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»ICH GLAUBE, ICH SCHAFFE ES NICHT!«

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»Ich bin 22 Jahre alt und Theologiestudent im sechsten Semester. Ich hatte eine tolle Kindheit mit zwei 12 und 14 Jahre älteren Brüdern. Bisher lief mein Leben gut, ich hatte alles im Griff. Doch seit Kurzem merke ich, dass langsam alles aus den Bahnen gerät. Es fällt mir schwer, meine Vorlesungen zu besuchen und für Klausuren zu lernen. Meine Eltern fordern, ich solle mich durchbeißen, meine Freunde meinen, dass ich nur noch jammere. Ich hatte mich schon so lange auf mein Studium gefreut und wollte Gott in meinem Beruf dienen, und jetzt das! Habe ich Gott falsch verstanden? Oder will er mir etwas zeigen?«

Ob Sie Gott falsch verstanden haben, kann ich leider nicht beantworten. Was er Ihnen vielleicht zeigen möchte, schon eher. Ich habe den Eindruck, dass Sie sehr behütet aufgewachsen sind. Ihre Eltern und Brüder haben Sie umsorgt, behütet und bewacht. Wenn Sie als »kleiner Bruder« Probleme hatten, wurden diese für Sie gelöst. Wirkliche Herausforderungen mussten Sie nie allein knacken, und somit wurde Ihnen das wirkliche Leben »draußen in der Welt« bis jetzt vorenthalten.

Nun aber sind Sie »draußen«, und keiner federt mehr etwas ab. Jetzt müssen Sie lernen, Probleme selbst zu erkennen und gut zu bearbeiten. Das ist noch ungewohnt für Sie, das macht Angst. Mit anderen Worten: Sie stehen mitten im Abnabelungsprozess vom Elternhaus hinein in ein selbstständiges Leben. Das ist vermutlich sogar ein Prozess, der bis zum letzten Atemzug dauert: sich selbst zu finden bzw. als Christ das zu entdecken, was Gott in Sie hineingelegt hat. Das zu entdecken, was Gott sich gedacht hatte, als er Sie im Mutterleib formte. Das ist nicht immer leicht, kaum planbar und schon gar nicht ohne Schwierigkeiten möglich.

Wie kann es gelingen? Schauen Sie nicht voller Selbstmitleid zurück, sondern schauen Sie nach vorne. Zeigen Sie Ihren Eltern, dass Sie bereit sind, sich den Herausforderungen zu stellen und am Leben lernen wollen. Bitten Sie Ihre Freunde, Sie im Studium, im Strukturgeben und im Grenzenwahrnehmen zu unterstützen und erlauben Sie ihnen ein ehrliches Feedback. Nur so können Sie etwas gegen das Jammern unternehmen. Und untermauern Sie dieses Verhalten mit Ihrem festen Glauben an Gott, dass er derjenige ist, der Sie liebt und Ihnen beim Lebenlernen zur Seite steht, damit es gut wird. Nach dem Motto: glauben und tun. Dazu wünsche ich Ihnen Gottes Segen und alles Gute.

Frank Pahnke

Der christliche Survival-Guide

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