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„Ein Bild: Drei Vögelchen sitzen im Nest. Der Vater ist ausgeflogen. Die Mutter trauert und ist ganz in sich selbst gefangen. Sie hat nur noch mit einem halben Auge das Nest im Blick. Das Nest knackt und knirscht. Es droht zu zerbrechen. Das ältere Junge versucht dem durch Flucht (wie der Vater!) zu entkommen. Wenn es nicht im Nest sitzen bleibt, kann es auch nicht mit abstürzen. Das jüngere spürt die Instabilität des Nestes genauso. Es hat Angst. Angst aber lähmt. Es denkt sich: ‚Nur nicht bewegen, vielleicht hält es dann.‘ Es flieht in Tagträume einer heilen Welt, in der noch alles in Ordnung ist. Auch das Nesthäkchen hat Angst. Es ist noch viel zu jung, um zu verstehen, was um es herum geschieht, und befürchtet übersehen zu werden vor lauter Problemen. Da macht es schon lieber selbst welche.

Nicht Ihre Kinder machen es Ihnen schwer, sondern Sie Ihren Kindern. Die Kinder produzieren die Situation nicht, sie reagieren darauf! Folgende Fragen müssen Sie sich stellen: Ist Ihre Ehe noch zu retten? Dies gilt es aufzuarbeiten. Wo liegen die Gründe für das Scheitern? Wovor ergriff Ihr Mann die Flucht? Gibt es noch Hoffnung? Und wenn nicht, warum wollen Sie dann auf keinen Fall die Scheidung? Ist nicht manchmal ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende? Oder ist Ihnen Ihr (berechtigter) Lebenstraum wichtiger als die Kindheit Ihrer Kinder? Mit Nachjammern ist keinem gedient. Sie sollten Ihr Nest entweder gemeinsam instand setzen oder ein neues, evtl. kleineres bauen. Das braucht Kraft und Mut. Aber das Verharren in Trümmern auch. Und es ist dazu noch sinnlos. Auch auf Ruinen können schöne Städte entstehen. Ich wünsche Ihnen die richtige Entscheidung. Ihre Kinder werden es Ihnen in ihrer Entwicklung danken.“

Ehe in der Teenie-Krise

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