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Zitierte Literatur
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1Fragen, die hier unter dem Titel der Ideen- und Wissensgeschichte verhandelt werden, bilden auch den Forschungsgegenstand in den Wissenschaftstraditionen der Begriffsgeschichte und der historischen Semantik (vgl. dazu Müller/Schmieder 2016). Zum Ansatz der Wissensgeschichte vgl. Sarasin 2011.
2Zur globalen Zirkulation sozialwissenschaftlicher Konzepte vgl. Keim 2016.
3„Dazu bedarf es eines Begriffs, der hinreichend scharf, aber auch hinreichend unscharf ist, um die Probleme und Lösungen in einem Wort zu bündeln“ (Hamberger 2013: 11). Vgl. dazu auch Kap. 8/Hamman.
4Ein leerer Signifikant ist selbst bedeutungslos – und in diesem Sinne ‚leer‘ –, bildet aber für sämtliche Kommunikationen den Referenzpunkt (vgl. Laclau 2002).
5Das Vorgehen entspricht Max Webers Konzept der Idealtypen (vgl. Weber 1951: 190–214). Diese sind aus der Analyse konkreter Phänomene abgeleitet, stellen aber selbst wissenschaftliche Konstruktionen dar, die bestimmte Aspekte der Wirklichkeit akzentuieren und somit als heuristische Instrumente einem spezifischen Erkenntnisinteresse dienen.
6Eine diskursanalytische Untersuchung der Nachhaltigkeitsdarstellungen von transnationalen Unternehmen des Nahrungsmitteleinzelhandels liefert Graf 2016. Die Deutungsmuster der Debatte über nachhaltige Entwicklung erarbeiten in ihrer Diskursanalyse Brand/Jochum 2000. Welche Darstellungsverfahren ökologische Literatur hervorgebracht hat, bildet den Gegenstand von Zemanek 2018. Birgit Schneider untersucht die verschiedenen Visualisierungen des Klimas und der Erde (2018).
7Joachim Hamberger (2013) stellt seiner Ausgabe des Buches eine hilfreiche Zusammenfassung der Kapitel (ebd.: 47–87) und auch eine Besprechung des Bildprogramms (ebd.: 19–24) voran.
8Vgl. Du Pisani 2006; Spindler 2013 und die Einleitung dieses Kompendiums. Zur französischen Debatte um Nachhaltigkeitskonzepte vgl. Kap. 8/Hamman.
9Es ist interessant, dass es von Carlowitz nicht in erster Linie um Fragen der Beforstung des Waldes geht, sondern darum, anderweitig oder gar nicht genutzte Brachflächen für den Holzanbau zu nutzen. Denn die davon abgeleitete Vorstellung von Nachhaltigkeit bezieht sich in der Regel auf den Wald als Ökosystem.
10Die Frage, ob es einen Holzmangel gebe, wurde durchaus kontrovers diskutiert. Vgl. z. B. Radkaus Kommentare zur Debatte in Kap. 3/von Detten.
11Es handelt sich dabei um die Organisationseinheit. In seine Überlegungen bezieht er nicht nur regionale, sondern auch globale Aspekte mit ein. Vgl. von Carlowitz 2013: 225–228.
12Er selbst beschreibt seine Arbeit als „Naturmäßige Betrachtung der Höltzer“ (von Carlowitz 2013: 127). Zur Entwicklung der frühen Forstwissenschaft vgl. Mantel 1980.
13Zusätzlich zu seiner universitären Bildung hatte er eine ganze Reihe an Reisen unternommen, die ihm ein breites, durchaus global ausgerichtetes Wissen verschafften (vgl. Hamberger 2013: 40–46; Bendix 2013).
14Mit ‚Akteuren‘ sind nicht nur einzelne Menschen gemeint, sondern auch Institutionen und andere Akteur-Netzwerke, die ihre Agency erst im Zusammenspiel mit ihrer strukturellen Einbindung erlangen (vgl. Emirbayer/Mische 1998).
15Anfang des 20. Jahrhunderts wird die Ressource Holz als Leitbild um die Fischbestände ergänzt (vgl. Grunwald/Kopfmüller 2012: 19).
16Zur öffentlichen Resonanz und massenmedialen Verbreitung von The Limits to Growth vgl. Seefried 2015: 270 f. Zum Erfolg des Buchs trug auch die erste Ölkrise von 1973 bei.
17Zum Club of Rome vgl. Seefried 2015: 235–254.
18Rückseite des Covers von Meadows et al. 1980. Im Klappentext wird noch ergänzt, die Mitglieder des Club of Rome übten „Spitzenfunktionen in Weltfirmen, Forschungszentren oder internationalen Wirtschaftsorganisationen“ aus.
19Computersimulationen werden ab den 1950er, zunehmend dann ab den 1970er Jahren als neues Erkenntnisinstrument eingesetzt (vgl. Gramelsberger 2010: 157).
