wir, zunächst einmal dem nordwestlich gelegenen Stadtteil Hollywood einen Besuch abzustatten. Schließlich wies uns das große bekannte Schriftband mit den 15 m hohen Buchstaben den Weg. Wir ließen uns Zeit für eine ausgedehnte Sightseeingtour, den langen Hollywood Boulevard mit seinen historischen Relikten aus ruhmvollen Zeiten rauf und runter. In der Nähe des prunkvollen Grauman`s Chinese Theatre, von Drachen bewacht und 1920 im Stil einer chinesischen Pagode erbaut eines der wohl bekanntesten Premierenkinos, ergatterten wir einen Parkplatz und konnten so auch den den berühmten Walk of Fame, der direkt vor dem Theater beginnt, in Augenschein nehmen. In den schwarzen Terrazzo-Belag des Bürgersteigs sind Messingschilder bzw. rosa Sterne aus Marmor mit den Namen berühmter Filmschauspieler eingelassen. Etwa 1.800 Hollywood-Größen und solche, die sich dafür halten, haben sich dort verewigen lassen, einige hinterließen im Zement ihre Visitenkarte in Form von Hand- und Fußabdrücken nebst Unterschrift, na ja!


Der etwas weiter südlich parallel verlaufende Sunset Boulevard, der Teil zwischen Hollywood und Beverly Hills auch Strip genannt, bildet das Zentrum des Nachtlebens von L.A., aber auch die Musikszene ist mit Plattenläden und Künstleragenturen vertreten, auf riesigen Plakatwänden stellen Film- und Musikindustrie ihre Neuerscheinungen vor. In westlicher Richtung brachte er uns direkt in das mondäne Villenviertel Beverly Hills, wo die Größen von Film- und Showbusiness ihre luxuriösen und vielfach recht extravaganten Wohnsitze haben, zum großen Teil verborgen hinter gewaltigen Hecken und Mauern. Ganz gemächlich ließen wir uns kreuz und quer durch die stillen, von hohen Palmen oder mächtigen Kiefern gesäumten Straßen treiben, Fußgänger waren weit und breit nicht zu sehen, über den Canon Drive, den Beverly Drive, den Crescent und Roxbury Drive, um zuletzt auf dem belebteren Rodeo Drive zu landen, der wohl teuersten Ladenzeile der USA.

Da inzwischen später Nachmittag war, wurde es Zeit, sich um einen Stehplatz zu kümmern, also wendeten wir uns der Pazifikküste zu, an der einige Campgrounds liegen sollten. In Santa Monica, einem am westlichen Stadtrand gelegenen hübschen Seebad, stießen wir wieder auf den Highway One, den wir in südlicher Richtung „abklapperten“. Einen angebotenen Platz nach dem anderen ließen wir jedoch rechts liegen, entweder war der Flugplatz in unmittelbarer Nähe oder ausgedehnte Industrieanlagen. Endlich entdeckten wir kurz vor dem Dunkelwerden um 7.30 p. m. eine ausgesprochene Perle im sich südlich an den Hafen von Los Angeles anschließenden

Mit dem Wohnmobil durch die Welt — trotz Rollstuhls im Gepäck

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