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2.4 … und ihrer weiteren Entwicklung

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In Ergänzung zu diesen politisch-ökonomischen Ansätzen entwickelte sich aus einer ›humanistischen Perspektive‹ (u. a. Cole et al., 1992, 1993; Cole & Gadow, 1986; Moody, 1988a, 1988b) ein zweiter Strang der Kritischen Gerontologie, der in den Worten von Minkler (1996, S. 470) »dem Altern und Älterwerden ein menschliches Gesicht – und einen menschlichen Körper und Geist – gibt« und die Fragen nach der Bedeutung oder Sinnlosigkeit im Leben älterer Menschen bzw. nach dem ›guten Leben‹ im Alter in den Fokus gerückt hat (ebd.). Sie sieht im Empowerment das verbindende Konzept, das die verschiedenen Stränge innerhalb der Kritischen Gerontologie zusammenführt (ebd., S. 471; vgl. ähnlich King & Calasanti, 2006). Phillipson (1998, S. 23ff.) schlug vor, dem humanistischen Pfad der Kritischen Gerontologie auch noch die ›biographisch-narrative Perspektive‹ (vgl. u. a. Gubrium, 1993, 1995; Ruth & Kenyon, 1996; Kenyon et al., 2001) hinzuzufügen und Katz (2003, S. 19; 2005, S. 90; 2014) ergänzt dann auch noch all die Ansätze der Age Studies und Cultural Gerontology.13

Nach Estes et al. (2001b, S. 24) speist sich die ›kritische Perspektive‹ der Gerontologie aus vier theoretischen Perspektiven: Konflikttheorien, Kritische Theorien, feministische Theorien und Theorien der Kulturwissenschaften. Lynott und Lynott (2002) sehen vor allem die Theoriestränge der Kritischen Theorie, der Politischen Ökonomie und der Sozialen Phänomenologie als relevant für die Kritische Gerontologie, für Baars (1991, S. 230ff.) sind es diejenigen, die sich aus der klassischen Kritischen Theorie (Adorno, Horkheimer), der interpretativen Tradition (Husserl, Schütz), der politischen Ökonomie (Marx, Neo-Marxismus) und dem poststrukturalistischen Ansatz (Foucault) herleiten (vgl. zum Ansatz von Baars Kap. 3).

Jüngst unterschieden Doheny und Jones (2020, S. 4f.) bei den theoretischen Herleitungen der Kritischen Gerontologie zwischen politisch-ökonomischen, lebenslauftheoretischen, humanistischen und kulturalistischen Ansätzen, die sie wie folgt verorten: a) die Eckpfeiler der ›politisch-ökonomischen Perspektive‹ im Anschluss an Marx’ Analysen der Wirkung der Ökonomie auf soziale Klassenstrukturen und Max Webers Ausführungen zu sozialem Status und politischer Macht, b) die ›Lebenslaufperspektive‹, die den individuellen Lebenslauf in einen sozialen und historischen Kontext setzt und die Zusammenhänge zwischen Kohorte, Kultur und Altern fokussiert, c) die ›humanistischen Ansätze‹, die auch konstruktionistische, hermeneutische und feministische Ansätze umspannen und Sinnfragen im Leben älterer Menschen behandeln sowie d) die ›kulturalistischen Ansätze‹, die sich mit den Themen der Identität und Gouvernementalität und dem kulturellen Raum befassen.

Ähnliche Rubrizierungen finden sich auch in der deutschsprachigen Rezeption der Kritischen Gerontologie, so z. B. bei van Dyk (2015, S. 61ff.), mit dem Unterschied, dass sie neben den Pfaden der Cultural, Humanistic, Narrative und Foucauldian Gerontology, speziell für Deutschland auch die von Saake (2002) und Schroeter (2000a, 2000b, 2007) im Anschluss an Luhmann, Bourdieu und Elias vorgelegten Entwürfe der Kritischen Gerontologie zuordnet (van Dyk, 2015, S. 83–87).

Kritische Gerontologie

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