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1 Auch wenn sich ein direkter Einfluss in offiziellen Verlautbarungen der genannten Organisationen nicht nachweisen lässt, weist doch die Tatsache, dass selbst politikwissenschaftliche Publikationen über die UNO, ihre Vorgeschichte und ihre Zukunft das Motto ‚Swords into Plowshares‘ im Titel führen (INIS L. CLAUDE, Swords into Plowshares. The Problems and Process of International Organization, New York 41971; ROY S. LEE (Hg.), Swords into Plowshares. Building Peace through the United Nations (Nijhof Law Specials 65), Leiden – New York 2006) auf einen untergründigen Zusammenhang.

2 In diesen Kontext gehören auch meine früheren Arbeiten zu diesem Text, s. RAINER ALBERTZ, Shalom und Versöhnung. Alttestamentliche Kriegs- und Friedenstraditionen, in: THEODOR STROHM – BERNHARD MOLTMANN – CHRISTOPH MEIER (Hgg.), Friede ist der „Weg zum Frieden“. Dienst und Versöhnung im Auftrag der christlichen Gemeinde (Theologia Practica 18), München 1983, S. 16–29; DERS., Konfliktschlichtung durch Machtverzicht – Jesaja 2,2–5 auf dem Hintergrund der alttestamentlichen Kriegs- und Friedenstraditionen, in: DERS., Der Mensch als Hüter seiner Welt. Alttestamentliche Bibelarbeiten zu den Themen des konziliaren Prozesses, Stuttgart 1990, S. 114–131.

3 Zur Diskussion vgl. OTTO KAISER, Das Buch des Propheten Jesaja. Kapitel 1–12 (ATD 17), Göttingen 51981, S. 63, insbes. Anm. 14; dazu JAKOB WÖHRLE, Die frühen Sammlungen des Zwölfprophetenbuches. Entstehung und Komposition (BZAW 360), Berlin – New York 2006, S. 156–158.

4 Vgl. JAKOB WÖHRLE, Der Abschluss des Zwölfprophetenbuches. Buchübergreifende Redaktionsprozesse in den späten Sammlungen (BZAW 389), Berlin – New York 2008, S. 346–350.

5 S. Die Luther-Bibel von 1534. Vollständiger Nachdruck, 2 Bde., Köln 2002, Bd. 2: II. Hinzugefügt wurde die Zählung der Verse, die es zu Luthers Zeiten noch nicht gab. Die Schreibung der Umlaute wurde dem heutigen Gebrauch angepasst.

6 Luther setzte hier den Artikel, der im hebräischen Original nicht steht!

7 OTTO KAISER, Der Prophet Jesaja. Kapitel 1–12 (ATD 17), Göttingen 41978, S. 22.

8 KAISER, Jesaja (wie Anm. 7), S. 23.

9 Die willige Unterwerfung der Völker unter Gottes Schiedsspruch führt KAISER, Jesaja (wie Anm. 7), S. 22 dementsprechend auf deren „Neuschöpfung“ zurück, von der allerdings im Text nichts steht. In der stark umgearbeiteten fünften Auflage seines Kommentars löst sich Kaiser ein Stück weit von der durch Luther vorgegebenen Sicht, hält aber daran fest, dass das mosaische Gesetz im Hintergrund der prophetischen Konfliktschlichtung steht. Er spricht zwar nicht mehr von einer „Bekehrung der Völker“ (ebd., S. 22), aber von einer „Einbeziehung aller Völker in die Jerusalemer Theokratie“, KAISER, Buch Jesaja (wie Anm. 3), S. 65.

10 KAISER, Jesaja (wie Anm. 7), S. 21.

11 Dies ist ein klares sachliches Argument gegen neuere, aus übergreifenden theologischen Anliegen gespeiste Versuche, die Tora vom Zion doch wieder mit der Tora vom Sinai gleichzusetzen (LUDGER SCHWIENHORST-SCHÖNBERGER, Zion – Ort der Tora. Überlegungen zu Mi 4,1–3, in: FERDINAND HAHN u.a. (Hgg.), Zion – Ort der Begegnung. FS L. Klein (BBB 90), Bodenheim 1993, S. 107–125, S. 117–121; IRMTRAUD FISCHER, Tora für Israel – Tora für die Völker. Das Konzept des Jesajabuches (SBS 164), Stuttgart 1995, S. 122).

