Читать книгу Hauptkommissar Theobald Weinzäpfli und die vergifteten Weggen von Meggen - Günter Struchen - Страница 18

Kapitel 14

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Als Friedli wieder zu sich kam, die Augen öffnete und sich ächzend aufzurappeln versuchte, stand der Sidler bereits über ihm und blickte gebannt die Strasse hoch. Friedli rieb sich die Stirn. Ihm war schwindlig.

«Geht es Ihnen gut? Soll ich Ihnen beim Aufstehen helfen?»

Eine helle Stimme war durch ein dumpfes Rattern hindurch zu vernehmen. Erst jetzt fiel ihm die Frau auf, die an seiner Seite grüpelete und auf ihn einsprach. Friedli wusste nicht, ob das Rattern nur in seinem Kopf existierte oder eine reale Entsprechung in der Aussenwelt besass. Mit Unterstützung der Frau gelang es ihm aufzustehen.

Sidler nahm keinerlei Notiz von ihm. Er starrte immer noch in die gleiche Richtung, während ihm Blut aus Mund und Nase tropfte. Dann plötzlich verstand Friedli, worauf Sidlers Aufmerksamkeit gerichtet war und was dieses Rattern verursachte. Ein Traktor raste die Strasse herunter. Sidler stand da mit zerbeultem und angeschwollenem Gesicht, das Notizbuch in den Händen, den Blick geradeaus auf den nahenden Traktor gerichtet. Weshalb nur war er diesem Traktor derart obsessiv gefolgt? Sie waren auf alle Fälle nicht die Einzigen, die die Ankunft des Traktors erwarteten. Rund ein Dutzend Passanten waren ebenfalls stehengeblieben.

Der Traktor hielt nicht an, sondern raste mit röhrendem Motor an ihnen vorbei und hinterliess eine dichte Rauchwand hinter sich. In der Führerkabine hatten zwei Männer gesessen. Derjenige, der bereits zuvor an ihnen vorbeigefahren war, und ein zweiter, etwas älterer Herr.

«Wer war das? Wen hat der Traktorfahrer abgeholt? Und warum diese Hektik? Haben Sie eine Vermutung?», fragte Friedli, als der Traktor aus ihrem Blickfeld verschwunden war. Der Sidler schien nachzudenken. Seine Augen waren leicht zugekniffen, die Lippen angespitzt und die Augenbrauen tief ins Gesicht abgesenkt. Er kritzelte hastig ein paar Zeilen in sein Notizbuch. Friedli bemerkte, wie nervöses Getuschel unter den Dorfbewohnern einsetzte.

«Das war der Knüsel Ambrosius», erklärte Sidler endlich, verstaute das Notizbuch im Hosensack und wandte sich zu seinem Gast um. Sein Ausdruck wechselte von sorgenvoll zu erregt und wieder zurück, und dies in hoher Frequenz.

Friedli hielt dem Blick stand. Ein paar Augenblicke verstrichen, dann war seine Geduld endgültig aufgebraucht.

«Und wer ist dieser Knüsel Ambrosius?», fragte er und der Sidler erwiderte, wie aus der Pistole geschossen: «Unser Totengräber.»

Hauptkommissar Theobald Weinzäpfli und die vergifteten Weggen von Meggen

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