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Abbildung 5: Das intuitive Verhaltenssystem – innerer Matrose

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Das intuitive Verhaltenssystem (IVS) wird nur durch positive Affekte (A+) angesteuert. Dabei ist das IVS dafür verantwortlich, als innerer Matrose zu handeln, zu agieren und alles umzusetzen, was wir uns zuvor ausgedacht haben. Wir tun also nur etwas, wenn dieser innere Matrose aktiviert ist. Unser Handeln ist abhängig von einer positiven Motivation, also einer Freude, einem Spaß und einer lebendigen Energie, dass wir die geplanten Aktivitäten bzw. Projektaufgaben auch erfolgreich umsetzen können.

Das IVS ist ein System, was sehr stark zielorientiert arbeiten möchte. Die Abwägung zwischen Chancen der Zielerreichung und notwendigem Energieeinsatz zur Zielerreichung muss positiv erfolgen. Wenn es bei Abwägung dieser beiden Faktoren zu einer negativen Bilanz kommt, d.h. der Energieeinsatz höher ist als die Vermutung (Chance) der Zielerreichung, dann werden wir jegliches Handeln unterbinden. Genau hier liegt auch die Aufgabe einer Strategie: dafür Sorge zu tragen, dass diese Bilanz positiv ist.

Jedes Digitalisierungsprojekt beinhaltet sachliche und persönliche Risiken, welche die Teilnehmer nur bedingt aussprechen. Das gilt es bei der strategischen Vorgehensweise zu berücksichtigen. In Rahmen von Workshops oder Befragungen im Vorfeld können die Befürchtungen der Mitarbeiter bei der Umsetzung eines Digitalisierungsprojekt (z.B. Einführung eines neuen SAP-Systems) gezielt abgefragt und dann strategisch berücksichtigt werden. Zu verstehen ist dieses Vorgehen als psychologische Analyse der Stimmungssituation bei allen betroffenen Mitarbeitern vor Beginn des Digitalisierungsprojekts.

Des Weiteren muss die Strategie für die Umsetzung der Digitalisierung im Unternehmen sehr kleine, d.h. einfache und gut verständliche, Teilziele beinhalten. Zu oft werden Ziele als Überblicksziele formuliert, was aber nicht zu einer Aktivierung des IVS führen kann. Das IVS, also der innere Matrose, reagiert nur mit Handlungen, wenn diese Handlungen auch gut verständlich und begreifbar definiert wurden. Daher sollte jede strategische Ausformulierung für die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten immer mit einem spezifischen, also abteilungsspezifischen, Konzept versehen werden.

Auch bei der Bearbeitung der digitalen Märkte ist darauf zu achten, dass die neuen Angebote zu Kaufhandlungen führen. Als Voraussetzung gilt, dass das digitale Angebot vertrauenswürdig, einfach und risikoarm für den Kunden ist. Hierbei ist es wichtig, den Kaufakt, also die Aktivierung des IVS, über einfache Erläuterungen und eine einfache Navigation im Rahmen des Digitalangebotes sicherzustellen. Nur wenn der potenzielle Kunde erkennt, dass er mit dem digitalen Kauf des angebotenen Produktes seine latenten Bedürfnisse befriedigen kann, wird er sich für diesen Kauf entscheiden. Ist diese Bedürfnisbefriedigung für ihn jedoch nicht unmittelbar erkennbar oder wird diese durch unnötige Hürden erschwert, dann wird die Kaufentscheidung herausgezögert.

Klassische Hürden, die hier aufgebaut werden können, sind z.B.:

 langwierig auszufüllende Formulare,

 undurchsichtige Bestellvorgänge,

 ein Vielfaches an Klicks zur Erreichung der Bestellung,

 Undurchsichtigkeit in der Angebotsstruktur bzw. Rabattstruktur,

 unpersönliche Darbietung der Leistungen,

 der Umstand, dass latente Bedürfnisse der Kunden nicht erkannt, also auch nicht befriedigt werden können.

Strategie und strategisches Management

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