12 Ähnlich auch die King James Version von 1611/1769: „he shall judge among the nations …“.

13 Außer in Jes 2,4 und Mi 4,3 noch in Gen 16,5; 31,53; Ex 18,16; Num 35,24; Dtn 1,16; Ri 11,27; 1. Sam 24,13.16; Jes 5,3; Ez 34,17.20.22; in Ex 18,16; Num 35,24. Dtn 1,16 wird dabei mit der Wendung ausdrücklich das Wirken menschlicher Richter im zivilen und sakralen Rechtsverfahren bezeichnet.

14 Sonst wird die Präposition nur noch wenige Male verwendet, wo vom Zurechtweisen‘ einer Person die Rede ist (Prov 9,7.8; 15,12); in den meisten Fällen wird bei dieser Bedeutung das Verb mit dem Akkusativ konstruiert (Gen 21,25; Lev 19,17; Hos 4,4; Ps 50,8.21; 105,14; 141,5; Hi 5,17; 6,26; 13,10; 22,4; 40,2. Mit und Akkusativ hat das Verb in Gen 24,14.44 die Sonderbedeutung jemandem jemand zuweisen‘.

15 In Ez 3,26 ist dabei sogar mehr an einen Anwalt gedacht, der für Israel bei Gott eintritt. Um dem Propheten Ezechiel diese Funktion zu versagen, wird er bis zur Erfüllung seiner Gerichtsbotschaft mit Stummheit geschlagen; vgl. RAINER ALBERTZ, Die Exilszeit. 6. Jahrhundert v. Chr. (BE 7), Stuttgart 2001, S. 267.

16 HANS WILDBERGER, Jesaja (BK X/1), Neukirchen-Vluyn 1972, S. 83–86.

17 Vgl. etwa PETER HÖFFKEN, Das Buch Jesaja. Kapitel 1–39 (NSKAT 18/1), Stuttgart 1993, S. 47f.; JOHN T WILLIS, Isaiah 2:2–5 and the Psalms of Zion, in: CRAIG C. BROYLES – CRAIG A. EVANS (Hgg.), Writing and Reading the Scroll of Isaiah. Studies of an Interpretive Tradition (VT.S 70/1), Leiden u.a. 1997, S. 295–316, S. 303f.; ULRICH BERGES, Das Buch Jesaja. Komposition und Endgestalt (HBS 16), Freiburg u.a. 1998, S. 74f.; BARUCH J. SCHWARTZ, Torah from Zion. Isaiah’s Temple Vision (Isaiah 2,1–4), in: ALBERDINA HOUTMAN (Hg.), Sanctity of Time and Space (JChPS 1), Leiden u.a. 1998, S. 11–26, S. 17; HELMUT UTZSCHNEIDER, Michas Reise in die Zeit. Studien zum Drama als Genre prophetischer Literatur des Alten Testaments (SBS 180), Stuttgart 1999, S. 157f.; WILLEM A. M. BEUKEN, Jesaja 1–12 (HThKAT), Freiburg u.a. 2003, S. 92–94.

18 So etwa in die revidierte Elberfelder Bibel 1993 und die Neue Zürcher Bibel 2007. Die Einheitsübersetzung bietet: ‚Er spricht Recht im Streit der Völker,/er weist viele Nationen zurecht‘; im ersten Stichos ist sie sehr frei, trifft aber sachlich ungefähr das Richtige. Durch die Wortwahl und den zweiten Stichos wird allerdings die hoheitlich tadelnde Seite des göttlichen Schlichtens problematisch hervorgekehrt.

