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Die koptischen Übersetzungen
ОглавлениеDas sog. Koptische besteht aus verschiedenen Dialekten, die erst in christlicher Zeit Schriftform erlangten. Übersetzungen des Neuen Testaments begannen im 3. Jahrhundert und sind in folgenden Dialekten nachzuweisen:
ac
ac = achmimisch
ly
ly = lykopolitanisch (= subachmimisch)
bo
bo = bohairisch
mae
mae = mittelägyptisch (= mesokemisch)
cw
cw = Dialekt W (= crypto-mesokemisch, mittelägyptisch-faijumisch
pbo
pbo = protobohairisch
sa
sa = sahidisch
fa
fa = faijumisch
cv
cv = Dialekt V
Handschriftlich vollständig überliefert sind die Schriften des Neuen Testamentes auf Sahidisch und Bohairisch. Diese Übersetzungen gehen sicher direkt auf griechische Vorlagen zurück. Handschriftlich fragmentarisch überliefert sind die Bücher in den anderen Dialekten.15 Die Bezüge der Versionen untereinander, innerversionelle Entwicklungen sowie redaktionelle Eingriffe unter Vorlage griechischer Texte sind Gegenstand der Forschung und noch nicht umfassend geklärt.
ac, ly usw.
Die Sigel ohne weiteren Zusatz bezeichnen jeweils die gesamte handschriftliche Überlieferung des angegebenen Dialekts.
Die koptischen Versionen werden im Apparat notiert wie folgt:
co
co: Alle zur Stelle vorhandenen koptischen Versionen bezeugen die angegebene griechische Variante.
Bei der sahidischen und der bohairischen Version wird durch Exponenten angezeigt, wie viele Handschriften die angegebene Lesart vertreten. Wegen des unterschiedlichen Umfangs der spärlicher bezeugten sahidischen und der reich bezeugten bohairischen Version gelten dabei folgende differierende Regelungen:
sams, boms
sams, boms: Eine sahidische oder bohairische Handschrift bezeugt die angegebene Variante.
samss
samss: Zwei oder mehr sahidische Handschriften bezeugen die angegebene Variante.
bomss
bomss: Zwei bis vier bohairische Zeugen überliefern die angegebene Variante.
bopt
bopt (= bopartim): Fünf oder mehr bohairische Zeugen überliefern die angegebene Variante.
Die in der Ausgabe von Horner (s. unten) durch ein Sammelsigel (Buchstabe ohne Exponent) als zusammengehörig gekennzeichneten bohairischen Handschriften werden dabei als ein Zeuge gewertet. Als mehrere Zeugen werden sie nur dann gezählt, wenn auch Horner differenzierte.
boms/mss – bo
Wenn boms oder bomss von der übrigen bohairischen Überlieferung abweicht, wird diese mit bo bezeichnet. Wenn bopt von ihr abweicht, wird der Rest ebenfalls als bopt notiert.
sams/mss – sams/mss
Die sahidische Überlieferung besteht im Allgemeinen nur aus relativ wenigen Zeugen. Wenn daher sams oder samss von der übrigen sahidischen Überlieferung abweicht, wird auch der Rest mit sams oder samss verzeichnet.
( )
( ): Die griechische Vorlage der in Klammern stehenden Version weicht geringfügig von der Variante, bei der sie notiert ist, ab.
sams(s), boms(s)
sams(s), boms(s): Einige sahidische bzw. bohairische Handschriften bezeugen die angegebene Variante, zum Teil mit geringfügiger Abweichung.
Selten begegnet die folgende Art der Verzeichnung, wenn die Zuordnung zu mehreren Varianten derselben Stelle möglich ist:
sa? bo? usw.
sa? bo? usw.: Die Version bezeugt nicht mit letzter Sicherheit die angegebene Variante.
sa? – sa? / bo? – bo? usw.
sa? – sa? / bo? – bo? usw.: Einem versionellen Ausdruck können zwei verschiedene Varianten zu einer Stelle zugrundeliegen. Eine dritte Variante desselben Komplexes kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden (vgl. Mt 5,32 ⸄ ).
Diese Verzeichnung wird nicht bei geringfügigen Abweichungen von der Hauptvariante verwendet, die in Klammern stehen.
