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Abbildung 5: Abgedeckte Naturkatastrophenrisiken

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Quelle: Schroder Secquaero, Weltkarte nur zu Illustrationszwecken

Noch heute werden vorwiegend Naturkatastrophenrisiken per ILS transferiert (Abbildung 5). Der Grund ist, dass in den letzten 25 Jahren Modelle für solche Risiken von Drittanbietern entwickelt wurden, die es den Anlegern ermöglichen, eine unabhängige, nicht vom Erstversicherer beeinflusste Analyse zu erhalten, um darauf basierend ihre Anlageentscheide zu treffen. Aus Sicht der Investoren ist diese Transparenz ein notwendiges Kriterium, um Informationsasymmetrien[13] zu reduzieren.

Für Investoren ist es zudem wichtig zu verstehen, welche Naturkatastrophen genau abgedeckt werden. Deshalb werden diese bei handelbaren Katastrophenanleihen auch in den meisten Verträgen explizit erwähnt (named perils). Das schützt den Anleger vor negativen Überraschungen, v.a., wenn nicht oder nur schlecht modellierte Risiken zediert werden. Bei den traditionellen Rückversicherungslösungen näherstehenden Collateralized-Re-Produkten gibt es allerdings noch sehr viele all-natural-perils-Strukturen, die alle Naturgefahren – auch teilweise nicht modellierte Risiken – abdecken. Die Analyse und Bewertung solcher Transaktionen gehören aufgrund der Komplexität zwingend in die Hände eines entsprechend professionell aufgestellten ILS-Verwalters.

Der ILS-Markt deckt zu einem großen Teil Naturkatastrophenrisiken aus entwickelten Ländern der Welt ab, wo zum einen hohe Wertekonzentrationen bestehen, andererseits aber auch der Wille und die Mittel vorhanden sind, diese Werte entsprechend zu versichern. Es erstaunt deshalb nicht, dass v.a. Risiken aus den USA in den Kapitalmarkt fließen, z.B. von Hurrikan-exponierten Gebieten, wie der US-Ostküste oder dem Golf von Mexiko, oder von der US-Westküste in Kalifornien wegen Erdbebengefahr. Aufgrund der Bevölkerungsdichte, der Wertekonzentration und auch der Küstennähe sind deshalb einerseits Hurrikane in Miami oder in New York und andererseits Erdbeben in Los Angeles oder San Francisco die Spitzenszenarien in der Versicherungsindustrie. Dementsprechend teuer ist die Prämie pro versicherter Einheit für diese Risiken.

Neben den USA werden Naturkatastrophenrisiken in Europa (hauptsächlich Wintersturm und Erdbeben), in Japan (Taifune und Erdbeben) und in Australien/Neuseeland (Zyklone und Erdbeben) mittels ILS transferiert.

Weitere Risiken werden laufend hinzugefügt. In diesem Zusammenhang erwähnenswert sind Waldbrandrisiken in Kalifornien, Erdbeben- und Windrisiken in Zentral- und Südamerika oder neuerdings auch auf den Philippinen.

Neben Naturkatastrophen werden vermehrt auch andere Risiken abgedeckt, z.B. Lebenrisiken (Langlebigkeit, Extremsterblichkeit oder Value-in-Force) sowie auch Terror-, Cyber- oder operationelle Risiken.

Dank Weiterentwicklung der Risikomodelle für neue Gefahren und Geografien wird sich das Universum an angebotenen ILS-Risikotransferlösungen stetig ausweiten. In diesem Zusammenhang ist die durch die Weltbank geförderte Kapitalmarkdeckung zu erwähnen, von der v.a. weniger stark entwickelte Volkswirtschaften profitieren (vgl. dazu Abschnitt 7).

Angebot und Nachfrage tragen maßgeblich zur Entscheidung bei, Versicherungsdeckungen für bestehende Gefährdungen einzukaufen. Dieser ist in der entwickelten Welt viel weiter fortgeschritten als in weniger entwickelten Regionen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der Versicherungslücke (Protection Gap).[14] Auf diese wird in Abschnitt 7 näher eingegangen.

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