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Schwache Pubertät

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Pubertieren unsere Kinder demgegenüber besonders schwach, könnte es sein, dass sie die emotionale und weltanschauliche Familienkonstruktion weniger austesten, als vielmehr nicht gefährden wollen. Möglicherweise haben sie uns als schwach erlebt, als wenig belastbar oder als emotional angeschlagen. Das würde bedeuten: „Brave Pubertis“ trauen ihren Eltern auf dem Feld der emotionalen Intelligenz möglicherweise nicht so viel zu wie die „wilden“ den ihren. Dann wäre der vermeintliche bürgerliche Stolz auf die „lieben Kinder“ nichts anderes als eine verkappte Form von konfliktscheuer Lebenshaltung und einer falsch verstandenen Tugend der Anpassung. Ich stehe dann über vielem, weil ich ihm in Wahrheit unterliege. Es ist die Arroganz der Machtlosigkeit, die sich hier zu Worte meldet. Übrigens: Christen sind in dieser Hinsicht besonders gefährdet, weil sie freiwilligen Verzicht auf Stärke und Format mit einer ängstlichen Kapitulation vor sich selbst verwechseln. Der Grund hierfür ist, dass sie die Ethik der Bergpredigt (vgl. Matthäus 5–7) nicht richtig verstanden haben. Ich halte dann großmütig die andere Backe hin (vgl. Matthäus 5,39), weil ich bei genauem Hinsehen überhaupt keine Alternative habe, ganz im Gegensatz zu Jesus übrigens. Er verzichtete auf menschliche Gewalt, obwohl er sogar über die göttliche verfügte (vgl. Matthäus 28,18; Johannes 19,10f). In Pubertätskonflikten tritt so etwas erbarmungslos zutage, meist mit dem Ziel, dass die Kinder sich erstmals von der bislang gelernten Gestalt des Glaubens distanzieren. Warum? Weil sie in ihm eine psychologische Mogelpackung erahnen, die bei ihren Eltern die Verweigerung genau desjenigen Entwicklungsschrittes legitimieren soll, vor dem sie selbst gerade stehen.

Ehe in der Teenie-Krise

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