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5. Ausblick

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Mit Kristallkugeln war es immer etwas problematisch und der dort typische Nebel ist momentan dichter denn je.

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Stand heute und mit Vertrauen auf die Wirksamkeit der großzügigen Stützungsmaßnahmen der Bundesregierung gehen wir davon aus, dass die immer wieder angekündigte große Insolvenzwelle ausbleiben wird. Historischen Mustern folgend wird aber mit dem Ende der Pandemie und der daraus resultierenden Wiederbelebung der Wirtschaft ein messbarer Anstieg der Insolvenzzahlen resultieren, die Opfer der Pandemie werden sichtbar.

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Zudem haben die in vielen Ländern, insbesondere in Asien und Afrika, sicherlich wesentlich länger währenden Auswirkungen der Pandemie noch nicht abzuschätzende Folgen für die einst reibungslos funktionierenden Just-in-Time-Lieferketten. Sich daraus ergebende nachhaltige Störungen haben erkennbar das Potenzial, Unternehmenskrisen auszulösen. Ob auch jetzt noch durch aktives und vorausschauendes Management die wirtschaftlichen Belastungen langfristiger Lieferausfälle oder -verzögerungen gemindert oder vermieden werden können, ist fraglich.

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Bereits vor der Pandemie waren durch Umbruchsituationen in einzelnen Branchen vermehrt Krisen und Insolvenzen festzustellen. Namentlich sind dies die Bereiche Automotive, Einzelhandel und Gesundheitswesen. Die Hilfs- und Stützungsmaßnahmen der Bundesregierung haben in diesen Branchen geholfen, einen signifikanten Anstieg der Fallzahl zu vermeiden. Die Pandemie hat den Umbruch in diesen Bereichen keineswegs gestoppt, sondern in vielen Fällen sogar beschleunigt. Insoweit ist es realistisch anzunehmen, dass mit dem Auslaufen der Hilfsprogramme die Insolvenzfallzahlen und der Restrukturierungsbedarf in den genannten Branchen überdurchschnittlich steigen wird.

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Dabei ist die Krise im Einzelhandel und der damit verbundene Anstieg der Leerstandsquoten in allen Bereichen jenseits der 1 A-Lagen dazu geeignet, auch auf den Immobiliensektor auszustrahlen. Dies umso mehr, als in der Niedrigzinsphase bei Verkäufen in der jüngeren Vergangenheit ein extremer Preisanstieg zu verzeichnen war. Dem Immobiliensektor droht auch zusätzliche Beeinträchtigung durch den aus der Pandemie resultierenden und nachwirkenden Trend zum Homeoffice. Diese beiden Faktoren werden im Immobiliensektor zu einem nachhaltigen Anstieg der Restrukturierungsfälle führen.

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