Den Angaben zu den koptischen Übersetzungen liegen folgende Ausgaben und/oder die entsprechenden Handschriften zugrunde:
für das Sahidische:
G. Horner, The Coptic Version of the New Testament in the Southern Dialect, otherwise called Sahidic and Thebaic, 7 Bände, Oxford 1911-1924;
R. Kasser, Papyrus Bodmer XIX, Évangile de Matthieu XIV,28-XXVIII,20; Épître aux Romains I,1-II,3 en sahidique, Genf 1962 (benutzt für Mt, 4./5. Jh.);
H. Quecke, Das Markusevangelium saïdisch. Text der Handschrift PPalau Rib. Inv. Nr. 182 mit den Varianten der Handschrift M 569, Barcelona 1972 (Mk, 5. Jh.);
H. Quecke, Das Lukasevangelium saïdisch. Text der Handschrift PPalau Rib. Inv. Nr. 181 mit den Varianten der Handschrift M 569, Barcelona 1977 (Lk, 5. Jh.);
H. Quecke, Das Johannesevangelium saïdisch. Text der Handschrift PPalau Rib. Inv. Nr. 183 mit den Varianten der Handschriften 813 und 814 der Chester Beatty Library und der Handschrift M 569, Barcelona 1984 (Joh, 5. Jh.);
H. Thompson, The Coptic Version of the Acts of the Apostles and the Pauline Epistles, Cambridge 1932, Chester Beatty Codex A/B (Apg und Paulus, A um 600, B 7. Jh.);
K. Schüssler, Die Katholischen Briefe in der koptischen (sahidischen) Version, [Pierpont Morgan M 572], CSCO 528/529, Louvain 1991 (Kath. Briefe, 9. Jh.).
für das Bohairische:
G. Horner, The Coptic Version of the New Testament in the Northern Dialect, otherwise called Memphitic and Bohairic, 4 Bände, Oxford 1898-1905.
für das Achmimische:
F. Rösch, Bruchstücke des ersten Clemensbriefes nach dem achmimischen Papyrus der Straßburger Universitäts- und Landesbibliothek mit biblischen Texten derselben Handschrift, Straßburg 1910 (Joh, Jak, 4. Jh.).
für das Lykopolitanische:
H. Thompson, The Gospel of St. John according to the earliest Coptic manuscript, London 1924 (Joh, 4. Jh.).
für das Mittelägyptische:
H.-M. Schenke, Das Matthäus-Evangelium im mittelägyptischen Dialekt des Koptischen (Codex Scheide), Berlin 1981 (Mt, 4./5.(?) Jh.);
H.-M. Schenke, Das Matthäus-Evangelium im mittelägyptischen Dialekt des Koptischen (Codex Schøyen). (Manuscripts in the Schøyen Collection 2; Coptic Papyri 1), Oslo 2001. (Die Auswertung dieses Zeugen ist noch nicht abgeschlossen und konnte in der vorliegenden Ausgabe noch nicht berücksichtigt werden.)
H.-M. Schenke, Apostelgeschichte 1,1-15,3 im mittelägyptischen Dialekt des Koptischen (Codex Glazier, G 67), Berlin 1991 (Apg, 5. Jh.).
für den Dialekt W:
E. Husselman, The Gospel of John in Fayumic Coptic (P. Mich. Inv. 3521), Ann Arbor 1962 (Joh, 4./5.(?) Jh.).
für den Dialekt V:
H.-M. Schenke (in Zusammenarbeit mir R. Kasser), Papyrus Michigan 3520 und 6868 (a). Ecclesiastes, Erster Johannesbrief und Zweiter Petrusbrief im fayumischen Dialekt (TU 151). Berlin-New York 2003.
für das Protobohairische:
R. Kasser, Papyrus Bodmer III, Évangile de Jean et Genèse I-IV,2 en bohaïrique, CSCO 177, Louvain 1958 (Joh, 4./5.(?)Jh.).
Im Rahmen der Vorbereitung der ECM des Johannesevangeliums wurde der Apparat der vorliegenden Ausgabe im Bereich dieser Schrift ergänzt und modifiziert. Dies geschah unter besonderer Berücksichtigung der Handschriften sa 1, sa 4, sa 5, sa 9 und sa 10. Ferner wurden auch sa 15L, sa 19, sa 56, sa 60, sa 141 und sa 244 hierfür herangezogen.
Im Apparat zu Acta wurden koptische Notate an den Stellen hinzugefügt, an denen Varianten von 127 neu im Apparat verzeichnet wurden. Im Apparat zu den übrigen Schriften wurden nur offensichtliche Fehler korrigiert, da erst im Rahmen der ECM eine vollständige Aufarbeitung des Handschriftenmaterials erfolgen wird.