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1.15 Böses Erwachen

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Mein Kopfkissen

war klitschnass. Ich schob es über die Bettkante und hörte, wie es mit einem dumpfen Plumpsen auf der billigen Auslegeware landete. Stöhnend angelte ich mir Ersatz von der anderen, unbelegten Seite des Doppelbettes. Und war heilfroh, als ich feststellte, dass dort keine Frau lag. Im Laufe so einer versoffenen Nacht wäre es immerhin gut möglich gewesen, dass ich schwach geworden wäre und einen meiner wenigen löblichen Grundsätze über den Haufen geworfen hätte.

Keine Frauen aus dem Cast zu bumsen.

Denn es gab nichts, was mich an einer Frau mehr abturnte, als ihr den ganzen Tag dabei zuzuschauen, wie sie von diversen Mackern in diverse Löcher penetriert wurde. Ich weiß, dass diese Art von Peeping manche Regisseure total aufgeilte. Je durchgenudelter die Weiber waren, desto besser. Eine Vorliebe, die ich nicht als eine Frage des Geschmacks einordnete. Hinter solch einer Neigung vermutete ich andere Beweggründe. Vielleicht, weil sie dann ihre ohnehin nur rudimentär ausgebildeten Hemmungen vollends über Bord werfen konnten und den Starletts nach Drehschluss so richtig ungehemmt Saures geben konnten.

Für mich waren die Mädels von Set jedenfalls ein echtes No-Go. Und ich war erleichtert, dass diese Sicht der Dinge auch meinen gestrigen Vollsuff unbeschadet überstanden hatte, denn mir war jetzt weder nach Smalltalk noch nach einer schnellen Nummer zumute. In meinem momentanen Zustand war es besser allein zu sein.

Mein Schädel drohte zu zerspringen, jede ruckartige Bewegung löste ein in Wellen heranrollendes Nachbeben hinter meiner Stirn aus. Ich beschloss, dass es am besten war, erst einmal gar nichts zu tun und legte meinen Kopf vorsichtig wieder ab.

Es war nicht allein die Nachwirkung des Besäufnisses, die in mir rumorte. Unscharf konnte ich mich an einen grauenhaften Albtraum erinnern, in dem ich selbst der Hauptdarsteller war.

Während ich mich bemühte, den Traum zu rekonstruieren, dämmerte ich benommen zwischen Schlafen und Wachen, meine Sinne noch halb versunken im dunklen Meer der Nacht. Ich spürte, dass dort unten, in der unendlichen Finsternis, etwas auf mich lauerte. Ich wurde dort erwartet, wusste aber nicht von wem.


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