20Meadows et al. 1980: 142. Gleiche Einsicht wie von Carlowitz: „ [U]nsere Erde ist nicht unendlich.“ Meadows et al. 1980: 74. Interessant ist, dass der Anlass in der Selbstbeschreibung im Grunde erst aus dem Ergebnis abzuleiten ist.
21Forrester entwickelte nicht nur das Weltmodell, sondern mit dem Whirlwind auch den ersten digitalen Computer für das MIT.
22Alle Meadows et al. 1980, 13. Im Unterschied zum üblichen Raster im Koordinatensystem und den abstrakten Punkten sind diese Angaben nicht in Metern oder Kilometern bzw. Jahreszahlen notiert, sondern lebensnah formuliert. Es steht auch nicht ‚eine Woche‘, sondern ‚kommende Woche‘, was sich persönlich auf die Zeit der Leserin oder des Lesers beziehen lässt. Allerdings heißt es auch nicht ‚meine Familie‘. Die verschiedenen Angaben unterliegen keinem gemeinsamen Maßstab.
23„Nur wenige denken weit voraus in die Zukunft von einem globalen Gesichtspunkt aus“ (Meadows et al. 1980: 13). Adressaten des Buchs sind jedoch alle: „Wir hoffen, daß dieses Buch das Interesse der Menschen auf allen Gebieten der Forschung und in allen Ländern der Erde erweckt und das Verständnis für die riesige Aufgabe fördert: den Übergang vom Wachstum zum Gleichgewicht“ (Meadows et al. 1980: 17).
24Meadows et al. 1980: 142. In der englischen Fassung wird hier das Wort sustain verwendet, das dann substantiviert zu sustainability wird.
25Zu den Paradigmen ‚pastoraler‘ vs. ‚apokalyptischer‘ Darstellungen vgl. Zemanek 2018: 18–20.
26Zur weiteren Entwicklung der Nachhaltigkeitsdebatte vgl. Grunwald/Kopfmüller 2012: 25–30.
27Sie folgt auf die „Nord-Süd-Kommission“, die ihre Arbeit in Willy Brandts „Das Überleben sichern“ (1980) dokumentiert, und die „Unabhängige Kommission für Abrüstungs- und Sicherheitsfragen“, die unter der Leitung von Olof Palme den Bericht „Gemeinsame Sicherheit“ (1982) veröffentlicht.
28Vermeintlich voneinander unabhängige Krisen unterschiedlicher Nationalstaaten stellen sich als Symptome einer weltweiten Krise dar (vgl. Weltkommission 1987: 4). Das Ziel sei deswegen „die Förderung des gemeinsamen Verstehens und des gemeinsamen Verantwortungsbewußtseins, die in unserer geteilten Welt so dringend erforderlich sind.“ Vorwort Brundtland in Weltkommission 1987: XXV.
29Zeitlich ist diese Perspektive nicht verortet und räumlich ist es der Überblick aus dem All, aus dessen Sicht die Erde klein, zerbrechlich und nicht von menschlichem Wirken bestimmt scheint. Erst zum Schluss des Abschnitts wird aus der Wir-Perspektive geschrieben; und es wird eine Forderung gestellt, die unentrinnbar ist. Zu der Forderung gehört, dass man die Wirklichkeit „in den Griff bekommen müsse“ – entgegen der kurz zuvor artikulierten Ansicht, dass das Geschehen auf der Erde nicht von menschlichem Wirken geprägt sei.
30https://www.lpi.usra.edu/resources/apollo/frame/?AS17–148–22727, Zugriff: 04.07.2018. Dazu und zu weiteren Bildern der Erde vgl. Bühler 2014.
31https://www.flickr.com/photos/nasacommons/9460163430/in/album-72157634973839148/, Zugriff: 11.07.2018. Bereits 1966 hatte der amerikanische Satellit Lunar Orbiter ein Foto der aufgehenden Erde gemacht.
32Am 14. Februar 1990 wurden von der Raumsonde Voyager 1 aus einer Entfernung von etwa 6 Milliarden Kilometern Aufnahmen gemacht, welche die Erde nur noch in Pixelgröße – als „Pale Blue Dot“ (Carl Sagan) – im Sonnensystem zeigen.
33Der Originaltext ist verfügbar unter https://history.nasa.gov/afj/ap08fj/21day4_orbit9.html, Zugriff: 04.07.2018. Die Übersetzung findet sich in Lesch/Kamphausen 2017: 219.
34Es handelt sich um die Satellitenaufnahme der Erde (von AST-3 am 10. November 1967).
35Vgl. White 1993. Zur Metapher des Spaceship Earth vgl. Höhler 2005.
36Das Thema der begrenzten Ressourcen wird ab den 1980er Jahren dadurch ergänzt, dass man die Umwelt auch als ‚Deponie‘ (Senke) für Abfall und Emissionen sieht (vgl. Grunwald/Kopfmüller 2012: 22).
37So wird es im Kontext der Ausstellung „The Whole Earth. Kalifornien und das Verschwinden des Außen“ im Haus der Kulturen der Welt in Berlin 2013 formuliert.