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Literatur
ОглавлениеDannefer, D., Stein, P., Siders, R. & Patterson, R. S. (2008). Is that all there is? The concept of care and the dialectic of critique. Journal of Aging Studies, 22(2), 101–108.
Fleck, L. (1980 [1935]). Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache. Einführung in die Lehre von Denkstil und Denkkollektiv. Frankfurt: Suhrkamp.
Köster, D. (2012). Thesen zur Kritischen Gerontologie und die Wertefrage des Alter(n)s. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 7, 603–607.
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Kuhn, Th. S. (1996). The Structure of scientific revolutions (3rd edition). Chicago u. a.: Univ. of Chicago Press.
16 In einem weiteren Teil des Textes versucht sich der Autor an einer Systematisierung der bis dato entstandenen Ansätze Kritischer Gerontologie. Diese Systematisierung ist eine unter vielen ( Kap. 2) und für unseren Zweck weniger interessant, weshalb sie hier nur kurz erwähnt werden wird.
17 Baars schreibt der »konventionellen« Gerontologie eine »internalistische« Perspektive, sogar eine »internalistische« Ideologie zu. Dieser Begriff spielt in der Philosophie eine Rolle und wird hier in diversen Bezügen differenziert verwendet. Bei Baars steht er offensichtlich für die Auffassung, dass ein Prozess (hier das Altern) innerhalb einer Sache/eines Bereiches (hier des Alterns selbst) verursacht wird. Die gegenteilige Auffassung, dass äußere Ursachen (für das Altern) maßgeblich seien, wäre eine »externalistische« Perspektive.
18 Der Begriff der Konstitution sei dem der Konstruktion vorzuziehen, weil Konstruktion suggeriere, dass es sich dabei um ein konzises Vorhaben handle, welches bewusst verfolgt wird. Solche Konstruktionen seien zwar nicht auszuschließen, doch anzunehmen, dies sei im Allgemeinen so, könne man als ein modernistisches Missverständnis bezeichnen. Die Möglichkeit der freien Wahl und Konstruktion könne man zwar anstreben, sie sei jedoch nichts, von dem man annehmen könne, dass es immer zu realisieren sei. Mit dem Begriff der Konstitution des Alterns werde ein kritischer Blick geworfen auf die Tendenz, Alternsprozesse, die einen soziokulturellen Ursprung haben, zu behandeln, als ob sie lediglich natürliche oder biologische Prozesse wären (und folglich »natürlich« und daher ebenso »unveränderbar« wie unsere körperliche Konstitution). In diesem Sinne ziele der Begriff »soziale Konstitution« direkt darauf, diese Alternsphänomene zu kritisieren, die als gegeben hingenommen werden, in Wirklichkeit aber Einschränkungen der verschiedenen Möglichkeiten älterer Menschen sind (ebd., S. 223).
19 Seine historische Entstehung und die damit seit dem 18. Jahrhundert verbundenen Erwartungen, die zur dominanten Stellung dieser Sichtweise im Wissenschaftssystem und darüber hinaus führten (vgl. Baars, 1991, S. 224), können und müssen hier nicht thematisiert werden.
20 Hier fänden sich, so Baars, die Anfänge der Einsicht in den sozialen Charakter von Wissenschaft. Zum sozialen Kontext der Entstehung wissenschaftlicher Erkenntnisse vgl. auch Fleck (1980 [1935]), Kuhn (1996).
21 Er selbst plädiert im Kontext der Studien zu Alter und Altern zum einen dafür, die Bedeutung der Spannungen zwischen der interpersonellen Lebenswelt und den Systemen als grundlegend zu betrachten (Baars, 1991, S. 235f.) und den Lebensweltansatz mit einer Theorie sozialer Systeme im Sinne der späten Arbeiten von Habermas (1987) zu verbinden. Zum anderen müsse eine kritische Analyse die materiellen Interessen, Funktionen und Effekte spezifischer Formen der gerontologischen Theorie oder Praxis in den Blick nehmen. Keinesfalls dürfe sie die Möglichkeit leugnen, eine bewusste Reflexion zu artikulieren (ebd., S. 236). Eine solche kritische Gerontologie sei zudem die Voraussetzung für interdisziplinäre Verständigung und von praktischer Relevanz, um nicht die Organisationen, die gerontologische Expertise nachfragen, ohne kritische Distanz mit Daten zu bedienen (ebd., S. 237f.).