Читать книгу Saarland-Connection - Greta R. Kuhn - Страница 19

13.

Оглавление

Allein dafür, die Gesichter aus nächster Nähe zu sehen, als sie seine Botschaft entdeckten, hatte sich der ganze Aufwand gelohnt. Er selbst hatte die Spannung kaum ausgehalten, dann noch diese dramatische Musik als Einleitung der Enthüllung. Pausini und sein Manager-Schatten waren mit der Moderatorin erst von der Bühne und dann durch die Menge gelaufen, die sich vor ihnen geteilt hatte wie das Meer vor Moses. Irgendwie bekam er diese religiösen Bilder nicht aus seinem Kopf. Aber es passte auch einfach zu gut.

Hätte er den Arm ausgestreckt, hätte er Pausini berühren können, als er an ihm vorbeischritt, den Kopf erhoben, den Blick verklärt nach vorn gerichtet. Was für ein Theater. Als der Vorhang dann fiel und Pausini entdeckte, dass sein Werk verändert, ja verbessert worden war, war seine Fassade, mit etwas Zeitversatz zwar, aber in Sekundenschnelle gebröckelt. Sein Körper war in sich zusammengefallen und sein Blick ungläubig, wie ein kleines Kind vor dem reich geschmückten Weihnachtsbaum, auf seinem Beitrag haften geblieben. Regungslos. Unter Schock.

Und auch im Publikum war nach und nach der Groschen gefallen. Spitze Schreie, Panik, rauschendes Gemurmel waren wie Musik in seinen Ohren gewesen. Ein Crescendo der Erkenntnis, Gläser fielen zu Boden, man schob sich in Richtung Ausgang, angsterfüllte Blicke auf allen Seiten. Nur er blieb ruhig und beobachtete.

Als er vor wenigen Wochen die Einladung zu der Vernissage in den Händen gehalten hatte, wusste er, dass es der richtige Zeitpunkt sein würde. Es war ein Zeichen Gottes. So lange schon beschäftigte ihn sein Plan, hatte er Hunderte von Varianten verworfen, neue Ideen entwickelt, aber nie gewusst, wie und wann er es anfangen sollte. Dann kam der Moment. Die Einladung ging an seinen Chef, aber es war ein Leichtes für ihn gewesen, sich auf die Gästeliste schreiben zu lassen. Er wusste, dass sein Chef solche Veranstaltungen nicht besonders schätzte, und außerdem würde er zu diesem Termin auf Dienstreise sein. Er hatte sie ihm selbst organisiert.

Dass die Polizei so schnell vor Ort sein würde, hätte er sich denken können. Es stand ja wirklich jeder, der in diesem verdammten Bundesland auch nur das kleinste Pöstchen innehatte, auf dieser Gästeliste. Er musste lächeln. Die Hauptkommissarin Veronika Hart hatte er bisher nur aus Pressemitteilungen gekannt. Auch sie war ganz nah an ihm vorbeigestürmt. Wie sehr er doch diese Inkognitoposition genossen hatte und wie gerne er dem Trubel noch weiter zugesehen hätte. Doch da sich die Halle schnell leerte, musste auch er schauen, dass er Land gewann. Schweren Herzens hatte er sich von seinem Posten entfernt, nicht ohne unauffällig ein letztes Bild mit seinem Handy zu schießen. Dann war er in der Menge untergetaucht und über einen der Personaleingänge zu seinem Auto gelangt. Sich noch einmal in die Schlange zu stellen, um seine Daten abzugeben, hätte er nicht ausgehalten. Zu sehr pochte das Adrenalin in seinem Körper. Er musste sich stark zurückhalten, um nicht laut loszulachen.

Sein erster Coup war geglückt. Nun konnte er mit der Planung für Nummer zwei beginnen.

Saarland-Connection

Подняться наверх