19 Dazu s. unten vor Fußnote 45.

20 Wo eine solche in den Texten der Hebräischen Bibel erwartet wird, wird eine völlig abweichende Terminologie verwendet: lāwāh nifal ‚sich anschließen‘ (Sach 2,15; vgl. Jes 56,3.6); mit Ausdrücken des Anbetens und Verehrens (1. Kön 8,41–43; Jes 45,23; Zeph 2,11; 3,9f.; Sach 8,20–22; Ps 86,9; 102,23), oder mit Ausdrücken Sich-Bekehrens Jer 3,17; 16,19–21; Ps 22,28.

21 So mit Recht erneut auch SCHWARTZ, Torah from Zion (wie Anm. 17), S. 13f.

22 Ebd., S. 14f. und BEUKEN, Jesaja (wie Anm. 17) S. 88 plädieren wegen der Ungewöhnlichkeit der Vorstellung, dass die Völker wie ein Fluss strömen werden ( nāharū) dafür, das Verb nicht von I ‚Strom‘, sondern von II ‚strahlen‘ abzuleiten. Doch wirkt die Übersetzung Beukens ‚Alle Nationen starren strahlend auf ihn‘ gekünstelt, und die Übersetzung von Schwartz ‚so that all nations will see it‘ hat sich schon weit von der Wurzelbedeutung entfernt. Schwartz’ Bedenken gegen die traditionelle Übersetzung ist von dem berechtigten Vorbehalt gegen die Auffassung getragen (SCHWARTZ, Torah from Zion (wie Anm. 17), S. 16f.), dass in Jes 2 von einer Bekehrung aller Völker die Rede sei. Aber deswegen braucht man nicht die Anknüpfung an das Motiv der Völkerwallfahrt zu leugnen (vgl. die Entsprechung zwischen Jes 2,3a und Ps 122,1). Für die traditionelle Übersetzung spricht der Parallelismus zwischen Jes 2,2b und 3a und die Parallele Jer 51,44.

23 Dies ist das einzige Element der Heilsschilderung, das die vorfindliche Realität völlig sprengt. Der Jerusalemer Tempelberg ist mit seinen 734 m über N.N. ein Stück niedriger als der Ölberg im Osten (810 m) und der Südwesthügel (765 m).

24 Zur vorderorientalischen Kriegs- und Friedenstheologie vgl. den Überblick von ECKART OTTO, Krieg und Frieden in der Hebräischen Bibel und im Alten Orient. Aspekte für eine Friedensordnung in der Moderne (Theologie und Frieden 18), Stuttgart 1999, S. 13–75.

25 Zur Jerusalemer Königs- und Tempeltheologie vgl. zusammenfassend RAINER ALBERTZ, Religionsgeschichte Israels in alttestamentlicher Zeit, 2 Bde. (GAT 8/1–2), Göttingen 21996/97, S. 172–210; OTHMAR KEEL, Die Geschichte Jerusalems und die Entstehung des Monotheismus, 2 Bde. (Orte und Landschaften der Bibel IV,1–2), Göttingen 2007, S. 733–740.

26 In Vers 11b und 12aa ist der hebräische Text gestört; die beiden Satzteile müssen zusammengezogen werden. Vers 12b ist eine spätere Ergänzung des Königspsalms aus der Zeit, als er schon messianisch verstanden wurde.

