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2.9 Fazit und Ausblick: Die Mind-Body-Medizin in der Integrativen Medizin – mit Fokus auf der Primärversorgung

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Die Mind-Body-Medizin baut auf der Gesundheitskompetenz und Selbstwirksamkeit der Individuen auf – und unterstützt sie dabei. Dafür aktiviert sie die salutogenen Ressourcen des Einzelnen und der Gruppe, ganz im Sinne einer Stärkung von Patientenaktivierung und Selbsthilfekompetenz, wie sie heute im Kontext einer patientenzentrierten (patientenorientierten) Medizin gefordert werden. Insbesondere in der Allgemeinmedizin – in der ambulanten Primärversorgung – kann so ein „ganzheitlicher“ Dreiklang entstehen, der nicht nur den dreibeinigen Stuhl (s. Abb. 1), sondern auch, über einen multi- bzw. interprofessionellen und teambasierten Ansatz, das integrative Zusammenspiel von medizinischem Behandlungsmanagement, Selbsthilfetraining und Versorgungsmanagement beinhaltet (s. Abb. 3).

So stellt sich heute ein neues Konzept der Integrativen Allgemeinmedizin dar (wie im „Wittener Modell“), wo unter Einbeziehung der genannten BERN-Instrumente gerade bei chronischen und lebensstil- oder stressassoziierten Erkrankungen darauf abgezielt wird, einen möglichst konkreten, erlebbaren therapeutischen Mehrwert für den Patienten zu erzeugen. Hier stehen neben dem primärmedizinischen Fall- und Behandlungsmanagement auch die Patientenedukation und individuelle Ressourcenaktivierung – im Sinne konkreter, praktischer Umsetzungen – im Zentrum. Erste Pilotprojekte, die dieses Modell in der Praxis des deutschen Gesundheitssystems testen, sind auf dem Weg (wie etwa die Wittener Universitätsambulanz für Integrative Gesundheitsversorgung und Naturheilkunde – UnIG). Die Evaluation dieses neuen Ansatzes in der longitudinalen Betrachtung wird zeigen, ob sie nach den Kriterien des Triple Aim – d.h. einer Verbesserung nicht nur der medizinischen Ergebnisse bei effektivem Mitteleinsatz, sondern auch der Patientenzufriedenheit (s. Kap. I.10) – den Praxistest erfolgreich bestehen.

Abb. 3 Konzept einer Integrativen Primärversorgung: a) theoretisches Zusammenspiel der drei Ebenen – Behandlungsmanagement, Patientenaktivierung (Mind-Body-Medizin), Versorgungsmanagement; b) praktische Umsetzung im Sinne einer Integrativen Allgemeinmedizin am Beispiel der Wittener Universitätsambulanz: multiprofessioneller, teambasierter und patientenzentrierter Versorgungansatz und Einbezug von e-Health (u.a. Patientenportalen) sowie ausgewählten Naturheilverfahren. Neben Ärzten, Medizinischen Fachangestellten kommen u.a. Mind-Body-Instruktoren (Therapeuten für Gesundheitsförderung) sowie Case Manager zum Einsatz.

Integrative Medizin und Gesundheit

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