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2.4 Die Nutzung von privaten Instagram Stories als Distributionskanal für Content Marketing Strategien Reza Mehman 2.4.1 Einleitung

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Der Markt für Fitness-Apps ist hart umkämpft. Als wir Ende 2016 unsere »Full Control Bodyweight«-App veröffentlicht haben, gab es einige große Wettbewerber am Markt wie etwa »Freeletics« oder auch »Runtastic Training«, die mehr oder minder ähnliche Funktionalitäten aufwiesen bzw. auch immer noch aufweisen. Die meisten Fitness Apps haben ein ähnliches Freemium-Geschäftsmodell. Freemium bedeutet, dass die Basisversion der App gratis ist, jedoch erweiterte Funktionalitäten nur kostenpflichtig hinzugebucht werden können. Übertragen auf die gängigen Fitness-Apps: Das Herunterladen der App ist kostenfrei, jedoch bietet diese Basisversion nur eingeschränkte Funktionalitäten wie etwa eine beschränkte Anzahl von verfügbaren kostenfreien Workouts und Fitness-Übungen. Im Rahmen einer monatlichen Subscription können individualisierte Workoutpläne sowie die Freischaltung von allen Workouts und Fitness-Übungen hinzugebucht werden. (Gassmann/Granig 2013, S. 85) Wir haben uns entschieden, dieses Geschäftsmodell bei der Full Control Bodyweight-App zu übernehmen, jedoch inhaltlich ein paar Unterscheidungsmerkmale einzubauen sowie bei unseren Marketingmaßnahmen neue Wege zu gehen.

Die Gründe, warum wir uns für ein bewährtes Geschäftsmodell entschieden und nicht neue, alternative Modelle verwendet haben, sind vielfältig. Vieles hängt mit der Historie von Full Control zusammen. Wir hatten bereits wenige Jahre zuvor versucht, mit einem völlig neuen Geschäftsmodell unser Start-up zu positionieren. Die Idee unseres damaligen Geschäftsmodells bestand darin, eine Art »Dropbox« für Fitnessdaten zu entwickeln, die sog. »Full Control Sports Platform«. Die Idee und die Entwicklung der zugehörigen Plattform entstanden lange bevor die heutigen Konkurrenten Apple Health oder Google Fit existierten. Entsprechend schwer war es, Investoren und Kunden davon zu überzeugen, dass hier sich im Laufe der Zeit ein Markt entwickeln wird, in dem sich auch viele der sog. »Big Boys« der Tech-Szene, wie etwa Apple, Microsoft und Google tummeln werden. Bezüglich der Big Boys der Szene behielten wir zwar Recht, jedoch war es schwierig für uns, über den Status einer ersten marktreifen Version des Produktes hinauszukommen. Der »Product/Market fit«, insbesondere rund um das Pricing des Produkts und das entsprechende Geschäftsmodell konnte nicht in einer überschaubaren Zeit gefunden werden. Mit unseren bestehenden Mitteln und basierend auf der Tatsache, dass die damalige Full Control Sports Platform ein quasi fertiges Backend für Fitness Apps war, entschieden wir eine Fitness App auf unserer eigenen Plattform zu entwickeln, die bereits erwähnte Full Control Bodyweight-App. Seitdem war der Fokus nun auf die eigene Fitness-App gesetzt, statt auf die eigene Plattform.

Das hauptsächliche Unterscheidungsmerkmal unserer Fitness-App war die starke Anlehnung der Workouts und Übungen an verschiedene Kampfsportarten. Die Fitness-Übungen wurden durch Elemente wie etwa Skippings, Thai Knees, Boxing-Kombinationen, Front Kicks etc. erweitert. Mit dieser Strategie wollten wir in einer eher kleineren Nische wie Bodyweight und Kampfsport unsere Fitness-App platzieren, bevor wir in einen größeren, eher allgemein gehaltenen Fitness Markt übergehen ( Abb. 19).


Abb. 19: Die Full Control Bodyweight-App (Quelle: App Store 2020)

Bei unseren Marketingmaßnahmen und speziell auch unserem Kundensupport wollten wir uns noch stärker von Konkurrenten differenzieren. So hatten wir bspw. in der ersten Version der App bereits die Möglichkeit, dass Nutzer uns per Whatsapp kontaktieren und persönlichen Support anfragen konnten. (Kreutzer/Rumler/Wille-Baumkauff 2020, S. 294) Das war insofern ungewöhnlich, da viele App Anbieter Support per E-Mail oder über ihre FAQ-Seiten angeboten haben. In der Tech-Szene hat es sich leider etabliert, den Nutzern möglichst wenig Support anzubieten, da bei der großen Anzahl von Online-Nutzern die Überlegung Kosten versus Nutzen in einem ganz anderen Verhältnis steht als in anderen Industrien üblich. Versuchen Sie einmal bei Google anzurufen und eine entsprechende Produktfrage beantwortet zu bekommen. Sie werden keine Telefonnummer finden. Ähnlich verhält es sich bspw. auch bei den großen Anbietern von Fitness Apps.

Das Angebot zur persönlichen Kontaktaufnahme wurde tatsächlich von vielen Nutzern in Anspruch genommen, was natürlich abgesehen vom hohen Verwaltungsaufwand auch dazu führte, dass wir viel mit Blick auf das Nutzerverhalten lernen konnten. Interessanterweise gab es die meisten Kontaktaufnahmen aus den Ländern Deutschland, USA und Malaysia.

Einer unserer Schlüsse daraus war, dass unsere Nutzer gerne »direkt« mit den Machern der App sprechen möchten. So überlegten wir uns weitere »direkte« Kanäle zu unseren Nutzern. Neben der erfolgreichen Option uns »online« zu kontaktieren, wollten wir auch die Möglichkeit bieten, mit uns »offline« in Kontakt zu treten. Die Idee der Full Control-Trainingsgruppen ist daraus entstanden; sozusagen einer der direktesten Kanäle zu unseren Nutzern.

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