Читать книгу DIVI Jahrbuch 2021/2022 - Группа авторов - Страница 61

Eine Befragung von medizinischem Klinikpersonal im Bereich Anästhesie und Intensivmedizin im Jahr 2019 zeigte, dass Arbeitgeber über alle Versorgungsstufen hinweg nur unzureichend auf mögliche Extremereignisse vorbereitet waren; Peer-Support-Systeme und weitere primär- oder sekundärpräventive Maßnahmen waren bis dahin kaum etabliert, jedoch durchaus gewünscht (8). Unter dem Eindruck der fehlenden Angebote war 2013 in München der gemeinnützige Verein PSU-Akut e.V. gegründet worden, der neben Aus- und Fortbildungsangeboten auch konkrete kollegiale Unterstützung und Akutintervention für Mitarbeitende und Führungskräfte im Gesundheitswesen anbietet. Im Zuge der Pandemie wurde ein Beratungstelefon ausgeweitet, die sogenannte PSU Helpline. Diese ist immer mit einem ausgebildeten und erfahrenen kollegialen Begleiter aus dem Gesundheitswesen besetzt. Neben der so hergestellten Augenhöhe zum Anrufenden ist auch eine Vermittlung zu speziell geschulten Ärztinnen und Ärzten oder Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten möglich. Obwohl die oben erwähnte Befragung auch ergeben hatte, dass sich die medizinischen Fachkräfte eher persönliche Gespräche mit Peers wünschen, wurde die telefonische Beratung im Rahmen der Pandemie gut angenommen (8).