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Roman Neunteufel Wasser im Anthropozän in Niederösterreich Einleitung

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„Wasser ist die unverzichtbare Grundlage allen Lebens und insbesondere der menschlichen Zivilisation. Trinkwasser spielt dabei eine besondere Rolle, da es als Lebensmittel durch nichts ersetzt werden kann“ (Mutschmann/Stimmelmayr, 2014).

Die Wasserversorgung war seit jeher eine der vordringlichsten Aufgaben der Gesellschaft. So ist nachvollziehbar, dass schon seit geraumer Zeit Wasserversorgungen in menschlichen Siedlungsräumen existieren und eine gesicherte öffentliche Wasserversorgung im modernen Europa heute als Selbstverständlichkeit angesehen wird. Der Zugang zu Wasser ist aber auch für Industrie- und Gewerbebetriebe von größter Bedeutung und sichert den Wirtschaftsstandort. Für die landwirtschaftliche Produktion sind ausreichende Wasserressourcen in Form von Niederschlägen, durch die Möglichkeit der Bewässerung aber auch für die Tierproduktion unverzichtbar.

Österreich ist bekanntlich ein wasserreiches Land. Für den Großteil der angesprochenen Wassernutzungen wird vorrangig Grundwasser verwendet, da es gegenüber Oberflächenwasser aus Flüssen und Seen besser gegenüber äußeren Einflüssen geschützt ist und im Allgemeinen in gleichmäßigerer Qualität und mit geringeren quantitativen Schwankungen verfügbar ist. Die österreichischen Grundwasserressourcen sind jedoch unterschiedlich verteilt und in Trockenperioden kann es regional und saisonal vereinzelt zu Engpässen kommen. Die Fragen, welche die Gesellschaft – oder zumindest die zuständigen Behörden – derzeit intensiv beschäftigen, sind, ob die in weiten Teilen des Landes gute Ressourcensituation auch langfristig gesichert ist oder ob die Gefahr besteht, dass das Wasser durch den Klimawandel und durch steigenden Bedarf auch in Österreich knapp werden könnte – zumindest wenn weiterhin überwiegend Grundwasser für die meisten Nutzungen verwendet werden soll.

Für Niederösterreich wurde in einer gemeinsamen Studie des Landes Niederösterreich und der Universität für Bodenkultur Wien die quantitative Entwicklung der vergangenen Jahre untersucht und Prognosen bis 2050 erstellt, um zu sehen, ob und wo es eventuell zu Engpässen kommen könnte und welche Maßnahmen geeignet sind, um solchen Entwicklungen frühzeitig entgegensteuern zu können. In der Untersuchung wurden der ISTZustand sowie Prognosen des gesamten Wasserbedarfs dem nutzbaren Wasserdargebot aus dem Grundwasser in Bilanzen gegenübergestellt. Da auch innerhalb von Niederösterreich sowohl hydrogeologisch wie auch sozioökonomisch sehr unterschiedliche Gegebenheiten existieren, wurden elf differenzierte Regionen definiert, innerhalb denen die Bilanzierungen erfolgten. Dabei wurden dem nachhaltig nutzbaren Dargebot einer Region alle Wasserentnahmen gegenübergestellt und ein derzeitiger und zukünftiger Ausnutzungsgrad berechnet.

Das Anthropozän lernen und lehren

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