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Wenn die Stimme ruft

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Musstest du jemals jemanden oder etwas aufgeben, das dir wirklich wichtig war? Oder vielleicht wurde dir dieses liebe Ding genommen? Die meisten von uns, die diese Reise mit dem Namen Leben antreten, begegnen dieser tief empfundenen Herausforderung. Es gibt einen Mann in der Bibel, der die Kosten des Opfers und die Belohnung für die Nähe zu Gott besser kannte als viele andere. Sein Name ist Abraham.

Die Bibel erzählt immer wieder von Menschen, die sich auf eine Reise ins Land des Glaubens eingelassen und so Gott erfahren haben. Das Wunderbare ist: Jede dieser Reisen sieht anders aus. Sie haben alle unterschiedliche Startpunkte. Sie beginnen zu unterschiedlichen Zeiten. Die Story, die Gott mit deinem Leben schreiben will, ist anders als seine Geschichte mit mir. Das muss auch so sein, denn Gott hat für jeden von uns den Weg, der notwendig und passend ist. Bei Gott gibt es keine Pauschalreisen aus dem Katalog. Sein Weg mit dir ist ein individuell zusammengestellter Roadtrip mit spontanen Momenten, immer wieder neuen Höhepunkten und einer perfekt auf dich abgestimmten Route.

Abraham hat sich auf diesen Weg gemacht. Er hat alles Bekannte hinter sich gelassen. Er hat alles riskiert und ist mit Mut und Gottvertrauen den ersten Schritt gegangen. Man könnte ihn als den Urvater des Glaubens bezeichnen, denn er war einer der Ersten, der dies tat.

Dabei lassen die ersten Worte über ihn im Buch Genesis kaum auf ein großes Abenteuer schließen. Man vermutet eher, dass seine Geschichte nun bald zu Ende ist. Abraham ist 75 Jahre alt, Viehzüchter und hat ein Leben ohne große Höhepunkte hinter sich. Zumindest wissen wir nichts aus den 75 Jahren, bevor Gott zu ihm spricht.

75 Jahre, sein Leben war gelaufen. Was sollte noch Neues kommen? Der eine Wunsch, der ihn sein Leben lang begleitet hatte, war nicht in Erfüllung gegangen. Mehr als alles andere wollte Abraham einen Sohn, dem er sein Erbe vermachen konnte. Selbst wenn wir hier einen Text aus einer längst vergangenen Zeit lesen: Auch damals war es nicht normal, mit 75 noch ein Kind zu bekommen, zumal Sara, Abrahams Frau, in einem ähnlichen Alter war.

Viele Menschen haben heute schon in jüngeren Jahren ähnliche Gefühle. Das Leben hat den Glanz verloren, besteht nur noch aus Wiederholungen, ist im Grunde gelaufen. Was soll da noch kommen? Wie bei Abraham hat sich das Leben längst aus dem Leben zurückgezogen. Jeder Tag sieht gleich aus. Alles ist in zwar gesicherten, aber auch eintönigen Bahnen gefangen.

Doch da passiert das Unerwartete: Gott mutet diesem Mann am Ende des Lebens einen Aufbruch zu! Er ruft ihn auf eine Reise. Dieser Ruf Gottes ist der sensible Moment der Nachfolge. Was machst du, wenn Gott dich ruft? Wie antwortest du, wenn Gott dir nicht die Antwort auf deine Bitten und Wünsche gibt, sondern dich zu einem neuen Leben herausfordert? Wenn es nicht um ein simples Geschenk geht, sondern um den mutigen Schritt in ein neues Leben?

Abraham geht diesen ersten Schritt und dann tritt das Versprochene ein: Abraham und seine Frau Sara werden Eltern eines Kindes. Gott segnet sie mit dem Geschenk neuen Lebens.

Vielleicht fragst du dich: Was hat Abraham aufbrechen lassen? War es die Zusage, dass er und seine Frau trotz ihres hohen Alters noch Kinder bekommen sollten? Es war sicher mehr als diese doch reichlich unrealistische Ankündigung einer Nachkommenschaft. Ich denke, was Abraham zu dieser Abenteuerreise in das Land des Glaubens aufbrechen ließ, war eine Ahnung, eine Vermutung, dass mit diesem Aufbruch wieder Leben in sein Leben einziehen würde.

Abraham spürte hier zum ersten Mal etwas von der Welt, die Gott für ihn bereithielt. Zum ersten Mal erlebte er, was Leben bedeutet. Nicht, weil er es sich selbst geschaffen hatte oder weil er selbst die richtigen Bahnen gefunden hatte. Er fand das Leben, weil Gott es ihm zeigte. Weil Gott ihn rief.

Wie steht es um dein Leben? Kannst du es guten Gewissens Leben nennen? Oder ist es eher eine Abfolge von Momenten, die ihren Glanz schon lange verloren haben? Es ist nicht zu spät! Abraham war 75 Jahre alt, als es losging. Ich war bereits Pastor einer Gemeinde, als Gott sich entschied, durch den Schmerz hindurch nach mir zu greifen. Auch bei dir kann es jetzt so weit sein. Nötig ist nur der Mut zum Neuanfang!

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