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Unterschiede bei Patienten mit chronischen Schmerzen

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Nach den Publikationen von Breivik und von Häuser leiden 14–23 Mio. Menschen in Deutschland unter chronischen Schmerzen, wovon allerdings nicht alle Patienten eine »Behandlungsbedürftigkeit« aufweisen, da die Schmerzintensität und das Ausmaß des »Leidens am Schmerz« eine unterschiedliche Beeinträchtigung verursacht. Andererseits wird die Zahl von chronisch »Schmerzkranken« mit einem hohen Beeinträchtigungsgrad auf 2,2 Mio. Menschen in Deutschland geschätzt, wobei die Versorgung auf Grund einer Unterversorgung mit Schmerzmedizinern unzureichend ist (Häuser et al. 2014, Breivik et al. 2006).

Tab. 3.1: Chronifizierungsmodell nach Gerbershagen (mit freundlicher Genehmigung des DRK-Schmerzzentrums)


Komponente/AchseStadium 1Stadium 2Stadium 3

Sechs Millionen Deutsche erfüllen die Kriterien eines chronischen, nicht tumorbedingten, beeinträchtigenden Schmerzes.

Die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. bezieht sich auf diese Publikation und schreibt in ihrer Signatur: »… so erfüllen 6 Mio. Deutsche die Kriterien eines chronischen, nicht tumorbedingten, beeinträchtigenden Schmerzes. Die Zahl chronischer, nicht tumorbedingter Schmerzen mit starker Beeinträchtigung und assoziierten psychischen Beeinträchtigungen (Schmerzkrankheit) liegt bei 2,2 Mio. Deutschen« (https://www.schmerzgesellschaft.de/topnavi/bewusstsein-schaffen).

Allein durch muskuloskelettale Erkrankungen werden direkte und indirekte Behandlungskosten auf 28,5 Mio. Euro veranschlagt, was zu volkswirtschaftlichen Verlusten führt (Statistisches Bundesamt 2008). Die Annahme, dass ein Großteil dieser Patientengruppe unter chronischen Schmerzen leidet, verdeutlicht deren Bedeutung (Göbel 2001).

Über die ICD-10 kann die Schmerzkrankheit mit der Diagnose F45.41 »Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren« kodiert werden. Daneben findet sich die ICD-10 F45.40 »Anhaltende somatoforme Schmerzstörung« mit der Formulierung: »… tritt in Verbindung mit emotionalen Konflikten oder psychosozialen Belastungen auf, denen die Hauptrolle für Beginn, Schweregrad, Exazerbation oder Aufrechterhaltung der Schmerzen zukommt.« Zusammengefasst bedeutet dies, dass somatische oder psychische Ursachen der Schmerzerkrankung für die Kodifizierung relevant sind. Gerade diese Unterscheidung ist bei fortgeschrittener Chronifizierung mitunter nur erschwert vorzunehmen.

Multimodale Schmerztherapie

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