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3.2 Zweiseitige Bankenplattformen

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Zwei- oder mehrseitige Bankenplattformen, die tatsächlich verschiedene Produzenten mit Konsumenten verbinden, gibt es so weder in Deutschland und in Reinform auch weltweit nicht. Am konsequentesten verfolgt hierzulande die Deutsche Bank diesen Ansatz. Mit ihrem Zinsmarkt, der vom Fintech-Partner Deposit Solution bereitgestellt wird, bietet sie ihren eigenen Kunden an, Geld auch bei anderen Banken anzulegen. Inzwischen hat sie weitere Services integriert, zu denen auch Beyond-Banking-Angebote gehören, etwa Buchhaltungsprogramme und andere Services, die keine originären Bankdienstleistungen oder -produkte sind.

Ähnlich geht die ING vor, die bereits mehrere Fintechs gekauft hat und in Deutschland mit der Plattformkooperation Scalable Capital am Start ist. Scalable Capital bietet eine automatisierte Vermögensverwaltung an und ist als Drittangebot in die Website der ING in Deutschland integriert. Mit dem schon älteren Zukauf Interhyp betreibt die ING eine eigene Plattform für Immobilien- und Baukredite.

Embryonal lässt sich der Plattformansatz im von vielen missverstandenen Geschäftsmodell von N26 erkennen (und ähnlich in denen der Konkurrenten Revolut und Monzo). Plattformgeschäftsmodelle haben, wie oben beschrieben, immer das Henne-Ei-Problem zu lösen: Ohne hinreichend viele Konsumenten gewinnt die Plattform keine Produzenten, ohne Produzenten ist sie für Konsumenten uninteressant. N26 konzentriert sich zurzeit darauf, mit dem kostenlosen Konto und überragender, mobiler Customer Experience Kunden weltweit zu akquirieren. Mit Millionen von legitimierten Kunden, über deren Finanzen man sehr gut Bescheid weiß, wird N26 für Finanzprodukt- und Beyond-Banking-Services-Anbieter in Zukunft eine potenziell attraktive Plattform, ähnlich wie dies Amazon für Händler ist, die von Amazons Reichweite profitieren.

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