Читать книгу Ehe in der Teenie-Krise - Группа авторов - Страница 12
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Оглавление„Ein Obstbaum, der gute Früchte tragen soll, muss nicht nur gepflanzt, gedüngt und gegossen werden, sondern er braucht auch einen regelmäßigen fachmännischen Schnitt. Für das Erstere ist tendenziell die Mutter zuständig, für das Letzte jedoch der Vater. Leider leben wir vermehrt in einer ‚vaterlosen Gesellschaft‘. Im Rahmen der Gleichberechtigung haben Väter zwar häufig gelernt, Windeln zu wechseln und Kinderwagen zu schieben. Das ist kein Fehler, aber es ist nicht ihre eigentliche Aufgabe. Der Vater ist vorwiegend gefragt, wenn aus ‚Kindern Leute werden‘. Gerade Jungen suchen den ‚Platzhirsch‘, mit dem sie sich messen wollen. Ein Vater, der sich dieser Aufgabe nicht stellt, erntet Verachtung. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich diese angehenden Männer ihre ‚Führergestalt‘ woanders suchen und auch finden; gegebenenfalls in Rockidolen, schlimmstenfalls in Ideologien. Das muss natürlich nicht sein, aber wenn Sie sich einmal umschauen, werden Sie erschreckend viele orientierungslose Jugendliche finden. Machen Sie Ihren Mann darauf aufmerksam. Aber Vorsicht: Er darf nicht zum verlängerten Arm Ihrer Hilflosigkeit werden, nach dem Motto: ‚warte, bis der Papa kommt‘. Frauen neigen bisweilen dazu, in ihrem Mann den Wolf zu suchen, der jedoch bei ihnen an der Leine gehen soll. Ein erstarkender Vater könnte sich bisweilen auch gegen Sie stellen.
In Ihrem Satz ‚Das habe ich ihm schon zigmal gesagt‘ klingt eine häufige Gefahr an. Behandeln Sie Ihren Mann zu Hause wie Ihre Jungen, sodass Sie eigentlich vier Söhne haben, die Ihnen letztendlich entgleiten? Natürlich werden Sie Ihrem Mann, da Sie mehr mit den Kindern zusammen sind als er, diverse Erziehungssituationen berichten, aber er sollte nicht auf Ihre Anweisung handeln. Das wäre ein mit Recht überholtes Konzept. Es gilt also, zunächst die Macht- und Rollenverteilung innerhalb Ihrer Ehe zu klären, um sich dann gemeinsam Ihren Söhnen zu stellen.
Und noch eins: Was für Väter werden aus unseren Söhnen, wenn sie dieses ‚unpräsente‘ Vaterbild erleben? Und wie wird es um ihre Achtung vor Frauen bestellt sein, wenn sie eine ständig überforderte Mutter erleben?“