Читать книгу Soziale Arbeit - Группа авторов - Страница 70

Beispiele

Оглавление

• »Ich weiß nicht, Herr M., wie es weitergehen kann, wenn Sie weiterhin alle guten Vorschläge ablehnen.«

• »Ich fände es gut, wenn Sie das mit dem Haushaltsbuch mal ausprobieren. Meinen Sie, Sie schaffen das bis zum nächsten Mal?«

• »Wir waren uns einig, dass Ihre Kinder abends nicht unbeaufsichtigt sein dürfen. Sie können sich vorstellen, dass ich das so nicht weiterlaufen lassen kann. Jetzt ist es an Ihnen, unsere Vereinbarung umzusetzen.«

Interventionen solcher Art werden von den Adressat*innen vermutlich nicht als Hilfeangebot, sondern als Kontrolle erlebt. Ob und welche Rückwirkungen sie auf die Zusammenarbeit haben, hängt stark von der Qualität der Beziehung zwischen Sozialarbeiter*in und Adressat*in, dem bisherigen Verlauf der Interaktion und der ›Tonlage‹ ab. Wenn die Beziehung auf Respekt, Akzeptanz und Unterstützungsbereitschaft aufbaut und die Interaktion in ihrer Gesamtheit nicht als Bevormundung erlebt wird, hält sie auch fordernde Handlungsformen aus. Im Extremfall sind Eingriffe unvermeidlich, wenn einer akuten Gefahr anders nicht begegnet werden kann (z. B. Anrufung des Familiengerichts, Einschaltung des Amtsarztes, Einforderung von Amtshilfe durch die Polizei, um sich Zutritt zur Wohnung zu verschaffen).

In der Fachliteratur werden vielfältige Handlungs- und Kommunikationsstrategien beschrieben, wie die Zugänglichkeit der Adressat*innen trotz kontrollorientierter Handlungsstile aufrechterhalten werden kann (dazu Klug & Zobrist 2013; Kähler & Zobrist 2017 mit weiteren Nachweisen). Die Frage steht besonders dann an, wenn die Soziale Arbeit in einem institutionellen Zwangskontext stattfindet, so dass Adressat*innen sich ihr nicht entziehen können (z. B. in der Bewährungshilfe, im Strafvollzug, in der angeordneten gesetzlichen Betreuung).

Soziale Arbeit

Подняться наверх