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2.2.3. Sensomotorische Koordinationsfähigkeit

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Im Vergleich zu anderen Sportarten ist das Schießen durch einen stabilen, sich häufig wiederholenden Bewegungsablauf gekennzeichnet. Ungeachtet der Notwendigkeit, sich wechselnden inneren und äußeren Bedingungen anzupassen, kommt es darauf an, die wesentlichsten Technikelemente in einer vorgegebenen Abfolge mit höchster Präzision in räumlicher (Resultatfeinheit), kraftmäßiger (Dosierung) und zeitlicher (Tempo) Hinsicht zu realisieren.

Unabhängig von der jeweiligen Disziplin lässt sich die sportliche Tätigkeit im Schießen folgendermaßen untergliedern:

❶ Einnehmen der Anschlaghaltung

❷ Visieren, Zielen, Erfassen des (beweglichen) Ziels

❸ Auslösen des Schusses mit Hilfe des Abzugs

Die hier verallgemeinert aufgeführten Teiltätigkeiten beinhalten eine Vielzahl sensomotorischer und geistiger Operationen, die die Kompliziertheit der jeweiligen sportlichen Tätigkeit ausmachen. Dazu kommen in den jagdlichen Disziplinen und im Schnellfeuerschießen koordinierte Bewegungen größeren Ausmaßes mit der Waffe, die erst das Erfassen des beweglichen Ziels (bzw. mehrerer Ziele in Folge) ermöglichen. Die disziplinspezifischen Bewegungen erfordern eine hinsichtlich Ausmaß, Dosierung, Geschwindigkeit und Dynamik exakt abgestimmte Feinmotorik. Dies wiederum setzt eine gut entwickelte sensomotorische Koordinationsfähigkeit voraus. Darunter verstehen wir das geordnete Zusammenwirken sensorischer und motorischer Vorgänge bei der Ausführung der sportlichen Handlung.

Bei der sensomotorischen Regulation unterscheiden wir einen inneren und einen äußeren Regelkreis. Eine Regulation über den äußeren Regelkreis ist immer dann gegeben, wenn diese visuell vermittelt ist, das heißt, wenn optische Informationen für eine anforderungsgerechte Handlungsausführung unerlässlich sind. Der innere Regelkreis umfasst neben den taktil-kinästhetischen (Bewegungs-, Druck-, Kraft-, Lageempfindungen) auch Informationen aus dem vegetativen Bereich. Die im Sportschießen vorherrschenden geführten und gezielten Bewegungen werden vorwiegend über den äußeren Regelkreis gesteuert. In der Fachliteratur finden wir deshalb auch häufig Begriffe wie „opto-motorische“ oder „visuell-motorische“ Leistungsvoraussetzungen, die die besondere Rolle des optischen Analysators bei der Regulation von Bewegungen unterstreichen.

In einer eher bewegungsarmen Sportart stellt sich natürlich die Frage, ob überhaupt und wenn ja wie die sensomotorischen Leistungsvoraussetzungen hinreichend sicher eingeschätzt werden können.

Psychologie für Sportschützen

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