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Vorbereitung und Durchführung einer KMDD-Sitzung

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Die der KMDD zugrunde liegende Idee einer universalistischen Moral kann nur verwirklicht werden, wenn die Methode selbst inklusiv ist. Sie auf bestimmte Menschengruppen zu begrenzen, wäre ein Widerspruch in sich selbst. Natürlich kann es aus praktischen Gründen notwendig sein, die Teilnahme zahlenmäßig zu begrenzen. Aber die Teilnahme an KMDD-Sitzungen sollte an keine Bedingungen geknüpft werden. Die Wahl der Dilemmageschichte sollte sich immer an den Teilnehmern orientieren, die die wenigsten Voraussetzungen mitbringen, damit niemand von der Diskussion ausgeschlossen wird. Weitere Maßnahmen können sein: Vereinfachung der Dilemmageschichte, einfachere Sprache und längere Mikropausen beim Vortrag der Geschichte.

An KMDD-Sitzungen können Kinder schon ab der dritten Grundschulklasse und Erwachsene bis ins hohe Alter teilnehmen. Es können auch problemlos lernbehinderte Schülerinnen und Schüler und demente Seniorinnen und Senioren teilnehmen. Die KMDD ist weder auf so genannte „Risikogruppen“ begrenzt, noch ist sie ausschließlich für „gute“ Klassen geeignet. Sie ist für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen empfehlenswert, auch wenn Inhalt und Form der Dilemmageschichte den jeweiligen Bedürfnissen und Voraussetzungen angepasst werden müssen. Die KMDD ist in allen Gruppen gleich wirksam. Aber am augenfälligsten ist ihre Wirkung bei Menschen, die als schwierig gelten und denen man eine vernünftige Diskussion heikler Themen nicht zutraut. Besonders fruchtbar sind KMDD-Sitzungen mit bunt zusammengesetzten Gruppen, jungen und alten Menschen und Menschen mit einem unterschiedlichen kulturellen und ethnischen Hintergrund. Fraglos stellen diese aber besondere Anforderungen an die Lehrperson.

Die KMDD wurde ursprünglich für Sekundarschulen und Hochschulen entwickelt, wurde aber auch schon in der Bundeswehr15 und in Gefängnissen16 eingesetzt. Seit einiger Zeit gibt es sie auch als öffentliche Veranstaltung in Form des Diskussions-Theaters „Reden & Zuhören“.17

Damit eine KMDD-Sitzung gelingt und die Moralkompetenz der Teilnehmer wirksam fördert, sollten folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

¬ Die Teilnehmer bedürfen keiner Einführung oder Vorbereitung. Sie müssen außer grundlegenden Lese- und Schreibfähigkeiten keine Voraussetzungen erfüllen.
¬ Für die Lehrer bzw. die Lehrerin hingegen ist eine gründliche Ausbildung notwendig.18 Es empfiehlt sich die Teilnahme an einem KMDD-Trainings- und Zertifizierungslehrgang.19
¬ Je besser eine KMDD-Sitzung durchdacht und vorbereitet wird, desto weniger muss der Lehrer bzw. die Lehrerin in den Ablauf eingreifen und desto mehr kann er auf die Selbstregulierung durch die Teilnehmer vertrauen. Vor einer Sitzung sollte man sich zehn Minuten zurückziehen, um die Präsentation der Geschichte zu üben und sich den Ablauf vor Augen zu führen.
Philosophieren mit Dilemmata

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