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Der zur Norm gewordene Regelfall

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Aber nicht nur im Scheidungsfall fehlen dem Pubertierenden diejenigen, von denen sie den Überblick erwarten, weil diese ihn selbst verloren haben. Auch im sogenannten bürgerlichen Familienalltag steht und fällt das konstruktive Durchleben der Pubertätskrise damit, dass Eltern präsent sind, und zwar lokal und mental. Die noch so qualifizierte professionelle Betreuung von Jugendlichen in Schule, Kirche und Jugendarbeit, so wichtig diese ist, vermag liebende Vertrauensbeziehungen von Eltern und Kindern nicht und niemals zu ersetzen. Der Satz „Das musst Du selbst wissen“ kann auch verstanden werden als „Ich bin Deiner Erziehung überdrüssig – 14 Jahre sind genug – jetzt denk’ ich auch mal an mich“. Diese Dynamik kann völlig unbeabsichtigt auch dann auftreten, wenn ein Elternteil während dieser Phase wieder in den Beruf einsteigt. „Die Kinder sind aus dem Gröbsten raus“, wie man sagt, „jetzt können wir uns wieder anderen Dingen zuwenden“. Das ist ja auch nicht ganz falsch, außer dass entwicklungsmäßig das „Gröbste“ jetzt gerade bevorsteht. Der Volksmund hat das auf eine griffige Formel gebracht: „Kleine Kinder – kleine Sorgen, große Kinder – große Sorgen“. Stimmt zwar nicht immer, aber doch oft genug.

Ehe in der Teenie-Krise

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