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4.2 Perzeptionstest

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Im Anschluss an die Umfrage haben die Erstsemester noch an einem Akzente-Quiz teilgenommen und darin Stimuli aus Madrid, Andalusien, Galicien, Menorca, Mexiko, Peru und Argentinien genau diesen vorgegebenen Antwortkategorien zugeordnet. Abb. 12 gibt einen Überblick über die Ergebnisse des Perzeptionstests: Die Spalten geben an, welche Varietät die Studierenden gehört haben und die Zeilen, zu welchen Varietäten sie diese jeweils zugeordnet haben. Es zeigt sich, dass lediglich Madrid mehrheitlich korrekt zugeordnet wurde (53%; 141/264). Von den übrigen Varietäten wurde Argentinien mit 34% (91/264) am besten erkannt. Es folgen Andalusien mit 23% (60/264), Mexiko mit 20% (54/264) und Kuba mit 20% (52/264). Die Wiedererkennungsrate von Galicien liegt mit 13% (35/264) nur knapp über der Zufallsrate von 12,5% (bei 8 Antwortkategorien), Menorca mit 10% (26/264) sogar darunter.

Stimulus Antwort Madrid, n=208 Anda-lusien, n=205 Gali- cien, n=206 Menorca, n=212 Mexiko, n=205 Kuba, n=207 Peru, n=208 Argen-tinien, n=216
Madrid 68% 3% 9% 28% 10% 1% 5% 4%
Andalusien 11% 29% 16% 6% 1% 8% 2% 10%
Galicien 2% 4% 17% 22% 4% 7% 7% 1%
Menorca 0% 7% 16% 12% 5% 5% 7% 4%
Mexiko 3% 13% 19% 4% 26% 9% 10% 5%
Kuba 1% 9% 1% 5% 6% 25% 14% 5%
Peru 4% 7% 4% 2% 17% 13% 21% 12%
Argentinien 4% 7% 3% 7% 4% 7% 4% 42%
Ich weiß nicht 6% 20% 24% 15% 26% 25% 30% 16%

Abb. 12: Ergebnisse des Perzeptionstests (korrekte Antwort in grau)

Interessant ist, in welche Richtungen Verwechslungen stattfinden:

 Der menorquinische Akzent wurde häufig mit dem galicischen, aber auch dem madrilenischen verwechselt. D. h. er wird als spanisch identifiziert und nicht von der kastilischen Norm unterschieden.

 Der galicische Akzent wurde häufig mit dem andalusischen und menorquinischen verwechselt. D. h. auch dieser wird klar als spanisch identifiziert, gleichzeitig aber als von der kastilischen Norm abweichend identifiziert.

 Der andalusische Akzent wurde dagegen häufiger mit dem mexikanischen, argentinischen und peruanischen Akzent verwechselt, d. h. ebenfalls von der kastilischen Norm abweichend, aber als dem hispanoamerikanischen Spanisch näher.

 Der mexikanische Akzent wurde v. a. mit dem peruanischen verwechselt, d. h. dem anderen tierras altas-Regionalstandard.

 Der kubanische und der peruanische Akzent wurden miteinander verwechselt. Möglicherweise wurden sie als hispanoamerikanisch identifiziert, aber nicht mit den bekannteren Akzenten Mexikos und Argentiniens verwechselt.

Die Analyse der Ergebnisse zeigt also, dass die Erstsemester die kastilische Varietät deutlich besser kennen als alle übrigen Varietäten des Spanischen. Dies erklärt sich mit der Dominanz dieser Varietät im Schulunterricht, insbesondere in den Lehrwerken (vgl. Kapitel 2.2.2). Gleichzeitig sieht man aber auch, dass die Studierenden mit ihrer sehr unterschiedlichen Varietätenerfahrung die wesentlichen regionalen Unterschiede des Spanischen (Spanien vs. Hispanoamerika, tierras altas vs. tierras bajas) hören.

Zeitschrift für Romanische Sprachen und ihre Didaktik

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