Читать книгу Mit Schalke machse wat mit - Группа авторов - Страница 8

Оглавление

Erst Eintracht, dann Liebe

■ MANFRED WINTER

Es war am 10. August 1991, ein Freund von mir klingelte morgens um zehn bei mir und meinte: „Ey, Manfred! Du bist doch Eintracht-Anhänger? Lass uns nach Frankfurt fahren, dort spielt Schalke!“ Mein Freund war S04-Fan, also gefragt, getan.

So sind wir denn nach Frankfurt, ohne Karten. Aber damals gab es ja noch Kassenhäuschen. Auto abgestellt, er in den Gästebereich abgedüst, ich zum Heimeingang.

Problem: Es gab keine Steherkarten mehr für den Heimblock. Sitzen aber war mir zu teuer, außerdem isses sowieso für den Arsch, auch damals schon. Ich also ans Auto, Frankfurt-Kappe abgelegt und schwupps in den Gästebereich gelaufen – da gab’s nämlich noch Karten. Meinen Freund gesucht, natürlich nicht gefunden, kein Wunder bei ca. 4000 Blau-Weißen im Waldstadion!

Egal. Ich in die Kurve der Schalker.

Schnelles 1:0, in der zweiten Halbzeit ein Doppelschlag: 2:0, 3:0 für die Eintracht – da musste ich mal kurz jubeln.

Manche fragen sich jetzt bestimmt, ob ich lebensmüde bin. Nein, bin ich nicht! Das war eines der besten Dinge, die ich in meinem Leben getan habe. Also das Thema Fußball betreffend, auch wenn es erst nich so aussah. Denn es tippte mir wer von hinten auf die Schulter und ein blau-weißer Zwei-Meter-Schrank stand plötzlich vor mir.

„Oh, oh, das gibt jetzt Ärger!, dachte ich mir. „Junge, komm mal mit nach draußen ...“, brummelte der Typ. Was blieb mir anderes übrig? Ich sah mich schon bei den Sanitätern um die Ecke. Draußen angekommen, lud er mich zu einem Bier ein, und wir unterhielten uns über Schalke und Fußball. Dass drinnen mittlerweile das 4:0 und 5:0 fiel (wieder Möller und Kruse), das war egal.

Nach dem Schlusspfiff meinte der Riese, ich sollte doch zum Rückspiel mal in die Nordkurve kommen und mir das mal unter Tausenden von Schalkern anschauen. Also tauschten wir Adressen und Telefonnummer aus (unglaublich, aber Handy gabs noch nicht).

Mein Freund kam total enttäuscht zum Auto, aber ich grinste nur. Ergebnis: nette Schalkers kennengelernt!

Rückspiel auf Schalke, im Dezember: kalt war’s. Ich traf mich mit dem Schalker vor der Nordkurve und betrat zum ersten Mal das Parkstadion. Das Endergebnis (1:1, Anderbrügge mit ganz spätem Elfmeter) war egal. Ich wurde so herzlich begrüßt und behandelt. Ich hatte mich verliebt!

Nicht in eine Dame, und nein, natürlich auch nicht in „meinen Schalker“, den ich später leider nie wiedertraf. Nein, ich hatte mich verliebt in Schalke 04! Und alles andere ergab das Leben, diese Liebe hält bis heute, für immer.

Mit Schalke machse wat mit

Подняться наверх