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Warum glauben wir, was wir glauben?

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Mit welchen Traditionen sind Sie aufgewachsen? Wie stehen Sie heute dazu? Falls Ihre Traditionen Sie mittlerweile nicht mehr überzeugen sollten: Könnten Sie es sich leisten, mit ihnen zu brechen? Oder würden Ihre Lieben Ihnen das nicht verzeihen – sei es Ihre Familie, seien es Freunde oder Kolleginnen? Vielleicht haben Sie auch bereits zu viel für Ihre Religion geopfert, um noch an ihr zweifeln zu können?

Falls Sie aber bereits mit Ihrer Familientradition gebrochen haben sollten: Haben Sie das wirklich? So mancher – oder manche – wechselt zwar seine Weltanschauung, bemerkt aber nicht, dass er in seiner neuen Überzeugung genauso verbissen intolerant ist wie die Autoritäten, die er meint überwunden zu haben.

Machen wir uns nicht alle Illusionen über unsere Chancen, zu einer eigenen, rational begründeten Weltanschauung zu kommen? Zu viel steht auf dem Spiel. Nicht nur für religiöse Menschen: Auch im Atheismus kann man sich wohl fühlen und Halt finden. Dann muss man einen hohen Preis zahlen, wenn man seinen Atheismus aufgibt.

Religiöse Menschen, die zweifeln, bekommen es mit der Angst zu tun, dass mit dem Tod alles aus sein könnte. Atheistinnen, die zweifeln, erschrecken vielleicht genauso vor dem Gegenteil: dass die Seele nach dem Tod weiterleben könnte. So oder so binden wir das Urvertrauen, ohne das wir nicht leben können, an die Weltanschauung, die uns liegt.

Wie steht es also? Gibt es eine transzendente Dimension? Oder haben die Atheisten Recht, die diese Zuversicht für vorwissenschaftlich und überholt halten?

Ich möchte diese Alternative etwas genauer formulieren und die Begriffe klären, die ich in diesem Buch verwenden werde:

Das Übernatürliche

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