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1.Begriffsklärung 1.1.Verkündigung – nicht nur Predigt
Оглавление„Die Kinder des Lehrers und der Hund des Pfarrers …“, sind sprichwörtlich die eigentlichen AuskunftgeberInnen über die Qualität von Schule und Kirche im Dorf. „Der Hund des Pfarrers…“ Ganz so weit denkt selbst Papst Paul VI. nicht in seinen Überlegungen zu Verkündigung, die er in EN entfaltet. Er macht sich jedoch in diesem Dokument für einen sehr weiten Verkündigungsbegriff stark, der das gesamte Leben und Tun der Kirche umfasst. Verkündigung wird hier verstanden als der gesamte Selbstvollzug der Kirche: Wort und Tat, Glaube und Handeln, Dogma und Existenz.66
Die Kleidung des Pastoralassistenten, die Gestaltung des Kirchenvorplatzes, die Wahl des Autos, all das sind Teile, sind Mosaiksteine im Gesamt der Verkündigung der Kirche. Dieses weite Verständnis von Verkündigung ist sinnvoll für die (geistliche) Reflexion allen pastoralen Tuns. In der Pastoraltheologie hat sich eine andere, engere Verwendung des Begriffs „Verkündigung“ eingebürgert. Wir sprechen von der Verkündigung (martyria) als einem Grundvollzug von Kirche neben dem es noch drei andere gibt: Liturgie, Diakonie und Gemeinschaft.
Aber auch dieser „enge“ Begriff der Verkündigung – er bezieht sich nur mehr auf das Wort, das Gesprochene / Geschriebene - ist immer noch ein sehr weiter: das Bibelgespräch, die Leitung des Elternabends, der Artikel in der Zeitung, all das sind Orte von Verkündigung und es gibt noch viele mehr. Die Predigt ist ein prominenter Ort in diesem weiten Spektrum. Die folgenden Überlegungen beziehen sich auf das gesamte Spektrum der Wort-Verkündigung.