27 In jüngster Zeit mehren sich die Stimmen, die dafür plädieren, Ps 72,8–11 einschließlich V. 15 und V. 17 aγb, die ebenfalls die Weltherrschaft des Königs im Auge haben, für eine spätere Ergänzung zu betrachten (ERICH ZENGER, „Es sollen sich niederwerfen vor ihm alle Könige“ (Ps 72,11). Redaktionsgeschichtliche Beobachtungen zu Ps 72 und zum Programm des messianischen Psalters Ps 2–89, in: ECKART OTTO – DERS. (Hgg.), „Mein Sohn bist du“ (Ps 2,7). Studien zu den Königspsalmen (SBS 192), Stuttgart 2002, S. 66–93, S. 66–69; BERND JANOWSKI, Die Frucht der Gerechtigkeit. Psalm 72 und die judäische Königstheologie, in: ebd., S. 66–134, S. 101–105; MARTIN ARNETH, Psalm 72 in seinen altorientalischen Kontexten, in: ebd., S. 135–172, S. 150–154). Doch sind die dafür vorgebrachten sachlichen und kompositionellen Argumente keineswegs zwingend; und die Kontextbezüge lassen sich in verschiedene Richtungen interpretieren. Doch selbst wenn sie Bestand hätten, ist die Zugehörigkeit der Weltherrschaftskonzeption zur judäischen Königstheologie durch Ps 2,8–12a und 89,26.28 gesichert. Eine Ansetzung von Ps 72,8–11 nach dem Untergang des davidischen Königtums bleibt auch nach Zengers Versuch einer messianischen Deutung (S. 80–91) schwierig, da der Text die Ausübung der Weltherrschaft in aller Drastik schildert, ohne dass eine kritische Distanz sichtbar würde. Für die nachexilische Zeit ist eher eine kritische Brechung der Jerusalemer Königstheologie typisch, vgl. Sach 9,9f. und WÖHRLE, Abschluss des Zwölfprophetenbuches (wie Anm. 4), S. 174–189. Zur kritischen Brechung der Jerusalemer Tempeltheologie s. unten nach Fußnote 31.

28 Weil es beide Male Gott ist, der den Frieden schafft, werden diese Differenzen bei WILLIS, Isaiah (wie Anm. 17), S. 305f.; OTTO, Krieg und Frieden (wie Anm. 24), S. 116f.; BEUKEN, Jesaja (wie Anm. 17), S. 93; ERICH ZENGER, „Erhebe dich doch als Hilfe für uns!“. Die Komposition Ps 42–44; 46–48 als theologische Auseinandersetzung mit dem Exil, in: INGO KOTTSIEPER – RÜDIGER SCHMITT – JAKOB WÖHRLE (Hgg.), Berührungspunkte. Studien zur Sozial- und Religionsgeschichte Israels und seiner Umwelt. FS R. Albertz (AOAT 350), Münster 2008, S. 295–316, S. 312f. eingeebnet. Die Verwandtschaft, in die damit Ps 46,9–12 zu Jes 2,2–4 gerät, ist dabei für Otto und Zenger ein wesentlicher Grund, in diesen Versen eine spätere Ergänzung zu Ps 46,2–8 zu sehen, die erst aus der Exilszeit stamme.

29 S. WOLFRAM VON SODEN, Akkadisches Handwörterbuch, Bd. 3, Wiesbaden 1981, Sp. 1206, s.v. šebēru ‚zerbrechen‘; vgl. die Darstellung auf einem Relief Assurbanipals aus Ninive bei OTTMAR KEEL, Die Welt der altorientalischen Bildsymbolik und das Alte Testament am Beispiel der Psalmen, Zürich – Neukirchen-Vluyn 1972, S. 220, Nr. 328. Eine ähnliche Symbolik kannte auch Ägypten, vgl. ebd., S. 91. Das Zerbrechen des Bogens ist auch in Hos 1,5; Jer 49,35 Symbol für die totale Niederlage, die JHWH einem Volk beibringt.

30 Vgl. das Zusammenbrechen des syrisch-ephraimitischen Angriffs auf Jerusalem im Jahr 733 v. Chr. durch das Eingreifen der von Ahab zu Hilfe gerufenen Assyrer (1. Kön 16,5–9).

