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2.2 Mind-Body-Medizin: Wie alles begann …

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Im Jahr 1982, zu einer Zeit, in der Begriffe wie „Selbstheilung“ oder gar „Meditation“ keinesfalls allfälliger Jargon des gehobenen Feuilletons oder gar der medizinisch-wissenschaftlichen Fachpresse waren, berichtete die New York Times erstmalig über atemberaubende Studien einer Gruppe von Wissenschaftlern um den Harvard-Kardiologen Herbert Benson (vgl. Esch 2014): Ausgestattet mit vagen Schilderungen von wundersamen Ritualen tibetischer Mönche in den entlegenen Höhen des Himalayas und einer eher „wirren“ Beschreibung von im Westen bis dato kaum bekanntem „g Tum-mo“ (Hitze-Yoga) hatte Benson sich auf den – buchstäblich – steinigen Weg gemacht, um dem vermeintlichen Geheimnis mit modernen wissenschaftlichen Methoden auf die Schliche zu kommen. Im Raum stand die zu untersuchende Behauptung, jene Mönche seien in der Lage, ihre eigene Körpertemperatur auf „Knopfdruck“ um ein solches Maß zu erhöhen, dass sie damit eiskalte, feuchte Leinentücher, die man ihnen umgelegte, dampftrocknen konnten.

Auch wenn es sich um ein religiöses und nicht um ein medizinisches Ritual handelte, so erkannten die Mediziner doch die Bedeutung solcher Fähigkeiten, wenn sie wahr sein sollten; denn das sogenannte „autonome Nervensystem“ und andere Regulatoren, die für die Steuerung von u.a. Blutdruck, Herzfrequenz oder Körpertemperatur zuständig waren, galten bis dato als nicht durch den menschlichen Willen beeinflussbar. Wenn dieses zentrale Dogma des autonomen (vegetativen) Nervensystems wankte, müssten u.a. bestimmte Annahmen auch der Herz-Kreislauf-Medizin überdacht werden. Die Wissenschaftler machten interessante Beobachtungen auf ihrer Expedition, u.a. stellten sie bei den Mönchen während des geschilderten Rituals in der Körperperipherie Temperaturschwankungen von fast 10°C fest. Jener Unterschied – ein Anstieg im Vergleich zur Ausgangstemperatur – stellte sich überraschenderweise schon innerhalb weniger Minuten ein. Und die Tücher, die u.a. über den Rücken der Mönche gelegt wurden, waren bereits nach ca. einer Stunde trocken. Diese außergewöhnliche Fähigkeit verdiente fraglos weitere Ergründung.

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