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Geleitwort
ОглавлениеAnja Karliczek
Wer krank oder aufgrund seines Alters pflegebedürftig ist, wünscht sich eine professionelle und einfühlsame Versorgung. Über 3,4 Millionen Menschen in Deutschland sind auf Pflege angewiesen. Aufgrund der stetig steigenden Lebensdauer wird diese Zahl in Zukunft wachsen. Für unsere Gesellschaft ist das eine besondere Herausforderung. Schon jetzt fordern die schwere körperliche Arbeit und der Zeitdruck den Pflegefachkräften und pflegenden Angehörigen viel ab. Die Frage, wie technologische Innovationen sie unterstützen könnten, rückt daher zunehmend in den Fokus – insbesondere im Hinblick auf die Förderung nachhaltiger und sozialer Versorgungsstrukturen in der Pflege.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt die Entwicklung und Erforschung neuer Pflegetechnologien: Im Mittelpunkt der Initiative Pflegeinnovationen 2030 stehen vielfältige technische Unterstützungsmöglichkeiten für Pflegefachkräfte und pflegebedürftige Menschen, aber auch für die vielen pflegenden Angehörigen, deren Zahl in Deutschland auch wächst. Es geht uns darum, Menschen durch Technik zu entlasten.
Die Forschungsprojekte haben eine Menge vielversprechender neuer technischer Ideen entwickelt und ausgebaut. Was noch fehlt, ist der Sprung in die Praxis. Dafür gibt es vielfältige Gründe: Die Strukturen der pflegerischen Versorgung sind komplex. Vielerorts sind die Technologien gar nicht bekannt oder die Erfahrungen im Umgang mit innovativer Technik in der Praxis reichen noch nicht aus. Der Einsatz neuer Technologien gelingt nur dann, wenn neben fundiertem Wissen auch die Bedürfnisse der Betroffenen, der Pflegebedürftigen und der Pflegenden verstanden und berücksichtigt werden. Der Mensch muss bei der Entwicklung, Erprobung und Bewertung von Innovationen im Mittelpunkt stehen.
Die Pflege ist eine Aufgabe, die wir als Gesellschaft nur gemeinsam bewältigen werden. Wir benötigen zugleich eine kritische Reflexion vorhandener Strukturen und Offenheit für Veränderung. Unter dem Motto »Der Mensch im Mittelpunkt« rufen wir Pflegende und Pflegebedürftige auf, sich selbstbestimmt einzubringen. Dieses Buch bietet dafür eine wichtige Grundlage. Es veranschaulicht aktuelle Entwicklungen und zeigt Handlungsmöglichkeiten auf.
Pflege ist ein besonderer Ausdruck von Mitmenschlichkeit. Ich wünsche allen, die sich in und für die Pflege engagieren Erfolg und Erfüllung bei ihrer wertvollen Arbeit.
Anja Karliczek
Mitglied des Deutschen Bundestages
Bundesministerin für Bildung und Forschung