31 Im Hebräischen Text fehlt die Präposition, sie ist aber wahrscheinlich durch Haplographie ausgefallen.

32 Vgl. CLAUS WESTERMANN, Das Buch Jesaja. Kapitel 40–66 (ATD 16), Göttingen 51986, S. 280–290.

33 Vgl. WILDBERGER, Jesaja (wie Anm. 16), S. 80.

34 Das letzte Verb von V. 4 ist mit V. 5 zu verbinden, vgl. die Septuaginta.

35 Das Suffix ist weiblich und bezieht sich damit auf eine Ortsbezeichnung.

36 Vgl. ALBERTZ, Exilszeit (wie Anm. 15), S. 296–301.

37 Vgl. die programmatische Verwendung des persischen Begriffs dāta bzw. des aramäischen dāt ‚Recht Wahrheit‘ schon in der Behistun-Inschrift § 8 (OTTO KAISER (Hg.), Texte aus der Umwelt des Alten Testaments, Bd. 1/4: Historische-chronologische Texte 1, Gütersloh 1985, S. 424) und in den weiteren Inschriften des Darius DNa §3 (PIERRE LECOQ, Les inscriptions de la Perse achéménide, Paris 1997, S. 220), DNb §§2–3 (ebd., S. 222), DSe §§3–4 (ebd., S. 233) und Xerxes XPh §3 (ebd., S. 257); XPl §§2–3 (ebd., S. 260); dazu auch S. 167.

38 Vgl. ALBERTZ, Exilszeit (wie Anm. 15), S. 319–323.

39 Vgl. WÖHRLE, Abschluss des Zwölfprophetenbuches (wie Anm. 4), S. 162.

40 Ab dem letzten Jahrzehnt des 5. Jhs. v. Chr. kommt es im Zuge der Loslösung Ägyptens aus dem persischen Reich zu einer verschärften Kontrolle der Perser über Samaria und Juda, die sich u.a. in einer Reihe von Festungsbauten dokumentiert. In diesen Zusammenhang gehört wahrscheinlich auch die siebenjährige Strafsteuer, die der persische Statthalter Bagoses nach dem Bericht des Josephus (Ant. XI, 297–303) der Provinz Juda und dem Jerusalemer Tempel auferlegt.

41 Vgl. BERGES, Jesaja (wie Anm. 17), S. 75f.

42 Ebd., S. 56–76.

43 Vgl. BEUKEN, Jesaja (wie Anm. 17), S. 60–96.

44 Diese Sicht ist nur möglich, weil BERGES, Jesaja (wie Anm. 17), S. 72f. zeigen konnte, dass nicht nur Jes 1,29–31, sondern auch die neue Überschrift Jes 2,1, die jetzt den Zusammenhang mit Kap. 1 verdunkeln, nochmals spätere Einschübe darstellen. Demgegenüber ist die Alternative, Jes 2,2–4 im Kontext der Kapitel 2–4 zu interpretieren, wie sie MARVIN A. SWEENEY, Micah’s Debate with Isaiah, in: JSOT 93, 2001, S. 111–124 erneut vorgelegt hat, weniger aussagekräftig, weil sie zwar auch die weltweite göttliche Konfliktschlichtung mit einem Jerusalem betreffenden Reinigungsgericht in Verbindung bringen kann, aber doch nicht klar als deren Vorraussetzung. Außerdem steht in Jes 2f. stärker der Hochmut und weniger das Unrecht im Zentrum der Anklage und des Gerichts. Die Stichworte, die Jes 2,2–4 und Jes 1 miteinander verbinden ( ‚Weisung‘: 1,10; 2,3; ‚Wort‘: 1,10; 2,[1].3; ‚Recht sprechen‘: 1,17.23.26; 2,4; ‚zurechtweisen, schlichten‘: 1,18; 2,4; ‚Recht‘: 1,17.21.27; ‚Gerechtigkeit‘: 1,26.27), fehlen in Jes 2,5–4,4 fast völlig. Nur in Jes 3,2 wird das Partizip von im Sinne von ‚Richter‘ unter anderen Ämtern und in Jes 3,14; 4,4 zur Bezeichnung des göttliches Gerichtes verwendet.

