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2.1 Das Bilderbuch

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Das literarästhetische Bilderbuch Wenn ich eine Katze wäre … von Edoardo Bardella Rapino und Matteo Gubellini nutzt das leitmotivisch wiederkehrende Muster des Konditionalsatzes „Wenn ich ein*e … wäre, würde ich …“ und lädt seine Rezipient*innen dazu ein, die Vielfalt der Welt aus der Perspektive ihrer Bewohner zu erkunden. So stellt das Buch in zwölf kurzen, sich jeweils über eine Doppelseite erstreckenden Episoden „phantastische Hypothese[n]“ (Rodari 2008, 38) auf, etwa wie es wäre, als Möwe das Meer zu überfliegen und die Fischschwärme zu beobachten, als Schnecke die Welt zu bereisen und trotzdem immer schon ein Zuhause zu haben oder als Ameise die Wände hochzuklettern, alles und jeden aus beliebigen Blickwinkeln zu betrachten und sich dabei nichts entgehen zu lassen.

Trotz der dargelegten Sichtweisen wäre es jedoch verfehlt, das Bilderbuch auf ein bloßes Spiel im Modus des Als-ob zu reduzieren. Mit Rodari lässt sich hingegen konstatieren, dass es sich dabei keineswegs um „Nonsens“ handelt, sondern „ganz offensichtlich um den Gebrauch der Phantasie mit dem Ziel, eine aktive Beziehung zur Realität herzustellen“ (2008, 36). Ergänzt werden die kurzen Geschichten durch leicht düstere, formreduzierte und mit zurückhaltenden Pastellkreiden gemalte Bilder, bei denen vor allem die anthropomorphen Züge der Tiere und ihre markant gestalteten Augen auffallen. Die Blicke der Figuren wirken wie selbstreferentielle Anspielungen auf die Intention des Bilderbuchs, indem sie die Leser*innen dazu auffordern, die Welt buchstäblich ‚mit anderen Augen zu sehen‘.

Kulturelle Nachhaltigkeit lernen und lehren

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