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„Auf einer wunderschönen Wiese liegen fünf satte Kälbchen. Die Bauersfrau rennt wie ein gehetztes Kaninchen um sie herum und bringt ihnen ausgewählte Leckerbissen. Trotzdem schauen die Tiere träge drein. Sie sind einfach zu satt. Sie können sich nicht freuen, weil sie den Unterschied zwischen Mangel und Überfluss nicht kennen. Bei der leisesten Appetitregung wird ihnen ein gestaffeltes Angebot gereicht. Daher entwickeln sie keine Eigeninitiative, um Futter zu suchen. Damit verlieren sie die Achtung vor sich selbst (sie leisten nichts) und vor der Bäuerin (die sich wie eine Dienstmagd verhält). Warum aber tut sie das? Dazu einige Denkanstöße:


1. Identifiziert sich die Mutter mit ihren Kindern? Wie war ihre eigene Kindheit? Versucht sie, ihre eigenen Defizite an den Kindern wettzumachen?

2. Leidet sie insgeheim darunter, trotz ihrer Qualifikation nicht erwerbstätig zu sein, und führt daher ihren jetzigen Beruf perfektionistisch aus, um ihr Selbstwertgefühl zu erhalten?

3. Will sie sich in erster Linie bei ihren Kindern beliebt machen, um selbst geliebt zu werden?

4. Hat sie Angst vor Abqualifizierung durch ihren Mann (‚Was tust Du so den ganzen Tag …‘)?

5. Kann sie einfach nicht ‚Nein‘ sagen und fällt es ihr schwer, sich abzugrenzen? Kinder nutzen das.

6. Kann sie nicht loslassen und hat sie Angst davor, ihre Kinder in die Freiheit zu entlassen?

Da ich ihre Freundin nicht kenne, weiß ich nicht, wo der neuralgische Punkt bei ihr sitzt. Ihr Lebensstil wird sie jedoch immer mehr auslaugen, und um dies nicht zu spüren, wird sie immer gefühlsärmer. Sprechen Sie Ihre Freundin vorsichtig auf die genannten Punkte an. Aber bedenken Sie dabei eins: Es ist sehr schwer, ausgerechnet am vermeintlichen Sinnstiftungspotenzial meines Lebens (‚Mein ganzes Engagement …) Kurskorrekturen vorzunehmen (… war es vergeblich?‘). Aber es ist bisweilen notwendig.“


Ist in diesem Beispiel das Rollenverständnis der Mutter unklar oder ungünstig ausbalanciert, so trifft dies im Folgenden auf das des Vaters zu:

Ehe in der Teenie-Krise

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