Читать книгу Saarland-Connection - Greta R. Kuhn - Страница 12
6.
ОглавлениеZufrieden blickte er sich um. In den vergangenen Stunden hatte sein Team noch einmal alles gegeben, um die Location auf Hochglanz zu bringen, spröder Industriecharme inklusive. Die Techniker hatten alles mehrfach durchgeprobt, alle Mikrofone getestet und sogar die Lichtshow, die dieser Pausini für heute Abend konzipiert hatte, einmal durchlaufen lassen. Achim Denkert, der Manager des Künstlers, hatte die finale Abnahme gemacht. Paulo Pausini sei dazu so kurz vor der Eröffnung nicht in der Lage, hatte er ihm erklärt und schien das für völlig normal zu halten. Er konnte da nur den Kopf schütteln, diese Kunstszene war einfach eine Welt für sich.
Plötzlich verstummten die leisen Gespräche der Mitarbeiter im Raum sowie jegliche Hintergrundgeräusche. Jahnke schaute auf und beobachtete, wie Paulo Pausini den Raum betrat. Seine Haare hatte er zu einem Dutt hochgebunden, wie ein Samuraikrieger. Dazu passte der rot-graue Seidenkimono, den er wehend über einem schwarzen Outfit trug, das ihn ebenfalls an alte japanische Filme erinnerte. Fehlte nur noch, dass er so steife Holzpantoletten trug, und man hätte ihn glatt als Geisha verkaufen können. Gut, ohne Schminke.
Würde also ein japanischer Abend werden, na herrlich, dachte sich Gerrit Jahnke sarkastisch. Denn weder das Catering, die Tischdeko noch sonstige Details waren darauf abgestimmt. Aber das war ihm jetzt egal, er hoffte nur, dass es Pausini nicht auffallen würde. Tat es nicht. Der Künstler war wie ausgewechselt. Trotz seines eindrucksvollen Auftritts schien er nervös zu sein. Nach einem kurzen Rundgang mit seinem Manager verschwand er direkt in den Backstagebereich. Nach dem, was Jessica ihm ein paar Minuten später zuflüsterte, lag er dort wohl auf der Couch und hatte die Hände über dem Oberkörper gefaltet. »Wie tot«, sagte sie. »Fast unheimlich.«
In 15 Minuten würden sie die Türen öffnen, die ersten Gäste scharrten davor schon mit den Hufen. Er rief alle Mitarbeiter noch einmal zu einer großen Runde zusammen. Ein letzter Motivationsschub, bevor sie in einen langen Abend starteten.
»Meine Herrschaften, gleich geht es los. Wir haben bis hierher einen super Job gemacht. Schaut euch um, es sieht top aus. Draußen warten 500 Gäste, die wir heute nach allen Regeln der Kunst verwöhnen werden. Es soll ihnen an nichts fehlen. Die Völklinger Hütte ist ein hervorragender Gastgeber, lasst es uns denen da draußen zeigen. Uns allen viel Glück!«