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Philipp V. (221–179 v. Chr.)

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Als Antigonos Doson starb, war Philipp noch unmündig. Die Aitoler nutzten diese scheinbare Schwächeperiode Makedoniens, um ihre Expansionspolitik wieder aufzunehmen. In dem sog. Bundesgenossenkrieg zwischen dem Hellenenbund und den Aitolern und deren Verbündeten (220–217 v. Chr.) erwies sich Philipp jedoch als fähiger Feldherr. Für die nächsten Jahrzehnte wurde nun Rom der entscheidende Faktor in der Geschichte des hellenistischen Makedoniens. Die Römer griffen erstmals 229 v. Chr. militärisch jenseits der Adria ein, um ihren von illyrischer Piraterie bedrohten Seehandel zu schützen (Erster Illyrischer Krieg, 229/28 v. Chr.). Nach ihrem raschen Sieg nahmen sie an der Küste nördlich von Epirus ein Gebiet unter ihren Schutz (sog. röm. ›Protektorat‹). Als der von ihnen eingesetzte Demetrios von Pharos gegen die Abmachungen mit Rom verstieß, griffen sie erneut ein, vertrieben ihn und stellten die Ordnung in ihrem Sinne wieder her (Zweiter Illyrischer Krieg, 219 v. Chr.). Demetrios floh zu Philipp V. und versuchte ihn dafür zu gewinnen, das römische ›Protektorat‹ anzugreifen und ihm seine verlorene Herrschaft zurückzugeben. Als Philipp 217 v. Chr. die Nachricht von der Niederlage der Römer gegen Hannibal am Trasimenischen See erreichte, hielt er die Römer für hinreichend geschwächt und beendete rasch den Bundesgenossenkrieg. Nach der vernichtenden Niederlage der Römer bei Cannae 216 v. Chr. schloss er im folgenden Jahr in der sicheren Erwartung eines karthagischen Sieges einen Vertrag mit Hannibal, der seine Ansprüche auf das ›Protektorat‹ sichern sollte (s. Infokasten). Für die Römer, denen der Vertrag in die Hände fiel, stellte sich Philipp damit auf unverzeihliche Weise auf die Seite ihres Erzfeindes Hannibal. In dem folgenden Ersten Makedonischen Krieg (215–205 v. Chr.) gewannen sie die Unterstützung des Aitolerbundes und weiterer griechischer Staaten mit dem Ziel, mit möglichst geringem eigenen Einsatz Philipp in Griechenland zu binden. Der Krieg endete, als die Römer sich auf den endgültigen Sieg gegen Hannibal konzentrieren wollten.


Abb. 2 Silberdidrachme Philipps V. (220–197 v. Chr.): Bärtiger Kopf Philipps im Profil nach rechts mit Diadem.

Philipp V. verlagerte in den nächsten Jahren seine Interessen nach Kleinasien, wo ihm die Schwäche Ägyptens und die Kooperation mit dem Seleukiden Antiochos III. (s. den Beitrag von H. H. Schmitt) neue Möglichkeiten zur Expansion boten (Abb. 2). Die von seinen Gegnern Pergamon (s. den Beitrag von B. Dreyer und A. van Douwe) und Rhodos zur Hilfe gerufenen Römer ergriffen gerne die Gelegenheit, die Rache für den Vertrag mit Hannibal zu vollenden, der Zweite Makedonische Krieg (200–197 v. Chr.) endete mit der Niederlage Philipps V. bei Kynoskephalai. Der Hellenenbund und alle sonstigen Bündnisse Makedoniens wurden aufgelöst, Philipp musste alle Besitzungen in Griechenland und Kleinasien abtreten. Rom wollte verhindern, dass Makedonien eine hegemoniale Stellung in Griechenland zurückgewann und eine Bedrohung für seine Interessen darstellen konnte. Die Geschicke Griechenlands wurden von nun an im römischen Senat entschieden.

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