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3.2 Fragebogen

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Der Fragebogen unserer Online-Umfrage beginnt mit zwei kurzen Fragen zum universitären Hintergrund der Studierenden: dem Namen der Universität sowie dem Semester, in dem sie Spanisch studieren. Da wir mit der Umfrage nur Erstsemester untersuchen wollten, konnten wir so höhere Semester herausfiltern. Während solche für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eher weniger interessanten Fragen in Papierfragebögen am Schluss gestellt werden, ist es bei Online-Umfragen wichtig, diese sofort zu erheben, um auch abgebrochene Fragebögen auswerten zu können (vgl. Thielsch & Weltzin 2009, 72). Informationen zu Alter, Geschlecht oder sonstige personenbezogene Daten haben wir aufgrund des datenschutzrechtlichen Prinzips der Datensparsamkeit nicht erhoben.

Nach den zwei soziodemographischen Fragen beginnt der eigentliche Fragebogen zum Kontakt zu den verschiedenen spanischen Varietäten. Dieser Teil ist gegliedert in Fragen zum schulischen, persönlichen und universitären Kontext sowie zu persönlichen Perspektiven der Studierenden (vgl. Abb. 3). Es geht zum einen darum, welche Varietäten den Studierenden bereits aus der Schule bzw. dem privaten Kontext bekannt sind, und zum anderen, für welche sie sich besonders interessieren. Die Ergebnisse sollen ermöglichen, die universitäre Lehre auf die Erfahrungen und Wünsche der Studierenden abzustimmen, eventuell aber auch Vorurteilen entgegenzuwirken. Zudem erlauben sie einen Einblick in den Umgang mit spanischen Varietäten im schulischen Kontext. Hier ist es besonders interessant zu erfahren, ob bestimmte Varietäten im schulischen Unterricht stärker fokussiert werden als andere, der Erwerb einer bestimmten Varietät sogar ausdrücklich verlangt wird oder die Schülerinnen und Schüler frei zwischen den Varietäten wählen dürfen. Auf dieser Basis können u. a. Zusatzmaterialien zu bislang vernachlässigten Varietäten oder zur Frage der Norm(en) und der Plurizentrik des Spanischen entwickelt werden.

Einige Fragen fungierten als Filterfragen, sodass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeweils nur die Fragen präsentiert bekamen, die aufgrund vorheriger Antworten für sie relevant waren. So sahen beispielsweise die Fragen zum Spanischunterricht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zuvor angegeben hatten, im schulischen Kontext Spanisch gelernt zu haben. Ein Problem dieser methodischen Herangehensweise ist, dass die Daten allein auf Selbstauskunft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer basieren und dies, insbesondere bei abgefragten Details aus einer länger zurückliegenden Zeit im Leben der Studierenden, zu einer Verzerrung der Ergebnisse führen kann.

