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2.6 Fazit

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Die Kritische Gerontologie versteht sich nicht nur als bloße Negation der ›instrumentellen Gerontologie‹, sie will vielmehr mit der expliziten Einbeziehung der Geistes- und Kulturwissenschaften in den gerontologischen Diskurs eine erweiterte Alternsperspektive einnehmen und neue heuristische, kritische und praktische Erkenntnisse gewinnen. Ihr geht es um die Anerkennung und Verortung der widersprüchlichen Eigenarten des Alters. Da auch in der Gerontologie die ›sozialen Fakten‹ immer interpretierenden Bedeutungsmustern unterliegen, sind im Verständnis der Kritischen Gerontologie sowohl die gewonnenen empirischen Daten als auch die theoretischen Begrifflichkeiten zu problematisieren. So fordert Moody (1988b, S. 32) mit der Interpretation (a) theoriegeleiteter Begriffe und empirischer Beobachtungen in der Alternsforschung, (b) vorreflexiver Altersverständnisse in der Alltagswelt und (c) der selbstreflexiven Interpretation des eigenen Alterns die Einbindung einer ›dreifachen Hermeneutik‹ in die Alternstheorien. Und weil eine Kritische Gerontologie niemals wertneutral sein kann, muss sie nicht nur ein emanzipatorisches Ideal enthalten, das Altern als ein Fortschreiten in Richtung Freiheit jenseits von Beherrschung begreift, sondern sie muss auch ein solches Freiheitskonzept ins Zentrum der Alternstheorien stellen. In diesem Sinne erklärt Estes (2018, S. 30) die »unerschütterliche Untersuchung von Herrschafts- und Widerstandsdiskursen« zum »Prüfstein für die Kritische Gerontologie.«

Kritische Gerontologie

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