Читать книгу Mit dem Wohnmobil durch die Welt — trotz Rollstuhls im Gepäck - Gisela von Mossen - Страница 95

- Stuttgart -

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unser Tagesendziel, vor uns auftauchte. Wir nahmen eine der ersten Abfahrten und suchten uns in einem ruhigen Vorort eine Bleibe für die Nacht, ein schöner Parkplatz am romantischen Neckar kam uns gerade recht. Das auswärtige Abendessen ließen wir allerdings ausfallen, denn inzwischen hatte es auch meinen Schatz erwischt, und bei mir zeigten die Tabletten ebenfalls keine Wirkung mehr. Aber der Kühlschrank bot ja noch immer einige Auswahl.


Unser letzter Urlaubstag, es war immerhin schon der 1. Juni, gab bereits einen Vorgeschmack auf den nahenden Sommer, Sonne satt. Traditionsgemäß wollten wir zum Abschluss noch einmal am Deutschen Eck in Koblenz übernachten. Also gingen wir so schnell wie möglich wieder auf die Autobahn bis kurz vor Bingen. Von dort aus genossen wir wie schon so oft die herrliche Fahrt unmittelbar am linken Rheinufer entlang, bis wir am späten Nachmittag auf unserem angestammten Parkplatz direkt an der Mündung der Mosel in den Rhein eintrafen und auch das Glück hatten, in der ersten Reihe noch eine Lücke zu ergattern, denn wie immer hatten sich an diesem bevorzugten Ort schon wieder etliche Wohnmobile eingefunden. Da es uns immer noch nicht besonders gut ging, verbrachten wir den Abend an Bord, von unseren gemütlichen Vordersitzen aus bei Cola und Salzstangen als letztes Hausmittel das gewohnte rege Leben und Treiben auf Mosel und Rhein und der Promenade direkt vor uns beobachtend.


Am Donnerstag ging’s auf kürzestem Wege via Autobahn zurück nach Düsseldorf, genau 6.378 Kilometer hatte unser Zähler registriert, ein wieder sehr interessanter und durchweg gelungener Urlaub, abgesehen von dem unschönen Mitbringsel, das uns und ganz besonders mir noch sehr schwer zu schaffen machte, während mein Schatz sich einigermaßen schnell erholte. Trotz sofort eingeleiteter Therapie durch unseren Hausarzt verbesserte sich mein Zustand überhaupt nicht, auch stärkende Infusionen vermochten nicht zu verhindern, dass ich immer mehr abnahm. Eine dreitägige stationäre Untersuchung im Krankenhaus brachte ebenfalls keine Klärung. Endlich, ich war schon auf 48 kg abgemagert, entdeckte man in einem Spezialinstitut für Tropenkrankheiten den Erreger, der offensichtlich sehr schwer nachweisbar ist, denn gefunden wurde er nicht bei mir, sondern bei Gerd, der sich Gott sei Dank gleichfalls untersuchen ließ.

Die Reaktion unseres Arztes nach Erhalt der Diagnose: “Diese verflixten Lamblien!“ Es handelt sich um Erreger, die hauptsächlich im Wasser vorkommen und somit beim Schwimmen aufgenommen werden können oder etwa beim Verzehren von gewaschenem Salat und laut Aussage eines Arztes sogar in gekochtem Tee überleben. Na, dann wunderte mich gar nichts mehr! Jetzt konnte gezielt therapiert werden und innerhalb von ein paar Tagen war der Spuk ausgestanden. Auf den Fotos von der Hochzeit unserer Tochter Gaby, die Anfang August desselben Jahres stattfand, sehe ich noch etwas hohlwangig aus, doch langsam ging es wieder bergauf. Aber, wie schon gesagt, trotz dieser Misere haben wir auch an diesen Urlaub eigentlich nur sehr schöne Erinnerungen.

Mit dem Wohnmobil durch die Welt — trotz Rollstuhls im Gepäck

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