Читать книгу Angewandte Kulturwissenschaften - Группа авторов - Страница 12

1.1.1 Definition der Weltliteratur

Оглавление

Es gibt verschiedene Definitionen des Begriffs Weltliteratur. Das Oxford Dictionary definiert Weltliteratur als:

1. A body of work drawn from many nations and recognized as literature throughout the world. 2. (The sum of) the literature of the world. (Ein Oeuvre, das aus Werken vieler Nationen besteht und als Literatur auf der ganzen Welt anerkannt ist). (Oxford Dictionary a)

Einige Gelehrte betrachten Weltliteratur als die Studie repräsentativer Werke westlicher und nicht-westlicher literarischer Traditionen im kulturellen und historischen Kontext von der Antike bis zum heutigen Tage. Obwohl diese verwurzelt sind in den Regionen der Welt denen sie entstammen, sind sie von großem Interesse für Personen von außerhalb dieser Regionen. Die Leitlinie des Institute for World Literature der Harvard University verweist darauf, dass

our understanding of ‚world literature‘ has expanded beyond the classic canon of European masterpieces and entered a far-reaching inquiry into the variety of the world’s cultures and their distinctive reflections and refractions of the political, economic and religious forces sweeping the globe. (Unser Verständnis von ‚Weltliteratur‘ hat sich über den klassischen Kanon der europäischen Meisterwerke hinaus erweitert und ist zu einer weitreichenden Ermittlung der Diversität der Weltkulturen mit ihren distinktiven Überlegungen und Bruchstellen der politischen, wirtschaftlichen und religiösen Kräfte der Welt übergegangen). (The Institute for World Literature)

J. Hillis Miller beschreibt:

Studying literature from around the world is a way to understand globalization. This understanding allows one to become a citizen of the world, a cosmopolitan, not just a citizen of this or that local monolingual community. (Das Studium der Literatur aus der ganzen Welt ist ein Weg die Globalisierung zu verstehen. Dieses Verstehen erlaubt es einem, ein Weltbürger, ein Kosmopolit zu werden, anstatt eines einfachen Bürgers einer einsprachigen Gemeinde). (Miller 2011: 253)

Ein Student oder eine Studentin der Weltliteratur eignet sich umfassendes Wissen über Literaturen der ganzen Welt an; dies ist eindeutig eine gewaltige Aufgabe, die ein großes Bemühen miteinschließt, die Texte der verschiedenen Nationalliteraturen nicht als eine beliebige Ansammlung anzusehen, sondern als repräsentativ für gewisse literarische Strömungen, Bewegungen und Zeitperioden, die einen länderübergreifenden Wert inne haben.

Das World Literature Syllabus der Penn State University bietet eine genauere Beschreibung dessen, was mit Weltliteratur gemeint ist. Es beinhaltet die folgenden Punkte:

1 World Literature as a comprehensive corpus of all literary texts in all languages of the world (Weltliteratur als ein umfassender Korpus aller literarischer Texte aller Sprachen der Welt.)

2 World Literature as an anthropological comparison of how different cultures develop literary forms (Weltliteratur als ein anthropologischer Vergleich hinsichtlich der Art und Weise verschiedener Kulturen, literarische Gattungen zu entwickeln.)

3 World Literature as a hypercanon of „the best that has been thought and said“ by selected writers of the world (Weltliteratur als ein Hyperkanon des „Besten, das jemals gedacht und gesagt wurde“ von ausgesuchten Autoren der Welt.)

4 World Literature as the process of diffusion of texts around the globe through translation, adaptation, rewriting, etc. (Weltliteratur als der Prozess der globalen Verbreitung von Texten durch Übersetzungen, Adaptionen und Umschreibungen). (Pennsylvania State University 2014)

David Damrosch formuliert „a threefold definition focused on the world, the text and the reader“ (eine dreifache Definition mit dem Fokus auf Welt, Text und Leser):

World literature is an elliptical refraction of national literatures. (Weltliteratur ist eine elliptische Bruchstelle nationaler Literaturen.)

World literature is writing that gains in translation. (Weltliteratur ist das Schreiben, das durch Übersetzung an Wert gewinnt.)

World literature is not a set canon of texts but a mode of reading: a form of detached engagement with worlds beyond our own place and time (Weltliteratur ist kein fester Kanon von Texten, sondern ein Lesemodus: eine Art losgelöste Beschäftigung mit Welten, die jenseits unserer eigenen Zeit und jenseits unseres eigenen Raums liegen). (Damrosch 2003: 281; Kursiv – David Damrosch)

Er fährt fort:

World literature has often been seen in one or more of three ways: as an established body of classics, as an evolving canon of masterpieces, or as multiple windows on the world. (Weltliteratur wurde oft in bis zu drei Arten betrachtet: als ein etabliertes Oeuvre der Klassiker, als ein sich entwickelnder Kanon der Meisterwerke, oder als multiple Fenster in die Welt). (Damrosch 2003: 15)

Auf eine bestimmte Art und Weise wiederholt J. Hillis Miller einige Inhalte der Definition von Damrosch und bezieht sich dabei auf „the challenge of translation, the challenge of what literary works to choose as representative, the challenge of making a universal definition of ‚literature‘“ (Miller 2011: 251).

Angewandte Kulturwissenschaften

Подняться наверх