Читать книгу Mütter der Neuen Zeit - Группа авторов - Страница 20

Das Wunder des Gebärens

Оглавление

Es geht darum, sich selbst zu geben, Körper und Geist, um einer schöpferischen Erfahrung willen, in der wortwörtlich die Liebe Fleisch geworden ist.

Sheila Kitzinger

Alles fängt mit diesem Liebes- und Bindungshormon Oxytocin an, das so wichtig ist für das Wunder des Gebärens. Mutter und Vater schütten es beim Flirten, Berühren, Liebkosen und letztendlich beim Orgasmus aus. Jetzt kann der Körper einladen, neues Leben zu empfangen. Oxytocin löst die rhythmischen Bewegungen der Gebärmutter aus, die den Samen über den Muttermund einsaugen. Und es löst während der Geburt die Kontraktionen aus, die die Mutter zur Unterstützung der Wellen (engl. labours, Wehen) braucht. Es lässt die Mutter ihre Angst vergessen und wirkt zudem noch schmerzlindernd.

Das Kind spürt schon im Mutterleib, ob es geliebt wird und ob die Mutter sich geliebt fühlt. Beim Berühren und Streicheln der Bauchdecke sowie der bewussten liebevollen Kontaktaufnahme zwischen den Eltern und dem Baby durchströmt das Oxytocin das Nabelschnurblut. Denn überall wo Liebe ist, findet sich Oxytocin.

Oxytocin lehrt uns, wie der Partner(in) oder die Doula die Geburt unterstützen können. Denn die Gebärende kann sich leichter hingeben in einer geborgenen liebevollen Umgebung. Auch zärtliche Berührungen und jede andere Fürsorge, wie gemeinsames Lachen oder ermutigende Worte, stärken sie. So ist es für die Gebärende leichter, mit den Wellen mitzugehen, sie anzunehmen und sie bewusst zu nutzen. Den Höhepunkt des sich Verbindens – die sog. Bondingphase – erleben Mutter und Kind, wenn ihre Blicke sich das erste Mal begegnen. Trinkt das Neugeborene hierbei die wertvolle Vormilch (Kolostrum), bekommt es einen wundervollen Immunschutz und Liebescocktail.

Am besten lässt man die Nabelschnur noch auspulsieren, denn über die Nabelschnur wird noch ein Schwung Oxytocin von der Mutter dem Kind fürs spätere Leben mitgegeben. Der Oxytocinspiegel erreicht seine Höchstwerte in der ersten Stunde nach der Geburt. Daraus erwächst auch das Urvertrauen in diese Welt und das Gefühl, bedingungslos geliebt zu werden. Je bewusster und respektvoller dieser einmalige Moment gewährt wird, desto mehr Oxytocin kann fließen und die Bindung zwischen dem Neugeborenen und den Eltern gestärkt werden. Wenn wir so gebären dürfen, entwickeln wir langsam eine wundervolle Gesellschaft!

Jamina Ruth Hildegard Ehrhardt, *1983, Mutter von fünf Kindern, davon 4 Hausgeburten, Heilpraktikerin, Gestalttherapeutin, freie Doula, Flowbirthing Mentorin, Gründungsmitglied des Doula Verbund Deutschland e.V. und aktiv bei Mother Hood e.V.

www.heilpraktikerin-doula.de

Literatur und weitere Weblinks

Kitzinger, Sheila. Schwangerschaft und Geburt. Dorling Kindersley 2005

Kitzinger, Sheila. Geburt – Der natürliche Weg. Dorling Kindersley 2003

Odent, Michel. Geburt und Stillen. Beck 2016

Rumpel, Kristina Marita. Flowbirthing. Mankau Verlag 2015

www.bindungskongress.de/speaker-mehdi-djalali

www.mother-hood.de

www.doula-verbund-deutschland.de

www.flowbirthing.de

Mütter der Neuen Zeit

Подняться наверх