Bereich Frage Anmerkung Antwortkategorien
Schulischer Kontext Wie haben Sie Spanisch gelernt? Einfachauswahl: 4 Kategorien + freies Textfeld
In welchem Land sind Sie zur Schule gegangen? Filterfrage Einfachauswahl: 2 Kategorien + freies Textfeld
Sollten Sie im Spanischunterricht eine bestimmte Varietät erlernen? Filterfrage Einfachauswahl: 4 Kategorien
Welche Varietät sollten Sie lernen aktiv zu beherrschen? Filterfrage Einfachauswahl: 9 Kategorien + freies Textfeld
Sie durften selbst eine Varietät wählen. Bitte machen Sie dazu genauere Angaben. Zur Auswahl standen: Ich habe mich entschieden für Filterfrage Offene Texteingabe
Hat sich im Laufe der Schuljahre die Varietät, die Sie sprechen sollten, geändert? Wenn ja, inwiefern? Filterfrage Einfachauswahl: 2 Kategorien + freies Textfeld
Falls Sie im Spanischunterricht darüber gesprochen haben: Warum gerade diese Varietät? Filterfrage Offene Texteingabe
Mit welcher Schulbuchreihe haben Sie überwiegend Spanisch gelernt? Filterfrage Einfachauswahl: 7 Kategorien + freies Textfeld
Charakterisieren Sie bitte das Spanisch Ihrer Lehrer*innen. Filterfrage Mehrfachauswahl: 2 Kategorien
Welche spanischen Varietäten haben Ihre Lehrer*innen gesprochen? Anmerkung: Diese Frage bezieht sich auf die Lehrer*innen mit Spanisch als Erstsprache (L1) Filterfrage Mehrfachauswahl: 5 Kategorien + freies Textfeld
Welcher spanischen Varietät ähnelte das Spanische Ihrer Lehrer*innen am meisten? Anmerkung: Diese Frage bezieht sich auf die Lehrer*innen mit Spanisch als Fremdsprache Filterfrage Mehrfachauswahl 4 Kategorien + freies Textfeld
Welche Varietäten wurden in Ihrem Schulbuch explizit behandelt? Filterfrage Mehrfachauswahl 6 Kategorien + freies Textfeld
Zu welchen Varietäten gab es Sound- und/oder Video-Materialien (Begleit-CD des Lehrbuchs, YouTube-Clips, Filme, Lieder etc.)? Filterfrage Mehrfachauswahl 6 Kategorien + freies Textfeld
Mit welchen Varietäten hatten Sie authentische Begegnungen in der Schule (native speaker als Lehrer*innen, Sprachassistent*innen, Austausch mit spanischsprachigem Land etc.)? Filterfrage Mehrfachauswahl 6 Kategorien + freies Textfeld
Persönlicher Kontext Mit welchen Varietäten hatten Sie bislang authentische Begegnungen in Ihrem Privatleben (Freunde, Reisen in die spanischsprachige Welt, Filme etc.)? Mehrfachauswahl 6 Kategorien + freies Textfeld
Welche Varietät des Spanischen sprechen Sie selbst aktuell? Einfachauswahl 5 Kategorien + freies Textfeld
Haben Sie, seit Sie Spanisch sprechen, die Varietät, die Sie sprechen, gewechselt? Einfachauswahl 2 Kategorien
Warum haben Sie die Varietät gewechselt? Filterfrage Offene Texteingabe
Universitärer Kontext Mit welchen Varietäten waren Sie bislang in Ihrem Spanischstudium konfrontiert? Mehrfachauswahl 5 Kategorien + freies Textfeld
Welche Varietäten würden Sie gerne im Laufe Ihres Spanischstudiums noch genauer kennenlernen? Mehrfachauswahl 5 Kategorien + freies Textfeld
Perspektiven In welche spanischsprachigen Länder würden Sie gerne im Laufe Ihres Spanischstudiums reisen? Mehrfachauswahl 21 Kategorien + freies Textfeld
Falls Sie später einmal selbst Spanisch unterrichten möchten: Welche Varietät möchten Sie später im Unterricht sprechen? Einfachauswahl 5 Kategorien + freies Textfeld

Abb. 3: Fragen zum Kontakt der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den verschiedenen spanischen Varietäten.

Um den Zeitaufwand für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer möglichst gering zu halten, entschieden wir uns für Fragenformate mit vorgegebenen Auswahlmöglichkeiten. An Stellen, an denen nicht das vollständig vorstellbare Antwortspektrum durch vorformulierte Antworten abgedeckt werden konnte, kamen halb-geschlossene Fragen zum Einsatz (vgl. Kromrey et al. 2016, 354-355). Die geschlossenen bzw. halb-geschlossenen Antwortformate ermöglichen nicht nur ein rascheres Ausfüllen des Fragebogens, sondern führen darüber hinaus auch zu einer effizienteren statistischen Auswertung. Aus diesem Grund haben wir uns bei den Fragen, die auf bestimmte spanische Varietäten im schulischen, persönlichen oder universitären Kontext abzielen, für eine kleinere Vorauswahl an Varietäten, ergänzt durch das freie Textfeld, entschieden.

Bei der Vorauswahl der Varietäten haben wir uns an Oesterreicher (2001, 310) orientiert, der neben dem europäischen Standardspanischen mindestens drei amerikanische Großzonen-Standards annimmt: Mexiko, Buenos Aires mit den La-Plata-Staaten sowie das Spanische der Andenstaaten (vgl. Kapitel 2.1.2). Diese vier Standardvarietäten haben wir zudem bei den geschlossenen Antwortformaten um die Varietät aus Andalusien ergänzt, um den Studierenden eine differenziertere Antwortmöglichkeit bezüglich des europäischen Spanisch zu geben.

Am Ende des Fragebogens hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge zum Fragebogen zu machen, sowie die Frage „Was möchten Sie uns und anderen ansonsten noch über Ihre Erfahrungen mit den Varietäten des Spanischen mitteilen?“ zu beantworten. Dies ermöglichte uns eine weitere qualitative Auswertung der Ergebnisse.

Zeitschrift für Romanische Sprachen und ihre Didaktik

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