45 Vgl. die Verwendung der gleichen Wendung šafaṭ bēn ‚richten zwischen‘ von Jes 2,4a für die Tätigkeit der Richter in zivilen Prozessen (Ex 18,16; Dtn 1,16) und den Ausdruck mōkīăḥ bĕša’ar ‚der im Tor zurechtweist‘ in Jes 29,21 und Am 5,21 (hier in umgekehrter Wortfolge) für den Schiedsrichter im Tor. SCHWARTZ, Torah from Zion (wie Anm. 17), S. 18–22 möchte dagegen das Obergericht in Jerusalem, das in Dtn 17,8–13 eingeführt wird, als Vergleichsmodell erweisen. Doch bis auf die Parallele, dass auch die Entscheidungen des Obgerichts in Dtn 17,10.11 als dābār und tōrāh bezeichnet werden, überwiegen die Differenzen: Die Anweisungen des Obergerichts, das in schwierigen Fällen eine Legalinterpretation für die Ortsgerichte vornahm (vgl. dazu GEORG MACHOLZ, Zur Geschichte der Justizorganisation in Juda, in: ZAW 84, 1972, S. 314–340, S. 324–330; ECKART OTTO, Tendenzen der Geschichte des Rechts in der Hebräischen Bibel, in: DERS., Altorientalische und biblische Rechtsgeschichte. Gesammelte Studien, Wiesbaden 2008, S. 1–56, S. 21f.), sind wortwörtlich zu befolgen und Zuwiderhandeln wird mit dem Tod bestraft (V. 10–13). Die Entscheidungen des Obergerichts waren somit im Gegensatz zu den Urteilen der prophetischen Schlichter von Jes 2 strafbewehrt.

46 Vgl. GERHARD LIEDKE, Gestalt und Bezeichnung alttestamentlicher Rechtssätze. Eine formgeschichtlich-terminologische Studie (WMANT 39), Neukirchen-Vluyn 1971, S. 40–48; S. 88–92; sie betreffen das kasuistische Recht; daneben belegen apodiktische Rechtssätze wie Ex 21,12–17 die Existenz autoritärer Urteile, die durch den Vater, den König oder ein sakrales Gericht ausgesprochen werden konnten (ebd., S. 130–135). Ab dem 8. Jh. v. Chr. sind auch staatliche Richter belegt (Jes 1,26; 10,1; vgl. MACHOLZ, Justizorganisation (wie Anm. 45), S. 314–318). Das Dtn aus dem 7. Jh. bezeugt dann eine Bürokratisierung der Ortsgerichte durch Einsetzung von Richtern und Gerichtssekretären, vgl. JAN CHRISTIAN GERTZ, Die Gerichtsorganisation Israels im deuteronomischen Gesetz (FRLANT 165), Göttingen 1994, S. 226–228. Zum ganzen vgl. auch HERMANN M. NIEHR, Rechtsprechung in Israel. Untersuchungen zur Geschichte der Gerichtsorganisation im Alten Testament (SBS 130), Stuttgart 1987, S. 39–76; OTTO, Geschichte des Rechts (wie Anm. 45), S. 16–23.

47 Das Problem wird auch von UNO-Experten durchaus gesehen, vgl. die Ausführungen des langjährigen Botschafters Sloweniens bei der UNO und jetzigen slowenischen Staatspräsidenten DANILO TÜRK, Improving Decision-Making in the UN Security Council, in: LEE (Hg.), Swords into Plowshares (wie Anm. 1), S. 1–9, der zwar die Erwartung, „that states serving on the Security Council will forsake their immediate national interest for enlightened self-interest or altruism“ in den Bereich der Utopie verweist (ebd., S. 2), aber anmahnt, dass die Entscheidungen des Sicherheitsrates mehr „credible, predictable and reliable“ werden müssten: „The Council needs to act in a consistant manner and avoid the impression of applying double standards“ (ebd., S. 9). Es ist sicher kein Zufall, wenn NEWTON BOWLES, Will the UN Hope survive, in: LEE (Hg.), Swords into Plowshares (wie Anm. 1),S. 167–174, S. 174, langjähriger kanadischer UNO-Diplomat und jetziger ‚senior adviser to UNICEF‘, seine Hoffnung auf eine Zukunft der UNO gerade in der verstärkten Zusammenarbeit mit Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) begründet sieht, die ihre Arbeitsziele bewusst jenseits nationaler Interessen liegend definieren.

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